Betrug im großen Stil

Fotografisches Gedächtnis: Verkäufer merkt sich Kreditkartendaten

20.09.19 22:16 Uhr

Fotografisches Gedächtnis: Verkäufer merkt sich Kreditkartendaten | finanzen.net

In Japan kam die Polizei einem Betrüger auf die Schliche. Dieser merkte sich die Kreditkartendaten von etwa 1.300 Kunden.

Der Übeltäter ist ein Verkäufer aus einem Einkaufszentrum in Tokio. Er habe sich während des Zahlungsvorgangs seiner Kunden die Kreditkartennummern, Sicherheitsnummern und das Ablaufdatum gemerkt und später notiert. Mit diesen rund 1.300 Kreditkartendaten bezahlte der Mann dann seine Online-Einkäufe.

Die Polizei kam dem Betrüger allerdings schnell auf die Schliche. Die Bestellungen ließ er an seine Privatadresse liefern, wo die Polizei dann auch ein Notizbuch mit den gesammelten Kreditkartendaten fand. Der Verkäufer habe sich die enorme Menge an Daten wegen seines fotografischen Gedächtnisses merken können.

Datenschutzprobleme im Netz

Von Datenlecks im Netz war in der Vergangenheit des Öfteren die Rede. Nach einem Fehler bei einem Bonusprogramm von MasterCard tauchten erst kürzlich etwa 80.000 Kreditkartennummern im Netz auf. Auch bei der US-Bank Capital One wurden zuvor Daten von 100 Millionen Kunden kopiert. Auch 420 Millionen Facebook-Nutzer waren davon betroffen, dass ihre Telefonnummern im Internet öffentlich wurden und British Airways musste in diesem Sommer aufgrund eines Datenlecks 200 Millionen Euro Strafe zahlen.

Social Engineering

Doch der Fall in Japan zeigt, dass nicht nur Datenbanken, Webserver oder Geldautomaten gehackt oder manipuliert werden können und somit Daten in die falschen Hände geraten. Auch auf altmodische Weise können Betrüger an empfindliche Daten kommen. Viele Angriffe zielen auf den Menschen, statt der IT als Schwachstelle ab. Dies wird als sogenanntes Social Engineering bezeichnet. Oftmals werden auch Bankkunden Opfer von Telefon-Betrügern, die teils sehr echt erscheinen.

Redaktion finanzen.net

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