Demeter auf dem Vormarsch? Umsatz biodynamischer Produkte zieht an

Immer mehr Menschen greifen beim Einkaufen zu gesunden Lebensmitteln, wie neue Zahlen des Demeter-Verbands zeigen. Auch die Corona-Pandemie könnte daran ihren Anteil haben.
Die Corona-Pandemie hat nicht nur große Auswirkungen auf den Alltag vieler Menschen, sondern verändert auch die Ernährungsweise hin zu einer gesunden und bewussten Ernährung. So stiegen die Umsätze in den Märkten mit hochwertigen Lebensmitteln kräftig an. Und auch die Lieferdienste verzeichneten in den letzten Monaten ein starkes Kundenwachstum.
Umsatz biodynamischer Produkte wächst
Die Deutschen geben immer mehr Geld für Bio-Lebensmittel aus. Vor allem die Premiummarken wie Demeter, Bioland und Alnatura verzeichnen schon seit Längerem starke Umsatzzuwächse.
So stieg bei Demeter die Zahl der deutschen Erzeugerbetriebe im Verband auf insgesamt 1.695 was einem Zuwachs von rund sechs Prozent entspricht, wie aus dem Entwicklungsbericht 2019/2020 hervorgeht. Und auch die bewirtschaftete Fläche stieg mit 9,5 Prozent auf rund 93.000 Hektar an. Somit ist Deutschland mit einem Anteil von 45 Prozent an der gesamten Demeter-Anbaufläche mit Abstand der größte Akteur.
In den Niederlanden wuchs die Anbaufläche hingegen weniger stark und lag 2019 bei rund 7.900 Hektar was einem Anstieg von 3,6 Prozent entspricht. Der Gesamtumsatz stieg 2019 auf rund 18 Millionen Euro, während 2017 noch ein Umsatz von 17,3 Millionen erreicht wurde.
Immer mehr große Supermarkt-Ketten schließen sich Demeter an
Insgesamt belief sich die Zahl der Demeter-Partner im Großhandel auf rund 150, im Bio-Fachhandel waren es sogar rund 350.
Und auch 2020 wird das Demeter-Netzwerk in Deutschland noch einmal kräftig wachsen. So bietet nun auch der zweitgrößte deutsche Lebensmittelhändler Rewe Demeter-Produkte in seinen mehr als 3.000 Filialen an, nachdem Edeka und Kaufland dies schon in den vergangenen Jahren getan hatten.
Damit schließt sich auch die Rewe-Group dem Trend, nach immer mehr sogenannter Verbandsware in deutschen Supermärkten, an. Während viele Jahre Bio-Produkte nach dem EU-Standard in den Verkaufsregalen zu finden waren, übernimmt nun mehr und mehr die nach strengeren Kriterien erzeugte Verbandsware.
Zwar ist der Anteil biodynamischer Produkte am Gesamtmarkt noch relativ klein, Experten rechnen aber in den nächsten Jahren mit einem kräftigen Wachstum. Angetrieben wird diese Entwicklung auch von immer strengeren Richtlinien, die sich die Verbände selbst auferlegen. So beschloss Demeter bis spätestens 2022 alle Obst- und Gemüseprodukte ohne Plastikverpackungen anzubieten.
Redaktion finanzen.net
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