Fernhochschulen - Was ist der Abschluss wert?

Fernstudium oder Präsenzstudium?

In Zeiten der Digitalisierung verändert sich nicht nur die Art, wie eine Gesellschaft lebt, sondern auch, wie sich jeder Einzelne fortbildet. So existieren neben den traditionellen Präsenzhochschulen mittlerweile auch zahlreiche Fernhochschulen, welche das Studium über digitale Plattformen absolvieren lassen.

Bei der Entscheidung für beziehungsweise gegen ein Fernstudium müssen allerdings diverse Aspekte beachtet werden. Zum einen ist es eine Typ-Frage, ob einem das Fernstudium liegt oder nicht, zum anderen ist für die Wahl des Online-Programms überaus entscheidend, inwiefern der Abschluss allgemein anerkannt wird.

Zu guter Letzt stellt sich die Frage, wie viel Ansehen ein Fernstudien-Abschluss im Vergleich zum Präsenzabschluss hat.

Das Fernstudium fordert Eigenverantwortung

Ob ein Fernstudium infrage kommt, lässt sich relativ leicht anhand der folgenden vorausgesetzten Eigenschaften eines jeden einzelnen beantworten: Das Fernstudium setzt eine hohe Eigendisziplin voraus, da man in der Regel nicht zeitlich an vorgeschriebene Vorlesungstermine gebunden ist, das heißt der wöchentliche Zeitaufwand lässt sich frei einteilen.

Hierfür ist ein gutes Zeitmanagement unabdinglich, ebenso wie die Disziplin, den Lernstoff selbständig durchzugehen. Das Stichwort Selbstständigkeit wird beim Fernstudium also großgeschrieben.

Wie leicht oder schwer das Lernen fällt, hängt genau wie beim Präsenzstudium von den eigenen Vorkenntnissen sowie dem behandelten Unterrichtsstoff ab. Allerdings lassen sich Unklarheiten im Zuge einer Präsenzvorlesung schneller beantworten, als beim Studieren an der Fernuni.

Das Fernstudium eignet sich zudem für Berufstätige, denn ein Präsenzstudium bietet bei weitem nicht die zeitlichen Freiheiten, die Fernhochschulen vorweisen.

Diesen Wert hat ein Fernabschluss

Beim Antritt zum Fernstudium spielt das angebotene Programm einen signifikanten Faktor dabei, ob und inwieweit der Abschluss vom potenziellen Arbeitgeber später auch anerkannt wird. Deswegen gilt es darauf zu achten, stets eine akkreditierte Fernhochschule auszuwählen, die die akademischen Abschlüsse ‘Bachelor‘, ‘Master‘, ‘Diplom‘ und ‘MBA‘ anbietet.

Denn neben den traditionellen Abschlüssen bieten einige Onlineplattformen auch sogenannte Zertifikate als Abschlussform an. Doch hierbei handelt es sich um keinen akademischen Titel und entsprechend auch um keinen Hochschulabschluss.

Wird das Fernstudium mit einem der besagten akademischen Titel abgeschlossen, so hat dieser Abschluss in der Theorie den gleichen Stellenwert wie ein Hochschulabschluss einer Präsenzhochschule.

In der Praxis kommt es auf das Berufsfeld sowie den potenziellen Arbeitgeber an, auf welche Weise er einen Fernhochschulabsolventen betrachtet. So sehen manche Personaler es als positiven Aspekt, wenn der Bewerber an einer Fernhochschule studierte, da hiermit eine gewisse Eigenverantwortung, Disziplin und Zeitmanagement assoziiert wird.

Allerdings stehen auch viele Personalverantwortliche den Fernunis kritisch gegenüber: Fernhochschulen leiden nicht selten unter dem Stigma, den akademischen Abschluss zu einfach zu ermöglichen. So verbinden viele Unternehmen einen höheren Standard mit Präsenzuniversitäten.

Henry Ely / Redaktion finanzen.net