Bonusprogramme

Sportbezuschussung durch die Krankenkasse: Drei Versicherer im Vergleich

02.03.23 23:54 Uhr

Sportbezuschussung durch die Krankenkasse: Drei Versicherer im Vergleich | finanzen.net

Wer sich sportlich betätigt, tut etwas für seine Gesundheit, was letztlich auch den Krankenkassen zugutekommt. Deshalb bieten viele Kassen Bonusprogramme für ihre Mitglieder an, die eben solche Aktivitäten unterstützen sollen.

Krankenkassen bezuschussen sportliche Aktivitäten

Krankenkassen kommt es zugute, wenn sich ihre Mitglieder sportlich betätigen, da dies vielen gesundheitlichen Problemen vorbeugt. Deshalb gibt es bei vielen Kassen die Möglichkeit, dass sportliche Aktivitäten mit Geld bezuschusst werden. Für Mitgliedschaften in einem Sportverein oder in einem Fitnessstudio übernehmen die Kassen zwar keine direkten Kosten, jedoch werden solche Aktivitäten oftmals durch Bonusprogramme belohnt, wie der Urban Sports Club erklärt.

Wer sich den Sport jedoch von der Krankenkasse bezahlen lassen möchte, kann an verschiedenen Arten von Kursen teilnehmen. So zum Beispiel an Kursen für Yoga, Pilates, Fitness, Rückenschule, Gymnastik, Zirkeltraining - aber auch an anderen gesundheitsrelevanten Kursen wie Kursen zur Stressbewältigung, gesunder Ernährung oder autogenem Training. Wie der Urban Sports Club weiter erklärt, werden alle Kurse übernommen, die von der Zentralen Prüfstelle Prävention (ZPP) zertifiziert sind. Um zu gewährleisten, dass die Krankenkasse die Kosten für die Kurse übernimmt, ist es jedoch wichtig, diese gewissenhaft zu besuchen (80-prozentige Teilnahme) und einen Teilnahmenachweis zu erbringen.

Wie t-online erklärt, nutzen jedoch nur wenige Mitglieder die Möglichkeit, sich die sportlichen Aktivitäten bezuschussen zu lassen. Demnach waren es im Jahr 2021 nur acht Prozent der Kassenpatienten, die einen Zuschuss eingefordert haben. Dabei kann dies durchaus lukrativ sein. Je nach Kasse sind nämlich Bezuschussungen über mehrere Hundert Euro möglich. Die Nachrichten-Plattform Utopia vergleicht in einem Bericht das Angebot von drei großen gesetzlichen Krankenkassen, die sowohl Gesundheitskurse anbieten als auch über ein Bonusprogramm verfügen.

Das Angebot der Techniker Krankenkasse

Die Techniker Krankenkasse (TK) erstattet zwei Gesundheitskurse im Jahr. Außerdem bietet die TK eine Reihe von eigenen und kostenlosen Gesundheitskursen an, zum Beispiel Rückentrainings. Seit dem 1. Juli 2020 werden bei der TK zudem auch Online-Kurse komplett erstattet, jedoch nur bis zu einem Höchstbetrag von 100 Euro. Alle weiteren Kurse werden nur noch zu 80 Prozent bezuschusst (Höchstbetrag: bis 75 Euro bei Einzelkursen bzw. 150 Euro bei Kombinationskursen).

Außerdem bietet die TK ein punktebasiertes Bonusprogramm an. Dabei werden für bestimmte Vorsorgeuntersuchungen sowie für die aktive Mitgliedschaft in einem Sportverein oder Fitnessstudio Punkte vergeben. Ebenso erbringt die Teilnahme an den zuvor genannten Gesundheitskursen oder die Teilnahme an Challenges der TK-App Punkte. Zu solchen Challenges gehört zum Beispiel, in zehn von zwölf Wochen jeweils 60.000 Schritte zu gehen oder 40 Kilometer auf dem Fahrrad zurückzulegen. Die gesammelten Punkte können Mitglieder schließlich gegen Geld eintauschen. Jede Aktivität ist 10 Euro wert - insgesamt kann man sich pro Teilnahme-Jahr bis zu 160 Euro auszahlen lassen. Alternativ kann man auch seinen Punktewert verdoppeln und als Zuschuss für weitere Gesundheitsmaßnahmen nutzen.

