Weniger Strom, mehr Ersparnis: So werden Haushaltsgeräte optimal genutzt
Stromsparen betrifft uns alle. Nicht nur weil es sich direkt auf unser Konto auswirkt, insbesondere wenn die jährliche Stromabrechnung ins Haus flattert und hohe Nachzahlungen drohen. In Zeiten steigender Strompreise wird es immer wichtiger, bewusst und effizient mit unseren Haushaltsgeräten umzugehen.
Laut der Verbraucherzentrale geht fast ein Drittel unseres Stromverbrauchs auf das Konto von Kommunikations- und Unterhaltungsgeräten. Dies umfasst Fernseher, Computer, Spielekonsolen und ähnliche Geräte. Daher ist es sinnvoll, in dieser Kategorie besonders effiziente Geräte zu wählen.
Aber auch alte "weiße" Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen oder Kühlschränke können wahre Stromfresser sein. Nach zehn bis 15 Jahren Betrieb sollte man sich überlegen, ob ein Neukauf nicht energieeffizienter und damit langfristig kostensparender wäre, so die Verbraucherzentrale. Doch wie kann man die unterschiedlichen Geräte energiesparender verwenden?
Spülmaschine
Die Effizienz der Spülmaschine hängt von der Art und Weise ab, wie man sie verwendet. Ein vollständig beladenes Gerät ist energieeffizienter als mehrere halbvolle Durchläufe, wie die Verbraucherzentrale in einem Online-Beitrag berichtet. Wenn es um die Wahl des Programms geht, sollte man das Eco-Programm oder Programme mit niedrigeren Temperaturen zwischen 45 °C und 55 °C bevorzugen. Diese Programme könnten zwar länger dauern, sie sparen jedoch erheblich Wasser und Energie, heißt es weiter.
Kurzprogramme, obwohl sie den Anschein haben, praktisch und zeitsparend zu sein, sind in Wirklichkeit nicht sehr effizient. Sie verbrauchen häufig mehr Wasser und Energie, da sie in kürzerer Zeit höhere Temperaturen erreichen müssen. Ein weiterer Punkt, der oft übersehen wird, so die Verbraucherzentrale, ist das Vorspülen. In den meisten Fällen ist ein Vorspülen nicht notwendig. Anstatt das Geschirr unter fließendem Wasser zu spülen, können Sie grobe Speisereste einfach manuell entfernen, was wiederum Wasser spart.
Waschmaschine, Wäschetrockner und Stromsparen im Bad
Die Waschmaschine ist eines der am häufigsten genutzten Geräte in einem Haushalt und bietet daher großes Einsparpotenzial, so die Verbraucherzentrale. Ein effizienter Betrieb beginnt bereits bei der Befüllung. Wie bei der Spülmaschine gilt auch hier: eine voll beladene Maschine ist effizienter als zwei halbvolle Durchläufe. Weiterhin kann man durch Waschen bei niedrigeren Temperaturen nicht nur die Lebensdauer der Kleidung verlängern, sondern auch die Stromrechnung reduzieren. Ein höherer Schleudergang kann die Trockenzeit der Wäsche verkürzen, was besonders nützlich ist, wenn man keinen Wäschetrockner verwendet, heißt es weiter. Das Trocknen an der frischen Luft ist jedoch immer noch die energieeffizienteste Methode. Wenn man jedoch einen Wäschetrockner verwendet, empfiehlt die Verbraucherzentrale das Eco-Programm zu bevorzugen. Trotz der längeren Laufzeit sollen diese Programme weniger Energie verbrauchen.
Auch im Badezimmer kann man mit einigen einfachen Tipps Energie sparen, wie die Verbraucherzentrale berichtet. So beginnt das Sparen bereits beim Einbau von Sparduschköpfen und Strahlreglern, die den Warmwasserverbrauch reduzieren können. Der Warmwasserverbrauch kann erhebliche Energiekosten verursachen, besonders wenn man einen Durchlauferhitzer verwendet. Daher ist es wichtig, die Temperatur an dem Durchlauferhitzer optimal einzustellen.
Herd und Backofen
Ein einfacher Tipp, der laut der Verbraucherzentrale oft übersehen wird, ist das Kochen und Braten mit einem Deckel. Ein Deckel hält die Wärme im Topf oder in der Pfanne und beschleunigt den Kochprozess, wodurch Energie gespart wird. Bei der Zubereitung von Lebensmitteln wie Gemüse, Eiern und Kartoffeln sollte nur eine minimale Wassermenge verwendet werden. Wenn man Wasser zum Kochen benötigt, empfiehlt die Verbraucherzentrale, den Wasserkocher zu verwenden. Das Wasser im Wasserkocher erhitzt sich viel schneller als auf dem Herd, was wiederum Zeit und Energie spart. Beim Backen kann die Wahl der richtigen Funktion den Energieverbrauch erheblich beeinflussen. Die Umluftfunktion verbraucht beispielsweise etwa 15 Prozent weniger Energie als die herkömmliche Ober- und Unterhitze. Zusätzlich sollte man bei vielen Gerichten auf das Vorheizen verzichten, heißt es weiter und man sollte den Backofen einige Minuten vor Ende der Garzeit ausschalten, um die restliche im Ofen gespeicherte Wärme zum Garen zu nutzen.
