Carsharing

Privates Carsharing: So generiert der eigene Pkw ein passives Einkommen

05.05.23 06:54 Uhr

Privates Carsharing: So generiert der eigene Pkw ein passives Einkommen | finanzen.net

Privates Carsharing ist vielen Menschen in Deutschland relativ unbekannt. Es bietet Autobesitzern jedoch die Möglichkeit, ein passives Einkommen zu generieren. So kann das eigene Auto direkt zur Deckung der Unterhaltskosten beitragen.

Privates Carsharing

Kommerzielles Carsharing ist mittlerweile fast jedermann ein Begriff. Hier vermieten Unternehmen ihre Fahrzeuge an Privatpersonen über einen begrenzten Zeitraum, der häufig nicht länger als ein bis zwei Tage beträgt. Auch für einzelne überregionale Strecken oder Innerorts können die Fahrzeuge meist über eine Smartphone-App gebucht und entriegelt werden.

Weniger populär ist das private Carsharing. Dabei vermieten Privatleute ihren Pkw an andere Privatpersonen und generieren so durch das eigene Auto ein passives Einkommen. Das Konzept ist vergleichbar mit dem von Airbnb, wobei Privatleute ihren eigenen Wohnraum vermieten.

"Was mit Appartements funktioniert, klappt auch mit dem eigenen Auto", dachten sich daher offenbar diverse Anbieter wie SnappCar, Getaround (Drivy), Turo und GETAWAY. Der private Pkw lässt sich über jene Plattformen vermieten und generiert so zusätzliche Einkünfte.

Standzeit des Autos in Geld umwandeln

Auf diese Weise lassen sich die Unterhaltskosten des eigenen Pkw deutlich reduzieren. Da das private Auto am Tag durchschnittlich nur wenige Stunden in Benutzung ist und aufgrund von Versicherung, Wartung und Treibstoff dennoch einen erheblichen Kostenfaktor darstellt, kann das Carsharing eine durchaus sinnvolle Option darstellen.

Wichtig zu erkennen ist hierbei jedoch, dass das Auto über diesen Weg deutlich schneller verschleißt, als wenn es nur für den eigenen Gebrauch genutzt wird. "Man muss das Auto schon als Nutzgegenstand sehen", berichtet Tobias Wagner im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. Wagner vermietet seinen Pkw bereits seit drei Jahren und hat dementsprechend viel Erfahrung mit diesem Service sammeln können.

Es empfiehlt sich auch, eine zusätzliche Versicherung abzuschließen. Hier arbeiten die Anbieter in der Regel mit speziellen Versicherungen zusammen, die für den expliziten Fall des Carsharings ein Versicherungspaket bereitstellen. So wird der Schadensfreiheitsrabatt des Vermieters auch bei Schäden nicht gefährdet.

Lukrativer Nebenverdienst

Einer der größten Anbieter des privaten Carsharings in Deutschland ist Getaround (ehemals Drivy) mit 250.000 Mitgliedern und 6.000 verfügbaren Pkw. Europaweit zählt die Plattform 2,5 Millionen Nutzer bei 50.000 privat bereitgestellten Autos.

Für den Vermieter des Pkw entstehen dabei keine Kosten, er kann den Zeitraum und die Gebühr für die Bereitstellung seines Pkw eigenständig festlegen. Bei Vertragsabschluss mit einem Mieter beansprucht Getaround dann letztendlich eine Provision von 21 Prozent des Verdienstes.

Bei Getaround sind die Fahrzeuge schon automatisch vollkaskoversichert, wobei der Fahrzeugmieter zwischen diversen Optionen hinsichtlich der Selbstbeteiligungskosten auswählen kann. Auch die Kosten für den verbrauchten Treibstoff müssen vom Mieter getragen werden.

Mit welcher Rendite man als Vermieter beim Carsharing rechnen kann, ist nicht zu pauschalisieren. Der Gewinn ist demnach abhängig von der Qualität des Fahrzeuges, dem Bereitstellungszeitraum, der Kommunikation über die Plattform und dem verlangten Preis. "Ich muss Zeit investieren und natürlich freundlich sein", erzählt Wagner. "Aber insgesamt ist das für mich ein konsequentes, sinnvolles Konzept, wenn mein Auto nicht die meiste Zeit sinnlos herumsteht und ich am Ende auch noch einen Teil der Betriebskosten durch das Sharing decken kann", berichtet er abschließend.

Getaround selber spricht von Verdienstmöglichkeiten in Höhe von bis zu 800 Euro pro Monat.

Redaktion finanzen.net

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