Das Angebot der Barmer

Auch die Barmer bezuschusst zwei Kurse pro Jahr - mit bis zu 75 Euro für Präsenzkurse und bis zu 100 Euro für Online-Kurse. Außerdem bietet die Barmer neben kostenlosen Präsenzveranstaltungen diverse Online-Kurse an, auch solche zum Thema Bewegung. Zur Auswahl stehen unter anderem Online-Kurse zu Yoga, Pilates und Beckenbodentraining. Zusätzlich finden Besucher der Website der Krankenkasse zahlreiche Ratgeber zum Thema Sport.

Mit dem Bonusprogramm der Barmer können Versicherte bis zu 100 Euro als Geldprämie erhalten, bzw. bis zu 150 Euro Zuschüsse für Gesundheitsleistungen. Für sportliche Aktivitäten gibt es hier einen Aktivbonus, für Vorsorgeuntersuchungen den Vorsorgebonus. Jede Maßnahme bringt zwischen 100 und 150 Punkten. 100 Punkte entsprechen hierbei einer Zehn-Euro-Geldprämie. Die Besonderheit bei der Barmer: Wer drei Jahre in Folge mindestens 500 Punkte im Bonusprogramm gesammelt hat, erhält eine Gutschrift über weitere 500 Punkte. Außerdem können Punkte an andere verschenkt werden. Neben der Möglichkeit, sich seine Punkte einfach auszahlen zu lassen, stehen stattdessen auch Gesundheitszuschüsse zur Auswahl (zum Beispiel sportmedizinische Untersuchungen oder Mitgliedsbeiträge für Sportverein und Fitnessstudio). Hier schlägt die Krankenkasse sogar 50 Prozent auf. Wer 500 Punkte einlöst, erhält 75 Euro, bei 1.000 Punkten 150 Euro.

Das Angebot der DAK

Die DAK bezuschusst ebenfalls zwei Kurse im Jahr mit bis zu 75 Euro. Wie viel die Kasse tatsächlich bezuschusst, hängt dabei jedoch vom individuellen Kurs ab. Außerdem bietet die DAK Online-Coachings zu Themen wie Herz-Kreislauf-Training, Beckenboden und Rücken an. Diese Kurse beinhalten verschiedene Einheiten und Workouts sowie Wissenstexte und ein Quiz und sind für Mitglieder kostenfrei. Hinzu kommen eine Reihe von Präventionskursen, ebenfalls mit Fokus auf Bewegung. Hierbei handelt es sich vor allem um Rücken- und Ausdauertrainings. Kurse aus beiden Bereichen werden für Erwachsene zu 80 Prozent bezuschusst. Zudem gibt es Präventionskurse zur sportlichen Entspannung, unter anderem mit Yoga. Das Angebot variiert jedoch nach Wohnort.

Das Bonusprogramm der DAK (AktivBonus) ähnelt dem der TK: Für Maßnahmen, die der Gesundheit nutzen, erhalten Mitglieder Bonuspunkte. Dazu zählen Zahnvorsorgetermine, Impfungen, aber auch die zuvor genannten Präventionskurse und Onlinecoachings. Auch die Teilnahme an Sportveranstaltungen/-wettkämpfen bringt Punkte. Ein gesammelter Punkt ist einen Euro wert. Wer sich statt Geld jedoch für Zuschüsse entscheidet, erhält 20 Prozent zusätzlich auf die gesammelten Punkte. Für das Anschaffen von Sportausrüstung und Körpermessgeräte zählen die Punkte sogar doppelt.

E. Schmal / Redaktion finanzen.net



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