Elite-Internat

Die teuerste Schule der Welt: Das ist das "Institut Le Rosey"

18.02.21 13:40 Uhr

Die teuerste Schule der Welt: Das ist das "Institut Le Rosey" | finanzen.net

Das "Institut Le Rosey" gilt als die exklusivste Schule der Welt. Knapp 100.000 Euro müssen die Eltern der derzeit 420 Schülerinnen und Schüler für ein Jahr am Internat berappen. Zu den Absolventen gehören unter anderem der Schah des Iran, der Prinz von Monaco Rainier III - und der ehemalige ägyptische König Faruq.

Laut eigener Aussage auf der Homepage Le Roseys zieht es mehr als 30 Prozent der Absolventen im Anschluss an die Zeit auf dem Internat auf eine der 25 besten Universitäten der Welt - darunter die Ivy-League-Universitäten, das MIT und Oxbridge.

Das steckt hinter dem Institut Le Rosey

Le Rosey ist das älteste internationale Internat der Schweiz, wie Felipe Laurent, ehemaliger Schüler und Sprecher von Le Rosey, im Interview mit "Business Insider" ausführt. "Der Name hat ein gewisses Gewicht, aufgrund der Familien, die in der Vergangenheit hier waren", so Felipe Laurent. Er persönlich glaubt, dass ein Großteil der Familien ihre Kinder auf das Internat schicken, "weil sie selbst dort zur Schule gegangen sind und die Tradition weiterführen wollen". Das Internat besteht aus zwei Schulgebäuden, das Frühlings- und Sommergebäude im Châeteau du Rosey und einem Campus für den Winter im Skigebiet Gstaad. Pro Jahr werden laut "Business Insider" 108.900 Schweizer Franken fällig, was rund 97.000 Euro entspricht. Darin enthalten ist der Unterricht, die Unterkunft, Verpflegung, Sportkurse und ein Taschengeld. Die Höhe des Taschengeldes wird von den Angestellten verwaltet und hängt vom Alter der Schülers ab, wie Felipe Laurent gegenüber "Business Insider" erklärt.

Laut eigener Aussage Le Roseys befinden sich derzeit 420 Schülerinnen und Schüler aus circa 60 verschiedenen Ländern "mit einer ausgewogenen geografischen Verteilung dank einer streng respektierten Sprach- und Länderquotenpolitik" am Internat, so das Institut auf der Homepage. Laut Felipe Laurent kommen die Schüler im September an den Hauptcampus, im Oktober und Dezember stehen Ferien an. Nach Weihnachten geht es zum Campus im Skigebiet Gstaad, wo die Schüler bis zu viermal pro Woche Ski fahren können. Nach einer Pause im März kehren die Schüler im April zurück an den Hauptcampus. Ende Juni haben die Schüler Sommerferien. Trotz der hohen Kosten bewerben sich laut "Business Insider" jedes Jahr viermal mehr Schüler als letztlich angenommen werden.

Auf der Suche nach akademisch brillanten Schülern

"Wir suchen nach Schülern, die akademisch brillant sind, die aber auch interessante Kinder mit Potential sind", so Felipe Laurent. Bis zu vier Sprachen stehen gleichzeitig auf dem bilingualen Lehrplan. Im Regelfall bestehen die Schulklassen aus nicht mehr als zehn Schülern. Auf dem Campus herrschen strenge Verhaltensregeln, wie "Business Insider" offenlegt. Beispielsweise sollen die Schüler nicht reden, wenn sie die Hände in den Taschen haben. Wenn sich ein Erwachsener mit ihnen unterhält, der selbst steht, müssen die Schüler ebenso aufstehen. Zum Abendessen ist das Tragen von formeller Kleidung durch das Internat vorgeschrieben. Dabei ist jedem Schüler ein fester Sitzplatz zugewiesen. Jeden Tag sind einige der Schüler zum Servierdienst verpflichtet. Erst, wenn es die Le Rosey-Mitarbeiter erlauben, dürfen die Schüler vom Tisch aufstehen. Der auf der Internetseite von Le Rosey beschriebene typische Tagesablauf am Internat sieht eine streng durchgetaktete Agenda von 7 bis 21 bzw. 23:30 Uhr vor.

Das ist das Ziel des Elite-Internats

Die Schüler sollen, wie es auf der Homepage Le Roseys heißt, ihre "multiplen Intelligenzen" und Talente erforschen, weshalb täglich künstlerische Kurse und Sport auf den Stundenplan stehen. Neben dem nötigen Kapital müssen die Schüler über genügend "intellektuelle Fähigkeiten" sowie "linguistische Fähigkeiten in Englisch oder Französisch" verfügen. Die strikten Regeln von Le Rosey akzeptieren keinen Drogen- sowie Alkoholkonsum, wie Le Rosey auf der Homepage ausführt. Das Internat möchte den Schülern Eigenschaften vermitteln, die spätere Anführer benötigen. "Das können Anführer im humanitären Bereich sein. Es können Vorbilder in der Philanthropie sein. Es können Anführer in der Welt der Wissenschaft sein - wie auch immer man Anführer definieren möchte", so Felipe Laurent gegenüber "Business Insider".

Philipp Beißwanger / Redaktion finanzen.net

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