Diebstahl und Verlust

Geldbeutel, Smartphone, Karten oder Schlüssel: Was bei Abhandenkommen zu tun ist

08.03.24 22:12 Uhr

Schnelle Hilfe: Tipps und Tricks, wenn Schlüssel oder Smartphone plötzlich weg sind! | finanzen.net

Sicherlich hat sich so mancher schonmal in die Hosentaschen gegriffen, um dann festzustellen, dass der Geldbeutel, das Smartphone oder der Autoschlüssel fehlen. Meistens fällt einem dann doch recht zügig wieder ein, wo man den entsprechenden Gegenstand gelassen hat. Ist dem nicht so, oder wurde man gar beklaut, ist es wichtig, schnell zu reagieren.

Smartphone weg: Die wichtigsten Schritte, vor und nach dem Verlust

Weiß man mal nicht, wo das Smartphone liegt, dann kann man es üblicherweise über die Geräteeinstellungen finden, vorausgesetzt die Standortfreigabe ist aktiv. Findet man das Gerät nicht, oder vermutet man sogar beklaut worden zu sein, dann sollte man die SIM-Karte schnell sperren. Dazu kann man den Sperr-Notruf unter der Nummer 116 116 erreichen. Versucht man den Dienst aus dem Ausland zu erreichen, dann muss die 0049 für Deutschland vorgewählt werden. Der Notruf unterstützt, den Informationen auf deren Website zufolge, nicht nur bei der Sperrung von SIM-Karten. Fehlt etwa die Giro- oder Kreditkarte oder der Personalausweis, dann hilft der Sperr-Notruf ebenfalls weiter.

Der Verbraucherschutz klärt auf, man solle für solch einen Fall die eigene Handynummer, die SIM-Kartennummer und die Kundennummer bei dem entsprechenden Anbieter griffbereit notieren. Zudem ist es nützlich die International Mobile Equipment Identity (IMEI) zu kennen. Dies ist eine 15-stellige Nummer, anhand derer das Smartphone weltweit eindeutig identifiziert werden kann. Wenn man sein Gerät also bei der Polizei als gestohlen melden möchte, dann hilft diese Nummer den Beamten.

Ist das Gerät erstmal abhandengekommen, dann schmerzt einigen der Verlust von Fotos, Videos und persönlichen Textnachrichten am meisten. Daher ist es sinnvoll, regelmäßige Backups zu machen, also die Daten zu sichern. Speichert man sämtliche Erinnerungen in einem Cloud-Dienst, dann kann man die Daten unabhängig vom Gerät auch weiterhin einsehen. Zudem bieten viele Betriebssysteme die Möglichkeit, die Daten auf dem Gerät aus der Ferne zu löschen. Wenn man also beklaut wurde und die Daten sowieso in einer Cloud gesichert hat, kann man so sicherstellen, dass das abhandengekommene Gerät frei von persönlichen Daten ist.

Deshalb ist es vorab wichtig, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für das Smartphone zu nutzen. Die meisten Geräte bieten heutzutage die Möglichkeit, biometrische Daten wie Fingerabdrücke oder Gesichtsscans zur Entsperrung zu verwenden, was den Zugriff für unbefugte Personen erschwert. Es ist auch ratsam, eine Bildschirmsperre mit einem sicheren Passwort einzurichten, um eine weitere Schutzebene hinzuzufügen.

Ausweis, Bankkarte, Führerschein & Co. verloren? Sperren und melden

Hat man seinen Geldbeutel verloren, dann stößt dies meist eine ganze Reihe von Sorgen an. Der verlorene Ausweis, die Bankkarte, der Führerschein, Mitgliedskarten und Bargeld. Auch in diesem Fall hilft der Sperr-Notruf 116 116. Es ist ratsam, die Nummer griffbereit zu haben, um im Ernstfall schnell reagieren zu können und weitere Unannehmlichkeiten zu minimieren. Über den Dienst, so erklärt es ntv, kann man direkt alle Karten sperren lassen. Wichtig ist dabei, nicht nur Debit- und Kreditkarten zu melden, sondern auch die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises zu sperren.