Kühl- und Gefrierschränke
Eine optimierte Nutzung der Kühl- und Gefriergeräte kann erhebliche Energieeinsparungen mit sich bringen, wie die Verbraucherzentrale berichtet. So sei eine eingestellte Temperatur von 7°C im oberen Fach ausreichend für die meisten Lebensmittel. Interessanterweise kann eine scheinbar geringe Absenkung um nur 1 °C den Stromverbrauch des Kühlschranks um 6 % steigern, wie die Verbraucherzentrale weiter berichtet. Wenn man jedoch häufig leicht verderbliche Lebensmittel wie Hackfleisch lagert, ist es ratsam, die Temperatur auf 2 °C zu senken. Dies trägt dazu bei, die Haltbarkeit dieser Lebensmittel zu verlängern und somit unnötige Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, heißt es weiter. Für Gefrierschränke und Gefriertruhen liegt die optimale Temperatur bei -18 °C.
Effizientes Öffnen und Schließen von Kühlschrank- und Gefrierschranktüren ist ebenfalls entscheidend. Es mag trivial klingen, aber es ist wichtig, diese Türen nicht unnötig lange offen zu halten und sie schnell wieder zu schließen. Jedes Mal, wenn die Tür geöffnet wird, dringt warme Luft ein, die das Gerät dann wieder herunterkühlen muss, was zusätzlichen Strom verbraucht, so die Verbraucherzentrale.
Ein weiterer Punkt ist das Abkühlen von Speisen. Bevor man warme Mahlzeiten oder Reste in den Kühlschrank stellt, sollten diese vollständig abgekühlt sein. Warme Lebensmittel erhöhen die Innentemperatur und das Gerät muss mehr Energie aufwenden, um diese wieder herunterzukühlen. Bei der regelmäßigen Pflege der Geräte ist es auch empfehlenswert, nach Eisbildung zu suchen, so die Verbraucherzentrale weiter. Wenn sich Eis im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe ansammelt, wird mehr Energie verbraucht. In solchen Fällen ist ein Abtauen ratsam, um den Energieverbrauch wieder zu reduzieren.
Computer, Smartphone und Unterhaltungselektronik
In der heutigen digitalen Welt sind Computer und Smartphones ein wesentlicher Bestandteil unseres Alltags. Laptops verbrauchen in der Regel weniger Strom als Desktop-PCs, also empfiehlt die Verbraucherzentrale, dass wenn man zwischen beiden wählen kann, den Laptop vorzuziehen. Zudem sollte man den Energiesparmodus einschalten und den Computer in den Ruhezustand setzen, wenn er nicht in Gebrauch ist. Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass Bildschirmschoner den Stromverbrauch reduzieren, so die Verbraucherzentrale. In Wirklichkeit erhöhen sie ihn jedoch. Wenn man den Computer nicht verwendet, ist es am besten, den Bildschirm auszuschalten oder den Computer in den Ruhezustand zu versetzen. Eine gute Methode, um sicherzustellen, dass der Computer vollständig ausgeschaltet ist, ist die Verwendung einer Steckerleiste, mit der man alle Geräte gleichzeitig vom Netz trennen kann. In Bezug auf Smartphones, empfiehlt die Verbraucherzentrale abschließend, dass es ratsam ist, das WLAN über Nacht auszuschalten und das Smartphone in den Flugmodus zu versetzen. Auch wenn das Smartphone nicht aufgeladen wird, sollten Ladegeräte nicht in der Steckdose bleiben, da sie immer noch Strom verbrauchen.
Die Größe und Art des Fernsehgeräts kann erheblichen Einfluss auf den Stromverbrauch haben. Dabei mag es verlockend sein, sich einen größeren Fernseher mit einer beeindruckenden Bildschirmdiagonale zuzulegen, wie die Verbraucherzentrale berichtet, aber man sollte bedenken, dass der Stromverbrauch mit zunehmender Bildschirmdiagonale steigt. Sollte man Spielekonsolen verwenden, ist es empfehlenswert, darauf zu achten, sie vollständig auszuschalten, wenn sie nicht in Gebrauch sind und nicht nur in den Standby-Modus zu versetzen. Wie bei dem Computer, können auch bei der Unterhaltungselektronik Steckerleisten nützlich sein, um sicherzustellen, dass alles vollständig vom Netz getrennt ist. Ein weiterer Tipp, um den Stromverbrauch des Fernsehgeräts zu reduzieren, ist die Einstellung der Bildschirmhelligkeit. Ein dunklerer Bildschirm verbraucht in der Regel weniger Energie.
D.Maier / Redaktion finanzen.net
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