Spielerberater: Wer wirklich von den Riesentransfers im heutigen Fußball profitiert
Den Beruf "Spielerberater" kennen sicherlich die meisten Fußballfans, aber was steckt dahinter und wie groß ist die Branche rund um die Vertreter von Ronaldo und Co.?
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Immer mehr Geld in der Fußballwelt
Seit einigen Jahren wird immer mehr Geld von den Vereinen in Spielertransfers gepumpt. So werden die Transfersummen der Spieler immer höher und ebenso die Spielergehälter. Was aber viele nicht wissen: Auch die im Hintergrund Agierenden verdienen sehr gut. Laut dem FIFA TMS (transfer match system) wurden in dieser Sommer-Transferperiode 529,3 Millionen US-Dollar an Spielervermittler gezahlt. Spielerberater erhalten immer mehr Geld. Sie arbeiten, wie in den meisten Beratungsbranchen üblich, auf Provisionsbasis und erhalten den größten Teil ihrer Einkünfte durch die Vereine und nicht von ihren Mandanten, den Spielern. Die Gesamteinnahmen der Berater haben sich laut der FIFA im letzten Jahr von 487,76 Millionen US-Dollar auf 529,3 Millionen US-Dollar erhöht.
Spielerberater vs. Spielervermittler
Die zwei Begriffe "Spielerberater" und "Spielervermittler" werden in der Praxis durchaus häufiger verwechselt, wobei Spielerberater nur der allgemeine Oberbegriff und Spielervermittler - von der FIFA auch als "FIFA player agent" bezeichnet - eine lizenzierte Berufsbezeichnung ist. Spielerberater finden sich hingegen häufig bei Profis wie Neymar, Messi und Hummels, da diese nicht von professionellen Beratern vertreten werden, sondern von einem ihrer Familienangehörigen.
Spielerberater werden
Grundsätzlich ist es unkompliziert, Spielerberater zu werden, da es keine speziellen Qualifikationen oder Leistungen voraussetzt. Es ist aber definitiv von Vorteil, die offizielle Lizenz zum Spielervermittler von der FIFA zu erwerben. Um diese zu erhalten, gibt es eine Prüfung, welche man beim jeweiligen Landesverband ablegen und bestehen muss. Doch auch mit der offiziellen Lizenz und anderen Qualifikationen ist es sicherlich schwer, sich in diesem großen und unüberschaubaren Markt durchzusetzen und Profispieler von sich zu überzeugen.
Zukunft der Spielerberater
Die FIFA hatte am 25.09.19 bekannt gegeben, dass man sich momentan aktiv damit beschäftigt, eine maximale Provision für die Berater im Falle eines Transfers festzulegen. Diese sollte laut der FIFA in Zukunft bei höchstens 10 Prozent der Transfergebühr liegen. Damit versucht der Verband, seine Vereine vor den mittlerweile horrenden Zahlungen an die Vertreter von Ronaldo, Messi und Co. zu schützen. Doch die geplante Reform war Spielerberatern ein Dorn im Auge, es wurden Klagen gegen den Weltverband eingereicht. Noch ist eine endgültige Entscheidung hier nicht getroffen.
Redaktion finanzen.net
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