Unglaublich aber wahr? - Spülmaschine zum Kochen verwenden und Strom sparen
Mit der Spülmaschine Fisch, Fleisch und Gemüse garen und so Strom sparen. Was zunächst sehr abwegig klingt, ist tatsächlich möglich. Umweltfreundlicher als normales Kochen auf dem Herd oder im Ofen ist dieser Trend allerdings nicht wirklich - und eine Verbraucherschutzzentrale warnt.
Fisch, Fleisch oder Gemüse würzen und zum Garen mit dem dreckigen Geschirr in die Spülmaschine stecken - dieser Trend soll Strom sparen und so dem Umweltschutz dienen. Wie sinnvoll ist das tatsächlich?
Fisch, Fleisch oder Gemüse wasserdicht verpacken und nebenbei in der Spülmaschine garen
Der Trick beim Kochen in der Spülmaschine - so verschiedene Informationsseiten im Internet - sei, das Gemüse, den Fisch oder das Fleisch luftdicht zu verpacken, damit kein Spülmittel daran gerät und das Gericht ungenießbar macht. Dafür würden sich Alufolie, Bratschläuche und Einmachgläser eignen, heißt es. Es mache Sinn, das Gericht bei einem den Zutaten entsprechenden Spülprogramm laufen zu lassen, also die Temperatur danach zu wählen, ob Gemüse, Fisch oder Fleisch gegart werden soll.
Aber Achtung: Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein warnt vor der Anwendung dieses Tricks. "Es gibt viele Möglichkeiten, im Haushalt Energie zu sparen und sein Essen nährwertschonend und sicher zuzubereiten. Aber das Garen im Geschirrspüler ist der falsche Weg", zitiert das Nachrichtenportal Merkur Gudrun Köster von der VZ Schleswig-Holstein. Denn so verlockend es auch klinge, dass das Essen in der Spülmaschine nicht anbrennen kann und nach der Zubereitung auch noch länger warmgehalten wird, sei es das Risiko nicht wert. Man wisse nicht, wie sich aggressives Spülmittel bei hohen Temperaturen auf Alufolie und Bratschläuche auswirkt und welche Schadstoffe dabei möglicherweise in die Lebensmittel gelangen.
Wie verhält es sich mit dem Kochen in der Waschmaschine?
Wissenschaftlich ebenfalls nicht erforscht ist, wie sich eine solche Verpackung in der Waschmaschine verhält. So ist es zwar theoretisch offenbar möglich, Kartoffeln in einen wasserdichten Beutel (Achtung: auf keinen Fall in ein Glas, das geht in der Waschmaschine spätestens beim Schleudern kaputt!) zu tun und in der Waschmaschine garen und gleichzeitig zu Kartoffelpüree zu verarbeiten - doch wie gesund diese Zubereitungsmethode tatsächlich ist, steht nicht fest.
Auch in Sachen Umweltschutz ist das Kochen in der Spülmaschine nicht zwangsweise hilfreich. Denn wer die Lebensmittel etwa in Alufolie einpackt, verbraucht zwar vielleicht ein paar Kilowattstunden weniger Strom, produziert dafür aber sehr umweltschädlichen Müll.
Redaktion finanzen.net
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