Anschließend muss man die entsprechenden Vereine und Behörden auch über den Verlust informieren. Ist der Personalausweis weg, dann muss der Verlust beim zuständigen Bürgeramt gemeldet werden. Spätestens dort würde dann auch die Online-Ausweisfunktion gesperrt und die Polizei informiert werden, erklärt t-online. Die Verlustmeldung von Ausweisdokumenten ist gebührenfrei, jedoch entstehen beim Antrag auf Neuausstellung Kosten. Der Personalausweis ab 24 Jahren kostet 37 Euro, ist man noch unter 24 Jahre alt kostet der Antrag 22,80 Euro. Ein vorläufiger Personalausweis, wenn man es aus irgendeinem Grund eilig hat, kostet 10 Euro.

Verliert man die Ausweisdokumente im Ausland, dann sollte man den Vorfall bei der Polizei vor Ort melden. Mit einer Kopie der Anzeige, so t-online, könne man sich dann an die Botschaft oder das Konsulat wenden. In Situationen wie diesen zeigt sich der Nutzen von vorab erstellten digitalen Kopien von wichtigen Dokumenten wie dem Personalausweis oder Reisepass. Diese digitalen Kopien dienen nicht nur der Beschleunigung des Identifizierungsprozesses, sondern sind auch im Falle eines Verlusts äußerst hilfreich. Sie ermöglichen eine schnellere Kommunikation mit den Botschafts- oder Konsulatsmitarbeitern und tragen dazu bei, die Zeitspanne für die Neuausstellung der Dokumente zu verkürzen.

Ist der Führerschein abhandengekommen, dann empfiehlt der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) schnell zu handeln und sofort einen neuen zu beantragen. Beim Verlust im Ausland sollte auch die Polizei informiert werden. Hat man den Führerschein bei einer Autofahrt nicht dabei, so der ADAC auf seiner Website, dann muss man ein Verwarnungsgeld von 10 Euro bezahlen.

Für den Antrag benötigt man gültiges Ausweisdokument und ein Passfoto. Es kann aber durchaus vorkommen, erläutert der ADAC, dass die Behörde noch eine eidesstattliche Versicherung über den Verlust des Führerscheins möchte. Hat man seinen Führerschein an einem anderen Ort gemacht, dann benötigt man möglichweise auch eine Bescheinigung der Führerscheindaten von der Fahrerlaubnisbehörde bei der man eingetragen ist.

Insgesamt ist es unerlässlich, nach dem Verlust eines Personalausweises oder anderer wichtiger Dokumente umgehend zu handeln, um die potenziellen negativen Konsequenzen zu minimieren. Die Meldung bei den zuständigen Stellen und die Beachtung der damit verbundenen Gebühren sind essenzielle Schritte, um den Prozess der Neuausstellung so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Auto- und Hausschlüssel verloren - was jetzt wichtig ist

Stellt man fest, dass der Autoschlüssel weg ist, dann sollte unbedingt die Kfz-Versicherung informiert werden. Der Schritt dient der eigenen Absicherung, erklärt die Website bussgeldkatalog.org, da die Versicherungen bei einem Diebstahl des Fahrzeugs meist die Originalschlüssel verlangen. Ist man sich außerdem sicher, dass man beklaut wurde, dann sollte der Vorfall schnellstmöglich der Polizei gemeldet werden.

Im Idealfall hat man dennoch Zugriff auf den Zweitschlüssel des Wagens. Wenn dem so ist, dann kann man das Fahrzeug in die Werkstatt fahren, um dort wegen der elektronischen Wegfahrsperre einen Nachschlüssel zu beantragen. Die Seite bussgeldkatalog.de ergänzt, dass nur so der vorhandene Schlüssel umprogrammiert werden kann.

Hat man seinen Hausschlüssel verloren, erklärt ntv, dann muss umgehend die Gebäude- und die private Haftpflichtversicherung informiert werden. Ist das Abhandenkommen fremder Schlüssel mitversichert, übernimmt der private Haftpflicht-Schutz. Verliert man allerdings den Schlüssel zur eigenen Immobilie, wenn man also in keinem Mietverhältnis wohnt, dann übernimmt die private Haftpflichtversicherung oftmals nicht.

Besonders delikat wird die Lage, wenn sowohl der Schlüssel als auch der Personalausweis verloren gehen, wie von der Stiftung Warentest betont wird. In dieser Situation besteht erhöhte Gefahr, da das Dokument potenziell Rückschlüsse auf die Wohnadresse zulässt. Sollte dies der Fall sein, ist es zwingend erforderlich, den Verlust bei den örtlichen Polizeibehörden zu melden, um potenzielle Risiken für die persönliche Sicherheit und den Datenschutz zu minimieren.

Redaktion finanzen.net

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