Dynamische Stromtarife

Flexible Stromtarife: Wieso E-Autofahrer laut ADAC besonders profitieren

14.03.25 23:29 Uhr

Flexible Stromtarife: ADAC erläutert Vorteile für E-Auto-Besitzer | finanzen.net

Auf Börsenstrompreise angewiesen zu sein, kann einige Herausforderungen mit sich bringen. Mit der richtigen Nutzung der dynamischen Tarife können jedoch Kosten gespart werden.

Kopplung an den EPEX Spot Markt

Während herkömmliche Stromtarife einen festen Grundpreis und Arbeitspreis beinhalten, sind dynamische Stromtarife an den "EPEX Spot Markt" gekoppelt. Hierdurch ändern sich die Preise für Verbraucher stündlich. Im Paragraphen 3 Nr. 31d des Energiewirtschaftsgesetzes werden dynamische Stromtarife definiert als "ein Stromliefervertrag mit einem Letztverbraucher, in dem die Preisschwankungen auf den Spotmärkten, einschließlich der Day-Ahead- und Intraday-Märkte, in Intervallen widergespiegelt werden, die mindestens den Abrechnungsintervallen des jeweiligen Marktes entsprechen".

Wer­bung

Profit bei hohem Verbrauch

Durch die Kopplung an die Strombörse können besonders Haushalte mit hohem Stromverbrauch profitieren. Dabei sollten jedoch Elektroautos, Batteriespeicher oder Wärmepumpe vorhanden sein, um einen Teil der Last in Zeiten niedriger Preise verlagern zu können. Ohne eine solche Verlagerungsmöglichkeit "überwiegt das Risiko steigender Preise die Vorteile bei weitem", erklärt die Verbraucherzentrale.

Laut einer Modellrechnung des ADAC könnten sich die Stromkosten in einem Haushalt mit vier Personen und einem Energiebedarf von 4.000 kWh pro Jahr um mehr als 350 Euro jährlich reduzieren. Die Kosten lassen sich weiter eindämmen, verfügt man über eine Photovoltaik-Anlage: "Wer eine PV-Anlage hat, kann die damit gewonnene Unabhängigkeit um einen dynamischen Stromtarif ergänzen und so auch beim verbleibenden Netzbezug maximal sparen. Denn so können etwa die E-Auto-Batterie oder der Heimspeicher zu den günstigen und grünsten Stunden - etwa nachts, wenn der Wind besonders stark weht - preiswert gefüllt werden", betonte Merlin Lauenburg, Deutschlandchef von Tibber, im Gespräch mit dem ADAC.

Wer­bung

Voraussetzung: Smart Meter

Zur Abrechnung der stündlichen Preisänderungen bedarf es eines intelligenten Messsystems, einem Smart Meter. Dieses misst einmal täglich viertelstündlich den Verbrauch und übermittelt diese Daten an den Messstellenbetreiber. Erst seit dem 01. Januar 2025 können Haushalte den Einbau verlangen. Haushalte mit Wärmepumpe oder E-Ladestation fallen 50 Euro pro Jahr für das Messsystem an.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Andrey_Popov / Shutterstock.com, Smile Fight / Shutterstock.com