Kann das Grundeinkommen in der Corona-Krise helfen?

Die Corona-Pandemie bringt die Diskussion über ein Bedingungsloses Grundeinkommen wieder auf.
E-Petition für die Einführung des Grundeinkommens
Die Corona-Pandemie verängstigt viele Menschen, Unternehmen fürchten pleite zu gehen und einigen droht der Jobverlust. Im Zuge der Krise kommt die Diskussion über das Bedingungslose Grundeinkommen wieder auf und könnte eine Alternative zu den angekündigten staatlichen Hilfskrediten sein. Die Idee ist nicht neu und bereits seit Jahren umstritten. Doch das Interesse an dem Konzept scheint nun größer denn je. Tonia Merz, eine in Berlin lebende selbstständige Modedesignern, ist die Initiatorin einer E-Petition mit mittlerweile mehr als 390.000 Unterzeichnern. Sie fordern, als Reaktion auf die Corona-Krise, vom Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens für den Zeitraum von sechs Monaten. Mit einem grundsätzlichen Einkommen in Höhe von 800 bis 1200 Euro könnte Menschen durch die Krise geholfen werden.
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Die Existenzangst nehmen
Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens wird bereits seit vielen Jahren diskutiert. Der Grundgedanke dahinter ist, dass der Staat allen Menschen jeden Monat einen ausreichend hohen Geldbetrag auszahlt, damit dieser vollständig ihre Kosten, wie beispielsweise die Miete abdeckt. Unter diesem Aspekt heißt bedingungslos, dass jederzeit Geld dazuverdient werden kann, aber man dies eben nicht muss, da der monatliche Betrag ausreicht, um davon leben zu können. Dabei ist wichtig, dass nicht überprüft wird, für was das Geld letztendlich ausgegeben wird.
Laufende Kosten decken
Menschen mit Verdienstausfällen haben Sorge, laufende Kosten wie zum Beispiel für die Miete nicht mehr zahlen zu können. Im Zuge dessen kommt die Frage auf, inwiefern man mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen jetzt besser für die Krise gerüstet wäre, als durch die Kredite der Regierung. Befürworter des Bedingungslosen Grundeinkommen führen bei diesem Punkt an, dass eine Hilfe etwas anderes sei als ein bedingungsloses Menschenrecht, als das sie das Grundeinkommen einstufen. Nimmt man Hilfe an, entsteht ein Abhängigkeitsverhältnis. Oft stellt zudem Bürokratie ein Hindernis dar und man muss lange auf entsprechende Hilfe warten. Hinzu kommt, dass seitens der Politiker bisher nur von Hilfe in Form von Krediten die Rede ist.
Das spricht gegen das Bedingungslose Grundeinkommen
Es gibt allerdings auch das Gegenargument, welches immer wieder gegen das Bedingungslose Grundeinkommen vorgebracht wird. Nämlich, dass niemand mehr arbeiten gehen würde. Jedoch handelt es sich dabei lediglich um eine Vermutung, da es bisher keinen wissenschaftlichen Beweis für die These gibt. Es ist wahrscheinlicher, dass ein Großteil der Menschen weiterhin arbeiten gehen würde, da der Mensch von Natur aus ein soziales und tätiges Wesen ist. Hinzu kommt, dass das Bedingungslose Grundeinkommen lediglich die Fixkosten abdecken würde, nicht jedoch Luxusgüter oder Reisen. Um das Leben und den Alltag also individueller gestalten zu können, bestünde nach wie vor die Notwendigkeit, ein zusätzliches Einkommen zu generieren. Beim Bedingungslosen Grundeinkommen geht es lediglich darum, den Menschen die Existenzängste zu nehmen, was besonders in Zeiten der Corona-Krise eine Alternative zu staatlichen Hilfskrediten darstellen könnte.
Redaktion finanzen.net
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