Diebstahl

So schützt man sein Fahrrad am besten vor Diebstahl

26.09.24 06:51 Uhr

Fahrrad-Diebstahl vermeiden: So schützt man sein Fahrrad vor dreisten Dieben | finanzen.net

Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist in den letzten Jahren gesunken - vermutlich haben auch neue Sicherungsmethoden und Fahrradschlösser ihren Teil dazu beigetragen. Welcher ist der beste Schutz fürs Rad und welche Taktiken schrecken Diebe ab?

Jährlich werden in Deutschland Statista zufolge mehr als 200.00 Fahrraddiebstähle polizeilich erfasst, die Dunkelziffer dürfte deutlich höher lieben. Damit steht fest: Völlig sicher sind Räder auf der Straße nicht. Um einem Fahrraddiebstahl vorzubeugen, können alle Besitzer eines Drahtesels kleine Maßnahmen ergreifen - oder natürlich größere Geschütze, wie Ortungssysteme und elektronische Alarmschlösser, auffahren.

Allgemeine Tipps: Wo stehen Räder am sichersten?

Egal welches Schloss - einige Tricks sollte jeder anwenden. So stehen Fahrräder tendenziell am sichersten, wenn sie sich mitten im Blickfeld der Passanten befinden. Sehr unsicher hingegen sind Bahnhöfe und Festivalgelände, wo sich zwar viele Menschen befinden, aber auch sehr viel los ist und niemand einen guten Überblick über das Geschehen hat. An solchen Orten sollten deswegen nur Fahrräder stehen, deren Verlust nicht allzu schwerwiegend wäre. Die Wahrscheinlichkeit für einen Diebstahl lässt sich auch durch kurze Parkzeiten vermindern: Wer sein Rad jeden Tag an einem anderen Eingang parkt und es immer nur für einige Stunden stehen lässt, gibt potenziellen Dieben keinen berechenbaren Zeitraum, in dem ein Diebstahl möglich wäre. Außerdem sollte ein Rad nie nur ab-, sondern immer angeschlossen werden. So kann es nicht einfach mitgenommen, sondern muss vorher aufgebrochen werden. Das bike-magazin empfiehlt zudem, das Rad immer besonders eng anzuschließen, damit Diebe einen geringeren Hebelansatz haben und der Diebstahl erschwert wird.

Wichtig ist, ein Rad niemals - auch nicht für nur wenige Minuten oder Sekunden - unbeaufsichtigt zu lassen, solange es nicht angeschlossen ist. Ist ein Rad nicht angeschlossen, sondern steht mehr oder weniger startklar am Straßenrand, benötigt ein Dieb nur eine Sekunde, um aufzusteigen und damit wegzufahren.

Hochwertige Schlösser für hochwertige Räder

Bei hochwertigen und neuen Rädern ist das Diebstahlrisiko besonders hoch - deswegen empfiehlt René Filippek vom ADFC gegenüber der ZEIT, auch ein Schloss von besonders hoher Qualität zu wählen: "Hochwertige Bügelschlösser sind die sichersten Modelle und hier ist auch das Preis-Sicherheitsverhältnis am besten. Sehr gute Bügelschlösser gibt es schon ab 30 Euro". David Koßmann vom Pressedienst Fahrrad wird von der ZEIT ergänzend wie folgt zitiert: "Fahrraddiebe nehmen das Schloss meistens nicht mit, daher kann es eine große Hilfe sein, wenn ein Rad zusätzlich beispielsweise noch mit einem GSM- beziehungsweise GPS-Modul ausgestattet ist, über das sich das Fahrrad orten lässt". Eine derartige Technologie zur Ortung gestohlener Räder werde bislang allerdings vorrangig bei E-Bikes verwendet, da sie eine eigene Stromversorgung benötige und trotzdem möglichst unauffällig sein soll. Für rein mechanische Räder gibt es der ZEIT zufolge bislang etwas weniger Angebote.

Natürlich gibt es bereits Schlösser verschiedenster Anbieter, die mechanische und digitale Sicherung miteinander vereinen - etwa, indem ein Alarmsystem in das Schloss eingebaut wird oder es sich nur per Smartphone-App öffnen lässt. Das geht so weit, dass teilweise mechanische Schlösser mit einer SIM-Karte, einem Bluetooth-Sender, Bewegungssensoren sowie einem GPS-Sender ausgestattet werden - bei derartig umfassenden Sicherungen sollten sich Käufer allerdings auch darüber im Klaren sein, dass man sie hacken kann. Fallen solche Daten beispielsweise in die Hände von Fahrraddieben, haben diese das gesamte Bewegungsprofil zur Verfügung und wissen genau, wann ein Rad wo steht.

Codierung und Fahrradpass

Fahrräder werden natürlich trotz aller Maßnahmen weiterhin gestohlen. Deswegen empfehlen sich eine Codierung und ein Fahrradpass. Den Fahrradpass kann jeder selbst erstellen: Es handelt sich um ein Formular mit allen Eckdaten zum Rad (Rahmennummer, Modell, Hersteller etc.), welches im Falle eines Diebstahls bei der Anzeigeerstattung und Suche helfen kann. Die zusätzliche Codierung kann beim Fahrradhändler, Fahrradclub oder der Polizei in Auftrag gegeben werden: Sie wird am Rad angebracht und hilft bei der Identifizierung. Ein weiterer Vorteil der Codierung ist ihre abschreckende Wirkung auf Fahrraddiebe.

Übrigens: Wird ein Rad trotz aller Bemühungen gestohlen und kann nicht wieder ausfindig gemacht werden, zahlt die Versicherung den Verlust möglicherweise aus.

Olga Rogler / Redaktion finanzen.net

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