EU-Umweltagentur: Klimawandel in Europa bereits unausweichlich
Regelmäßige Überflutungen in Rotterdam, Le Havre oder London, dazu mehr Waldbrände, Dürren und Stürme: Die Folgen des Klimawandels sind nach Einschätzung der EU-Umweltbehörde EEA auch in Europa bereits unausweichlich.
Die EU-Staaten müssten sich darauf einstellen und zugleich alles daran setzen, die Erderwärmung abzubremsen, erklärte die EEA am Montag.
"Der Klimawandel vollzieht sich schon jetzt und wird in der Zukunft gravierender werden, selbst wenn die globalen Bemühungen zur Senkung der Treibhausgase Erfolg haben", erklärte die Behörde mit Sitz in Kopenhagen. "Doch werden die Folgen viel weniger schlimm, wenn es durch Senkung der Treibhausgase gelingt, die globale Erderwärmung deutlich unter 2 Grad zu halten, wie es das Pariser Abkommen vorsieht." Steige die Temperatur stärker, würde dies einen erheblich stärkeren Klimawandel bedeuten, erklärten die EU-Fachleute.
Die EEA zeigt den Unterschied in verschiedenen Szenarien für die nächsten Jahrzehnte. Demnach würde der Anstieg des Meeresspiegels und damit verbundene Überflutungen an den Küsten sowie Extremwetterereignisse wie Dürren, Stürme und Waldbrände im Fall von höheren Treibhausgasemissionen deutlich schlimmer ausfallen.
In Teilen Deutschlands steigt demnach in beiden Szenarien die Waldbrandgefahr - allerdings bei hohen Emission weit stärker. Ostdeutschland muss sich auf stärkere Trockenheit einstellen. In Osteuropa könnte in einem Szenario mit hohen Emissionen im Winter bis zu 35 Prozent mehr Regen fallen. An den europäischen Küsten könnte der Meeresspiegel um bis zu einen Meter steigen.
Der Chef des Umweltausschusses im Europaparlament, Pascal Canfin, warnte: "Der Klimaschock kommt und kann nicht mehr vermieden werden." Nötig sei eine "ernsthafte Anpassungsstrategie", um Bürger, Häuser, Wirtschaft und Tourismus zu schützen. Gleichzeitig müsse Europa das Ziel verfolgen, bis 2050 klimaneutral zu werden und so den globalen Klimawandel zu begrenzen, erklärte Canfin.
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BRÜSSEL (dpa-AFX)
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