Energiewende

Wird das Wasserstoff-Startup Sunfire das nächste deutsche Einhorn?

10.03.23 22:57 Uhr

Wird das Wasserstoff-Startup Sunfire das nächste deutsche Einhorn? | finanzen.net

Grüner Wasserstoff ist angesichts der Klimakrise und dem Streben nach Klimaneutralität ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Das deutsche Startup Sunfire beschäftigt sich mit der Herstellung von grünem Wasserstoff durch Elektrolyse-Technologien.

Damit beschäftigt sich das deutsche Startup Sunfire

Sunfire ist ein Startup und Elektrolyseunternehmen aus Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile 500 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten in Deutschland und der Schweiz. Ziel von Sunfire ist es laut eigenen Aussagen auf der Unternehmenswebsite, "fossile Rohstoffe in allen Lebensbereichen durch erneuerbare Energien zu ersetzen - und damit eine nachhaltige Zukunft für künftige Generationen zu schaffen." Mit dieser Vision entwickelt und produziert das Unternehmen hocheffiziente, industrielle Elektrolyseure, die grünen Wasserstoff und Synthesegas erzeugen. Inzwischen kann das Startup bereits namhafte Unternehmen zu seinen strategischen Partnern oder Investoren zählen. Dazu gehören zum Beispiel der Stahlanlagenbauer SMS Group und das finnische Kraftstoffunternehmen Neste. Mit deren Hilfe soll es ermöglicht werden, eine nachhaltige Transformation energieintensiver Sektoren wie der Chemie-, Kraftstoff- und Stahlindustrie durchzuführen.

Unternehmensgeschichte

Gegründet wurde Sunfire im Jahr 2010 von Nils Aldag, Christian von Olshausen und Carl Berninghausen mit der Vision, erneuerbare Energien durch innovative Elektrolyselösungen überall verfügbar zu machen. Im Jahr 2011 fand dann der Zukauf eines Unternehmens für Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC) als Ausgangspunkt für die nachfolgenden Elektrolyseur-Entwicklungen statt. Im Laufe der Jahre arbeitete das Unternehmen schließlich an der Entwicklung eines Elektrolyseurs sowie am Ausbau des Brennstoffzellen-Portfolios. Zehn Jahre nach der Gründung folgten weitere wichtige Meilensteine in Sunfires Unternehmensgeschichte. So schloss sich das Unternehmen im Jahr 2020 mit Climeworks, der SMS Gruppe und Valinor zusammen, um die weltweit erste kommerzielle Power-to-Liquids (PtL)-Anlage zu bauen. Außerdem folgte die Übernahme des Alkali-Elektrolyse-Unternehmens IHT, das bereits seit mehr als 70 Jahren über Erfahrung bei der Herstellung und dem Betrieb von alkalischen Elektrolyseuren verfügt. Nur ein Jahr später übernahm Sunfire den Solinger Standort des erfahrenen Galvanik-Spezialisten.

Das nächste deutsche Einhorn?

Im Jahr 2021 stellten Investoren Sunfire in einer Serie-D-Finanzierung ein beachtliches Wachstumskapital zur Verfügung. Insgesamt 109 Millionen Euro erhielt das Startup von dem Konsortium, zu dessen Lead-Investoren Lightrock und Planet First Partners gehörten. Weitere Investoren in dieser Runde waren Carbon Direct Capital Management und HydrogenOne Capital. Nur ein Jahr später folgte mit der Serie D 2 die nächste Finanzierungsrunde, mit der Sunfire die zwei neuen Investoren Copenhagen Infrastructure Partners (CIP) und Blue Earth Capital dazugewann und die dem Unternehmen 86 Millionen Euro einbrachte.

Wie das Handelsblatt außerdem berichtet, steht Sunfire kurz vor einer Milliardenbewertung. Finanzkreisen zufolge soll Sunfire mit Investoren in Verhandlungen über eine Finanzierungsrunde stehen, die das Unternehmen mit mehr als einer Milliarde Euro bewerten könnte. Damit bekäme Sunfire den Status eines "Einhorns". So werden Gründerunternehmen ab dieser Bewertungsschwelle genannt. Konkret spreche das Unternehmen mit Geldgebern über eine Summe von rund 200 Millionen Euro, wie mit der Sache vertraute Personen der Zeitung sagten. "Im Hinblick auf unsere weitere Finanzierung haben wir aktuell nichts zu verkünden. Natürlich sind wir als stark wachsendes Unternehmen fortlaufend im Austausch mit Investoren," erklärte eine Unternehmenssprecherin gegenüber dem Handelsblatt.

Redaktion finanzen.net

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