Carsten Maschmeyer über die Zukunft von Startups
Der berühmte Investor teilt seine Einschätzung über eine sich verändernde Arbeitskultur in Folge der Corona-Pandemie.
Ein Ausnahmezustand
Es sind Zeiten, mit denen zu Beginn des neuen Jahres wohl niemand rechnen konnte. Aufgrund des Coronavirus liegt das öffentliche Leben in Deutschland nahezu brach und ein Großteil der Bevölkerung bleibt in den eigenen vier Wänden und arbeitet - wenn möglich - im Homeoffice. Doch nicht nur auf die Menschen hat die Pandemie Auswirkungen. Das Virus hat auch die gesamte Wirtschaft fest im Griff und es ist beinahe unmöglich einzuschätzen, welche Folgen dieser Ausnahmezustand nach sich ziehen wird. Via Twitter teilt nun der bekannte Investor Carsten Maschmeyer seine Einschätzung der aktuellen Lage in Bezug auf die Wirtschaft:
Die Corona-Krise ist eine enorme Herausforderung für unsere Gesundheit und Wirtschaft. Für die #Digitalisierung in diesem Land ist sie eine einmalige Chance. #COVID2019 pic.twitter.com/yxvWtDjHG7
- Carsten Maschmeyer (@maschmeyer) April 10, 2020
Homeoffice und flexible Arbeitszeiten bald Arbeitsalltag?
In einem Interview mit Focus-Online erläuterte er darüber hinaus, welche Folgen möglicherweise zu erwarten sind und dass die Wirtschaft und insbesondere Startups künftig mit größeren Umbrüchen rechnen müssen: "Wir werden eine neue Zeitrechnung bekommen - aufgeteilt in Prä- und Post-Pandemie. Unsere Wirtschaft wird regionaler werden und wir stehen vor einer Art De-Globalisierung. Die ganz komplizierten Lieferketten, die über die Welt verteilt sind, werden vereinfacht sein. Ich glaube auch, dass wir nationale Eigenversorger werden, was Pharma- und Medizinprodukte angeht." Maschmeyer ist davon überzeugt, dass sich nun die gesamte Arbeitskultur ändern könnte, sodass es zu einer allgemeinen Flexibilisierung der Arbeitszeiten kommt und Homeoffice Arbeitsalltag werden wird.
Maschmeyer über Startups in der Corona-Krise
Für Startups prophezeit Maschmeyer schwierige Zeiten und glaubt, dass nur einige junge Unternehmen auch von der Krise profitieren können: "Ich glaube, dass digitale Startups deutlich schneller sein werden beim Hochfahren der Wirtschaft als manche traditionellen Branchen. Ich erwarte bei der Rückkehr zur Normalität wirtschaftlich keine Entwicklung wie ein "V", aber wie ein "U" mit ganz langem Boden. Wie nach jeder ganz großen Krise wird es einige Traditionsunternehmen dann nicht mehr geben. Das ist aber auch eine Chance, digitaler, moderner und innovativer zu werden. Hier können Jungunternehmer mit angepassten Innovationen Trendsetter werden."
Corona als Chance für die Arbeitskultur
Trotz allem sieht Maschmeyer die Corona-Krise als "für die Arbeitskultur zunächst einmal eine einmalige Chance", da Deutschland "als Land deutlich digitaler" werde. "Damit wird das Ziehen einer Nummer im Bürgeramt hoffentlich der Vergangenheit angehören. Wir befinden uns momentan in einem Echtzeit-Experiment: Selbst ältere Menschen kaufen jetzt online und erkennen die Vorteile. Daher werden auch sie in Zukunft weniger stationär einkaufen", so der Investor.
Redaktion finanzen.net
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