Psychologie im Supermarkt: Wie Kaufentscheidungen durch Tricks gelenkt werden
Supermärkte sind Meister in der Kunst, Kunden zum Kauf zu verleiten - und das geschieht nicht einfach zufällig. Hinter den Regalen und Angeboten steckt eine ausgeklügelte Psychologie, die darauf abzielt, Entscheidungen zu beeinflussen und den Einkaufsprozess zu lenken.
Teure Produkte im Sichtfeld
Eine der bekanntesten Taktiken ist das bewusste Arrangement von Produkten. Die Platzierung von teureren Produkten auf Augenhöhe und günstigere Artikel auf den unteren Regalen ist keine Laune des Zufalls, wie der MDR berichtet. Das Ziel sei es, die Aufmerksamkeit der Kunden auf die lukrativeren Optionen zu lenken und zum Kauf der profitableren Produkte zu verführen.
Farben spielen ebenfalls eine große Rolle. Rote Etiketten für Sonderangebote erzeugen Dringlichkeit und verleiten oft dazu, Produkte impulsiv in den Einkaufswagen zu legen. Zusätzlich wird Licht geschickt eingesetzt, um Produkte attraktiver erscheinen zu lassen und ihre Frische zu betonen, so ein Beitrag der Rheinischen Post.
Laufrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn
Die Anordnung der Gänge im Supermarkt ist ebenfalls durchdacht. Die meisten Geschäfte sind so gestaltet, dass Kunden gegen den Uhrzeigersinn laufen. Das hat einen psychologischen Hintergrund: Laut Einkaufspsychologen wird deutlich, dass Menschen in diesen Märkten tendenziell mehr kaufen. Indem man entgegen dem Uhrzeigersinn geht, gehe man etwas langsamer, was zu einer höheren Wahrscheinlichkeit führe, weitere Produkte zu bemerken und letztendlich zu kaufen, wie 20 Minuten berichtet.
Aber es hört nicht bei der Laufrichtung auf. Das Aroma von frischem Brot oder Kaffee, das durch den Laden strömt, dient dazu, positive Emotionen zu wecken und den Kunden zum Kauf zu motivieren, wie FOCUS berichtet. Musik wird gezielt eingesetzt, um die Stimmung zu heben und die Verweildauer zu verlängern, wie der Stern offenbart. Auch die Gestaltung der Einkaufswagen hat ihren psychologischen Trick: Größere Wagen verleiten dazu, mehr einzukaufen, während schmale Einkaufskörbe die Einkäufe begrenzen und dadurch gezieltere Entscheidungen fördern würden, wie der Stern berichtet.
Gefahrenzone Kassenbereich
Die Platzierung von Süßigkeiten und kleinen Artikeln an der Kasse ist auch kein Zufall. Sie verleitet oft Kunden dazu, zusätzliche Produkte in den Einkaufswagen zu legen, die sie eigentlich nicht geplant hatten zu kaufen. Insbesondere für Kinder ist dieser Bereich eine visuelle Festlichkeit voller bunter Verpackungen und bekannter Marken, die ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wie der Stern berichtet.
Für Eltern kann dies laut dem Stern-Beitrag zu einer Herausforderung werden, da Kinder die süßen Versuchungen oft vehement fordern. Dieser strategische Punkt an der Kasse nutze das impulsivere Kaufverhalten von Kindern aus, die dazu neigen, ihre Eltern um solche Produkte zu bitten, um den Moment zu versüßen.
Redaktion finanzen.net
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