Bewerbungsgespräche als Dialog: Wie Bewerber die richtigen Fragen stellen und den passenden Arbeitgeber finden
Fachkräftemangel und nicht genügend geschultes Personal: Wie qualifizierte Arbeitskräfte sich ihre Arbeitgeber aussuchen können und welche Fragen sie dafür im Interview stellen sollten.
Dialog und Menschlichkeit statt Verhör
In jedem Bewerbungsgespräch werden potenzielle Mitarbeiter von Recruitern, Abteilungsleitern und Personalverantwortlichen mit Fragen bombardiert. Schon in der Schule lernt man, Bewerbungen zu schreiben und sich in einem Bewerbungsgespräch zu bewähren. Dabei steht hauptsächlich im Fokus, wie man die Fragen des Gegenübers am sinnvollsten und besten beantworten kann. Der Trend geht aber weg vom Verhör hin zu einem Gespräch auf Augenhöhe - und Nachfragen des Bewerbers spielen eine große Rolle dabei.
Fragen stellen!
"Haben Sie noch Fragen?" hört man meistens im Bewerbungsgespräch, wenn die wichtigsten Punkte besprochen sind. Ein "Nein" sollten sich die meisten Bewerber jedoch zweimal überlegen, besonders dann, wenn wenige Informationen seitens des Interviewers bezüglich des eigenen Unternehmens durchgesickert sind.
Jobsuchende sollten sich im Bewerbungsgespräch ein möglichst gutes Bild ihrer zukünftigen Stelle verschaffen. So seien Hygienefaktoren in einem Unternehmen langfristig genauso wichtig wie Gehalt und Aufstiegschancen, erklärte Bosch-Personaler Jan Helwerth laut "t3n". Statt Bewerber zu "grillen", sei es die Aufgabe von Personalverantwortlichen und Führungskräften, kompatible Mitarbeiter für das eigene Unternehmen und dessen Aufgaben zu finden. Wichtig für Bewerber sei es indes herauszufinden, ob die potenzielle Stelle mit den eigenen Werten und Vorstellungen übereinstimmt. "Nur wenn es für beide Seiten passt, ist ein Recruiting auch als Erfolg zu werten", so Helwerth weiter und warnte Unternehmen davor, sich zu positiv zu verkaufen. Dies könne zu einer negativen Reaktion führen, wenn Realität und Vorstellung aufeinandertreffen. Deshalb seien Nachfragen der Bewerber unabdingbar.
Eine Frage, die laut Jan Helwerth jeder Bewerber stellen sollte, laute: "Woran arbeiten Sie unternehmensseitig, um sich zu verbessern?". Dies könne laut Jan Helwerth aufzeigen, wie offen und ehrlich der Arbeitgeber mit Schwächen umgeht. Daraus würden sich dann auch Möglichkeiten für weitere Nachfragen ergeben.
So zeigen insbesondere Rückfragen ein deutliches Interesse am Unternehmen und geben dem Bewerber die Möglichkeit, das für ihn passende Unternehmen zu finden, aber im Gegenzug auch unpassende zu meiden.
Redaktion finanzen.net
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