Norwegen: Nächste Regierung führt Luxussteuer für E-Autos ein
Norwegen ist weltweit führend in Sachen Elektrifizierung. Bald soll jedoch vermutlich eine Luxussteuer für teurere Elektroautos eingeführt werden.
Vorreiter in Sachen Elektrifizierung
Norwegen ist globaler Vorreiter bei der Umstellung auf Elektrofahrzeuge. Bis 2025 plant das skandinavische Land, als erstes Land der Welt den Verkauf von Benzin- und Dieselmotoren einzustellen. Laut dem norwegischen Straßenverband OFV waren 70,1 Prozent der im Oktober zugelassenen Neuwagen emissionsfreie PWK. Insgesamt wurden im September 8.116 elektrische Neuwagen zugelassen - ganze 3,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Neue Luxussteuer für teure E-Autos
Einen Teil beigetragen zum Erfolg der bisherigen Elektrifizierung des Landes hat die Steuerbefreiung für vollelektrische Fahrzeuge. Jedoch könnte es mit der Steuerfreiheit für Elektroautos bald vorbei sein, wie die Nachrichtenagentur Reuters erklärt. Unter dem erst kürzlich gewählten Regierungschef Jonas Gahr Stoere von der Arbeiterpartei ist es wahrscheinlich, dass eine Luxussteuer für Elektroautos eingeführt wird. Dabei werden 25 Prozent auf den Teil des Preises versteuert, der 600.000 norwegische Kronen (rund 60.636 Euro) übersteigt. Betroffen wären davon vor allem die High-End-Modelle der verschiedenen Elektroauto-Hersteller. Begründet wird die Luxussteuer damit, dass diese mehr Geld in die Staatskassen bringen würde und sie aus Gründen der Fairness erforderlich sei. Die Leiterin einer norwegischen Interessensgruppe für E-Autos (EV Association), Christina Bu, ist jedoch der Meinung, dass eine Luxussteuer die Elektrifizierung des Landes verlangsamen würde, wie Reuters weiter berichtet. "Jetzt fangen endlich auch die ländlicheren Gebiete an, mehr Elektroautos zu kaufen, und es ist nicht an der Zeit, die Steuerbefreiung aufzuheben, denn wir müssen auch diese Gebiete mit höheren Marktanteilen erreichen", so Bu.
Jährliche Abgaben in Saskatchewan
Doch nicht nur Norwegen plant Gebühren für Elektrofahrzeuge. Am ersten Oktober 2021 hat die kanadische Provinz Saskatchewan eine jährliche Gebühr für Elektroautos eingeführt, wie EFAHRER berichtet. Damit soll vor allem der Einnahmeverlust der Kraftstoffsteuer aufgewogen werden. Genutzt werden die Steuereinnahmen von Verbrennern wie auch von E-Autos, um die Straßen instand halten zu können. Von der jährlichen Gebühr ausgenommen sind Hybridfahrzeuge, da diese immerhin zum Teil mit Benzin fahren.
E. Schmal / Redaktion finanzen.net
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