9 Tipps für eine gute Zusammenarbeit mit problematischen Kollegen
Um gute Arbeit leisten zu können, sollte man sich im Büro wohl fühlen. Dies wird jedoch nicht selten von nervigen Kollegen verhindert - was tun?
Ein angespanntes Verhältnis mit dem Kollegen vergiftet die Arbeitsatmosphäre und nervt auch die nicht am Streit beteiligten Coworker. Das kann so weit gehen, dass man wegen der Situation unter Stress, psychischer Belastung, möglicherweise Schlafmangel oder Demotivation am Arbeitsplatz leidet. Diese Tipps können helfen, auch mit ungeliebten Coworkern eine gute Zusammenarbeit zu schaffen.
1. Cool bleiben
Der ungeliebte Kollege hat wieder etwas getan, das nervt? Cool bleiben, tief durchatmen und nicht anschreien. Wenn man anspricht, was stört, sollte man unbedingt professionell bleiben und Ich-Botschaften verwenden ("Ich habe das Gefühl, dass..."; "Ich fühle mich angegriffen, wenn...") und Verallgemeinerungen ("Sie/Du machen/machst immer..."; "Ihr/Dein Verhalten stört total.") vermeiden. Letztere können dem Kollegen das Gefühl geben, dass er alle im Büro nervt und niemand ihn mag - wodurch er möglicherweise seine Kompromissbereitschaft verliert.
2. Immer schön lächeln
Neben dem Durchatmen gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, zu verhindern, dass man aus der Haut fährt. Focus zufolge hilft eines ganz besonders: Lächeln. Scheinbar verbindet das Gehirn die Muskelbewegung beim Lächeln mit positiven Gefühlen - und wenn man 60 Sekunden am Stück lächelt, beruhigt man sich dadurch automatisch.
Abgesehen davon verbreitet man mit einem Lächeln im Gesicht bessere Laune als mit vor Ärger gerunzelter Stirn und zusammengekniffenen Lippen.
3. Es ist keine Absicht
In den meisten Fällen nervt der Kollege wohl unbeabsichtigt und provoziert nicht willentlich. Das sollte man sich bewusst machen und daran denken, dass Menschen oftmals aus privaten Gründen schlecht drauf sind. Vielleicht macht der Kollege gerade eine schwierige Zeit durch - das betrifft einen selbst zwar nicht unmittelbar, aber der Gedanke daran kann helfen, etwas nachsichtiger zu sein.
Man sollte versuchen, den nervenden Kollegen auf einer anderen Ebene zu verstehen: Was könnte ihn an einem selbst stören? Tut man diese störende Sache absichtlich?
4. Smalltalk
Business-wissen empfiehlt Folgendes für den Umgang mit ungeliebten Kollegen, die man noch nicht gut kennt: Überwinden und Smalltalk betreiben. Das scheint auf den ersten Blick ungemütlich, kann aber dazu beitragen, eine (private) Gemeinsamkeit zu entdecken - was dazu führt, dass Sympathien füreinander entwickelt werden, wodurch das Positive die negativen Aspekte überwiegt.
Außerdem hilft eine gemeinsame Basis, wenn es später darum geht, tatsächlich einmal ein störendes Verhalten anzusprechen.
5. Erwartungen herunter schrauben
Mag man den Kollegen nach dem Kennenlernen immer noch nicht, kann man sich folgende Fragen stellen: Was stört mich an ihm und warum? Fühle ich mich vielleicht durch ihn bedroht? Hält sein Verhalten mich von der Arbeit ab oder geht es um etwas ganz anderes?
Man sollte seine Erwartungen herunter schrauben und über den eigenen Schatten springen: Man ist "nur" Kollege - solange beide ihre Arbeit tun können, ist es nicht wichtig, sich hinzukommend gut zu verstehen. Man sollte ihn akzeptieren, wie er ist und innerlich Abstand von der Situation nehmen - schließlich muss man nicht die besten Freunde werden.
6. Lästern verboten
So verlockend es sein mag, sich mit netten Kollegen über den ungeliebten Kollegen auszutauschen und darüber zu reden, was so alles an Letzterem nervt - besser ist es, dies nicht zu tun. Denn Lästern beschleunigt nur, dass aus dem angespannten Verhältnis zweier Kollegen eine angespannte Atmosphäre im ganzen Büro entsteht und die Kollegen sich möglicherweise sogar für eine Seite entscheiden müssen.
Wenn man - verständlicherweise - mit Vertrauten über den nervigen Kollegen reden möchten, kann man dies genauso mit der besten Freundin und in der Freizeit tun.
7. Für Fehler entschuldigen
Es kann sehr schwer fallen sich bei jemandem, der ständig nervt, für das eigene Fehlverhalten zu entschuldigen. Hat man sich allerdings unfair gegenüber dem ungeliebten Kollegen verhalten, sollte man dies trotzdem tun - schließlich ist er vermutlich nicht absichtlich nervig und fühlt sich durch das Verhalten vor den Kopf gestoßen.
Eine Entschuldigung sollte dabei nicht nebenbei ausgesprochen werden, sondern in adäquater Form. Auf den Kollegen zugehen und das eigene Verhalten ansprechen, man sollte sich aufrichtig dafür entschuldigen. Eine aufrichtige Entschuldigung vermittelt das Gefühl, wertgeschätzt zu werden - was eine gute Grundlage für ein eventuelles Krisengespräch ist.
8. Im Krisengespräch ein gemeinsames Ziel finden
Kommt es tatsächlich zum Krisengespräch - vielleicht sogar mit einer unbeteiligten dritten Person als Vermittler - sollten zunächst gemeinsam Regeln aufgestellt werden. Sowohl man selbst als auch der ungeliebte Kollege können Punkte vorbringen, die als für das Gespräch wichtig empfunden werden (ausreden lassen, keine Verallgemeinerungen, faire Formulierungen etc.). Diese Gesprächsregeln sind der erste Kompromiss, den man gemeinsam trifft, der anschließend als positive Basis für das Gespräch, in dem ein gemeinsames Ziel gesucht wird, gilt. Dieses gemeinsame Ziel für eine bessere Zusammenarbeit ist der zweite Kompromiss, den man gemeinsam trifft.
Mit dieser Methode findet man nicht nur einen Lösungsweg für das Problem, sondern bildet auch direkt Gemeinsamkeiten, die verbinden.
9. Präventiv: Lob unter Kollegen wirkt Wunder
Weil es natürlich besonders schön ist, wenn die angespannte Atmosphäre unter Kollegen gar nicht erst entsteht, können sich auch Präventivmaßnahmen lohnen. Karriereexpertin Nadine Nentwig empfiehlt gegenüber dem Focus, sich unter Kollegen regelmäßig zu loben - selbstverständlich nur, wenn es auch ernst gemeint ist: "Komplimente fördern eine positive Arbeitsatmosphäre und können dazu beitragen, die Beziehung zu den Kollegen aktiv zu verbessern", schließlich freue sich jeder über ein Lob.
Redaktion finanzen.net
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