Alternativer Kassenbon: Nach Rewe haben jetzt auch Lidl, dm und EDEKA den e-Bon
Im Jahr 2020 wurde die Kassenbonpflicht eingeführt, was für viele Unternehmen einen signifikanten Anstieg der Papiernutzung bedeutet. Viele dieser Unternehmen arbeiten an umweltfreundlicheren Methoden, ihren Kunden Kassenbons auszustellen.
Alnatura nutzt umweltfreundliches Papier
Die Bio-Supermarktkette Alnatura hat der Papierverschwendung bereits vor einiger Zeit den Kampf angesagt und verzichtet weitestgehend auf die Verwendung des Naturprodukts. Das deutsche Unternehmen bietet ausschließlich digitale Prospekte an und schreibt Angebote im Laden auf Kreidetafeln, statt Plakate drucken zu lassen und aufzuhängen. Zusätzlich setzt Alnatura in verschiedensten Bereichen auf recycelte Waren, anstatt neue Rohstoffe zum Einsatz zu bringen. Aber auch die Bio-Supermarktkette ist von der Kassenbon-Pflicht betroffen und kann diese nicht umgehen, indem Kunden auf das Ausdrucken des Bons an der Kasse verzichten. Somit steigt auch für dieses Unternehmen der Papierverbrauch signifikant. Im April 2020 gibt der Biohändler in einer Pressemitteilung auf der Unternehmenswebsite dann die Umstellung auf einen neuen, verkürzten und umweltfreundlicheren Kassenbon an. Jedoch ist das dem Unternehmen noch nicht umweltschonend genug. Weiter heißt es in der Pressemitteilung, dass Alnatura an einer papierlosen und rein digitalen Variante des Kassenbons arbeiten würde.
Digitale Kassenbons
Der Supermarkt-Riese Rewe hat sich eine Alternative zum klassischen Papier-Kassenbon überlegt und schlug den digitalen Weg ein. Seit 2020 können Rewe-Kunden sich ihren Kassenbon per Mail zusenden lassen, statt an den Kassen die ausgedruckte Version zu erhalten. Dafür muss der Kunde ein Payback-Konto sowie ein Rewe-Kundenkonto haben. Unter "Mein Payback" im Rewe-Kundenkonto müssen Verbraucher den Service dann noch freischalten und an der Kasse anschließend den Wunsch nach einem elektronischen Beleg äußern. Neben dem E-Mail-Versand können Kunden in einem gesonderten Bereich im Rewe-Kundenkonto auch alle e-Bons jederzeit einsehen. In diesem Jahr ziehen auch Lidl, EDEKA und dm nach. Lidl nimmt den e-Bon in die Lidl-Plus-App auf. Kunden scannen dann beim Bezahlen ihre digitale Lidl-Plus-Karte ab und erhalten den Kassenbon auf dem Handy. Auch EDEKA bietet seit dem 1. Juli in allen EDEKA Nord-Märkten einen neuen elektronischen Bon an. Für diesen brauchen die Kunden keine Anmeldung, sie müssen lediglich einen QR-Code mit dem Handy abscannen. Ab Ende August sollen die e-Bons auch bei dm über die dm-App erhältlich sein.
Kassenbeleg via App
Auch mehrere Startups haben es sich mittlerweile zur Aufgabe gemacht, die Zettelwirtschaft im Portemonnaie zu beenden und Kassenbons durch digitale Belege zu ersetzen. Dies soll mithilfe einer App ermöglicht werden und den Papierausdruck somit überflüssig machen. So erhält man an der Kasse statt eines ausgedruckten Papier-Belegs einen digitalen Bon, der von der Kasse kontaktlos direkt auf das Handy übertragen werden kann. Diese werden dann im persönlichen Account des Nutzers gespeichert und sind - ähnlich wie der e-Bon von Rewe - jederzeit einsehbar. Auch die Kassenbon-Pflicht ist damit erfüllt, denn verpflichtet lediglich zur Aushändigung eines Belegs, ob dies per Mail oder über ein Kundenkonto erfolgt, bleibt den Einzelhändlern laut Gesetz selbst überlassen. Deutschlandweit sind in den letzten Jahren mehrere Startups entstanden, die sich die Entwicklung einer entsprechenden App zur Aufgabe gemacht haben und es bleibt abzuwarten, inwieweit sich das Angebot und die Alternativen zum klassischen Papier-Beleg noch entwickeln werden.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Bjoern Wylezich / Shutterstock.com, Herrndorff / Shutterstock.com