Bei Katastrophen überleben: Diese Dinge und Lebensmittel sollte man immer im Haus haben
Im Falle einer Katastrophe ist oft nicht die Zeit, alle benötigten Gegenstände zusammenzusammeln - oder gar noch einmal einkaufen zu gehen. Die Bundesregierung führt Checklisten und Ratgeber für den Katastrophenfall. Diese Dinge sollte man für den Notfall immer im Haus haben.
"Im Falle einer Katastrophe wie Hochwasser, Stromausfall oder Sturm besteht die Gefahr, dass Lebensmittel nur noch schwer zu bekommen sind. Sorgen Sie daher für einen ausreichenden Vorrat. Ihr Ziel muss sein, 10 Tage ohne Einkauf überstehen zu können." Diesen Rat gibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) im Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen.
Den Vorrat an die Zahl der Personen im Haushalt anpassen
Denn natürlich gilt: Genügend Lebensmittel zur Verfügung zu haben, steht an erster Stelle. Pro erwachsene Person, deren Gesamtenergiebedarf sich in der Regel auf etwa 2.200 kcal am Tag beläuft, sollte laut BBK in jedem Haushalt folgende Menge Lebensmittel vorrätig sein:
- 20 l Getränke (nicht zwangsweise nur - aber auch: Wasser). 1,5 l täglich zum Trinken sowie ein halber Liter pro Tag für den Fall, dass aus dem Hahn kein Wasser kommt und mit dem Vorrat auch gekocht und gegebenenfalls gespült werden muss
- 3,5 kg Getreide, Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis
- 4,0 kg Gemüse und Hülsenfrüchte (Achtung: für die Verarbeitung trockener Hülsenfrüchte benötigen Sie Wasser. Ein Teil der Hülsenfrüchte sollte also weich in der Dose oder im Glas gekauft werden)
- 2,6 kg Milch und Milchprodukte
- 2,5 kg Obst (entweder lagerfähiges Obst wie Äpfel oder Obst in Dosen) und Nüsse
- 1,5 kg Fisch, Fleisch, Eier (Volleipulver hält sich länger)
- 0,357 kg Fette, Öle
Mit diesen Vorräten kommt eine Person gut durch 10 Tage geschlossene Supermärkte, in denen möglicherweise auch kein Leitungswasser zur Verfügung steht. Ernährt man sich vegetarisch oder vegan, hat Allergien oder verfolgt eine besondere Diät, kann und sollte man den Vorrat entsprechend anpassen.
Einkaufen für Kochen ohne Strom
Ein solcher Lebensmittelvorrat muss gepflegt werden. Das ist nicht aufwändig - aber regelmäßig sollten ältere Lebensmittel aufgebraucht und nachgekauft werden. Wer gerne nicht nur fertig abgepackte Ware aus dem Supermarkt lagern möchte, sondern frischere Lebensmittel selbst konservieren möchte, kann auch dies tun. Tipps dafür findet man ebenso wie eine Reihe von Rezepten zum Kochen ohne Strom auf der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geführten Seite ernaehrungsvorsorge.de.
Natürlich benötigt man im Katastrophenfall nicht nur Lebensmittel, sondern etwa im Falle eines Stromausfalls auch Kerzen oder andere Lichtquellen. Auch eine Hausapotheke und Hygieneartikel sollten in jedem Haushalt - nicht nur für den Katastrophenfall - vorhanden sein. Bei einem Blackout schafft Bargeld Abhilfe.
Notgepäck für den Fall einer Evakuierung
Nicht immer hat man das Glück, bei einer Katastrophe zu Hause bleiben zu können: Wenn es etwa brennt oder extremes Hochwasser bevorsteht, muss man das Haus verlassen. Wer dafür vorsorgen und auch bei einer schnellen Notevakuierung das Nötigste bei sich tragen möchte, kann ein kleines Notgepäck packen. Die Grundregel laut BBK: ein Rucksack pro Person. Mehr Gepäck ist unpraktisch und kann die Evakuierung behindern. Auch Koffer oder andere Taschen sind unhandlich. Das Notgepäck, so das BBK, sollte mit Medikamenten, Erste-Hilfe-Material, einem batteriebetriebenen Radio (mit Ersatzbatterien), einer Dokumentenmappe mit Ausweis & Co., Lebensmitteln für zwei Tage, Wasser, Geschirr, einem Taschenmesser, einer Taschenlampe, Decke oder Schlafsack, einer Kopfbedeckung, Handschuhen, Hygieneartikeln und einer Schutzmaske gefüllt werden. Für Kinder sollte zudem ein Brustbeutel mit Namen und Telefonnummer bereitliegen.
Olga Rogler / Redaktion finanzen.net
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