Geld verdienen mit Handyspielen? Das sagt die Verbraucherzentrale

Mit dem Smartphone spielend Geld verdienen - ein verlockendes Angebot. Doch die Verbraucherzentrale warnt: Hinter vielen Apps verbergen sich unseriöse Praktiken, versteckte Kosten und Datenfallen. Was steckt dahinter, und welche Risiken gibt es?
Verlockende Angebote mit fragwürdigen Versprechen
Zahlreiche Apps werben mit der Möglichkeit, nebenbei Geld zu verdienen, sei es durch das Ansehen von Werbung, das Spielen von Mini-Games oder das Erledigen kleiner Aufgaben. Besonders populär sind sogenannte "Microjob-Apps", die Belohnungen in Form von Gutscheinen oder kleinen Geldbeträgen in Aussicht stellen. Doch eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zeigt, dass das Sammeln ausreichender Punkte in vielen Fällen extrem zeitaufwendig ist und Auszahlungen oft ausbleiben. In einigen Fällen werden Nutzerkonten sogar gesperrt, sobald eine Auszahlung beantragt wird, sodass der erspielte Betrag verloren geht.
Verbraucherzentrale warnt vor versteckten Risiken
Hinter vielen dieser Apps stehen Geschäftsmodelle, die in erster Linie darauf abzielen, Werbeeinnahmen zu generieren oder persönliche Daten zu sammeln. Die Teilnahme an diesen Programmen erfordere oft die Zustimmung zu umfassenden Berechtigungen, die den Zugriff auf persönliche Daten ermöglichen. In manchen Fällen würden Informationen an Drittanbieter weitergegeben, was zu unerwünschter Werbung oder sogar Identitätsdiebstahl führen könne. Darüber hinaus seien einige dieser Anwendungen so konzipiert, dass sie Nutzerinnen und Nutzer dazu verleiten, zusätzliche In-App-Käufe zu tätigen oder unbewusst kostenpflichtige Abonnements abzuschließen, erklärt die Verbraucherzentrale.
Lohnenswerte Nebenverdienstquelle oder reine Zeitverschwendung?
Die tatsächlichen Verdienstmöglichkeiten sind in der Regel gering. Selbst bei seriösen Anbietern erfordere das Erreichen der Mindestauszahlungsgrenze einen erheblichen Zeitaufwand. Viele dieser Apps würden zudem auf ein Belohnungssystem setzen, das sich mit der Zeit verschlechtert, sodass die Anzahl der benötigten Punkte für eine Auszahlung schrittweise steigt, so die Verbraucherzentrale. Einige Anwendungen basieren auf Empfehlungsprogrammen, bei denen bestehende Nutzerinnen und Nutzer neue Mitglieder werben müssen, um überhaupt eine Auszahlung zu erhalten. Solche Strukturen würden oft an Schneeballsysteme erinnern und seien langfristig nicht tragfähig.
Schutz vor unseriösen Anbietern
Um sich vor fragwürdigen Angeboten zu schützen, empfiehlt es sich, vor der Installation einer App die Bewertungen und Kommentare anderer Nutzerinnen und Nutzer zu prüfen. Negative Rezensionen enthalten häufig Hinweise auf ausbleibende Auszahlungen oder unerwartete Probleme. Datenschutzbestimmungen sollten sorgfältig gelesen werden, um zu verstehen, welche Daten erhoben und wie sie verwendet werden. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn eine App weitreichende Berechtigungen einfordert, die über den eigentlichen Funktionsumfang hinausgehen. Werbeanzeigen und In-App-Käufe können zudem als zusätzliche Einnahmequellen für die Anbieter dienen und sollten nicht unterschätzt werden.
Redaktion finanzen.net
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