Erholsame Abwechslung

Warum Hobbys wichtig für die Karriere sind

06.03.23 06:47 Uhr

Warum Hobbys wichtig für die Karriere sind | finanzen.net

Die richtigen Hobbys können laut einer neuen Studie dazu beitragen, dass man im Beruf besonders erfolgreich ist. Wer nämlich beständig gute Leistungen erbringen möchte, der muss glücklich, produktiv und ausgeruht zur Arbeit kommen. Einen solchen mentalen Ausgleich kann ein passendes Hobby liefern.

In einer Studie der University of Sheffield untersuchte die Arbeitspsychologin Dr. Ciara Kelly mit ihrem Kollegen Dr. Chris Stride "die Beziehung zwischen Freizeitaktivitäten und psychologischen Ressourcen, welche eine nachhaltige Karriere unterstützen". In Kooperation mit Forschern der ESSEC Business School aus Frankreich und der Loughborough University legte man die Schwerpunkte der Arbeit besonders auf die Ernsthaftigkeit in der Freizeitbeschäftigung und die Ähnlichkeit zwischen der Arbeit und dem Hobby. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Interessen außerhalb des Jobs sowohl förderlich als auch nachteilig für den Karrierefortschritt sein können. Wie so oft im Leben, kommt es auf die richtige Balance an.

Den Kopf frei bekommen und die Akkus wieder aufladen

Menschen betreiben Hobbys, weil sie ihnen Spaß machen. Bei der Aktivität können die Probleme des Alltags, aber auch des Berufs, für einen Moment lang vergessen und der Stress abgebaut werden. Die Hobbys sind in diesem Fall ein wichtiger Ausgleich, um den Kopf frei zu bekommen und die eigenen Akkus wieder aufzuladen. Nach den Erkenntnissen von Dr. Kellys Studie, sind es genau diese Eigenschaften, welche zu einem Erfolg in der Karriere führen. Damit jedoch die Freizeitaktivitäten einen solchen Effekt liefern, müssen sie sich laut Angaben der Forscher entweder von den Tätigkeiten im Beruf unterscheiden oder aber spielerisch und unbeschwert betreiben lassen. Nur auf diese Weise können sie als Puffer zwischen der Arbeit und dem persönlichen Leben dienen. Dies sei besonders wichtig, um einen gesunden Abstand zu den beruflichen Herausforderungen zu erhalten und "psychologische Ressourcen" zu generieren.

Als Beispiel gibt die Psychologin einen Wissenschaftler an, der in seiner Freizeit ein begeisterter Kletterer ist. Selbst wenn die Person in beiden Bereichen immer vollen Einsatz zeigt, so unterscheiden sich die Aktivitäten doch so stark voneinander, dass sie sich gegenseitig nicht im Weg stehen. Der Wissenschaftler kann den Beschäftigungen mit größtmöglicher Leidenschaft nachgehen, da sie nicht die gleichen Anforderungen besitzen und somit auch nicht die gleichen körperlichen Ressourcen aufzehren. Vielmehr verschafft das Zusammenspiel der beiden Interessen der Person eine gute Abwechslung. Während der Beruf des Wissenschaftlers stark die geistigen Fähigkeiten beansprucht, hilft die sportliche Ertüchtigung des Kletterns, den Kopf frei zu bekommen und die Fitness zu verbessern. Beide Aktivitäten laden durch ihre Unterschiedlichkeit die Akkus der jeweils anderen wieder auf und ergänzen sich hierdurch perfekt.

Hobbys können Arbeitsleistung auch beschränken

Wie wir uns vorstellen können, muss es zu dieser vorbildlichen Balance zwischen Hobby und Beruf auch ein Negativbeispiel geben. Die Studie veranschaulicht das an einem Outdoor-Fremdenführer, der in seiner Freizeit intensiv als Triathlet trainiert. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass das Hobby gut zu dem Beruf passt. Die Person könnte dem Arbeitgeber bei der Einstellung damit sogar signalisiert haben, dass seine persönlichen Interessen mit den beruflichen Anforderungen gut übereinstimmen. Doch genau diese Ähnlichkeit und Ernsthaftigkeit sind laut den Ergebnissen der Forscher rund um Dr. Kelly ein Problem. Da durchgehend die selben körperlichen und geistigen Fähigkeiten beansprucht werden, könnte sich die Person in beiden Bereichen ausgelaugt fühlen, wodurch die jeweiligen Fortschritte ausgebremst werden. Eine Flucht aus dem immer gleichen Trott ist für den Sportler nur schwer möglich. Eine besondere Verbissenheit bei der Verfolgung des Hobbys kann außerdem dazu führen, dass ständig ein gewisser Leistungsdruck herrscht. Als Folge kann die betroffenen Person weder auf der Arbeit, noch in der Freizeit abschalten. Es fehlen dementsprechend die Möglichkeiten, um sich vollständig von den hohen Anforderungen zu erholen.

Redaktion finanzen.net

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