Jim Belushi handelt mit selbst angebautem Cannabis - und er ist nicht der einzige US-Star

Der Schauspieler und Musiker James "Jim" Adam Belushi ist nicht der einzige Prominente in den Staaten, der in das Cannabis-Geschäft eingestiegen ist. Seit sechs Jahren baut der Bruder von John Belushi Cannabis an und verkauft die Pflanzen nun. Doch er unterscheide sich von den anderen, sagt er.
In einem Interview mit dem Online-Portal TechCrunch sparch Belushi ausführlich über sein Leben als Cannabis-Farmer und über die aktuelle Situation im Umgang mit der Substanz in den USA. Die dortige zunehmende Legalisierung nutzen bereits viele Prominente und stiegen in das Cannabis-Geschäft ein.
Belushi ist leidenschaftlicher Cannabis-Farmer - und lehnte sogar eine Filmrolle deswegen ab
"Es ist magisch, wenn ich die Blues Brothers mache", sagte er im Interview mit TechCrunch. "Und ich jage Magie auf Filmsets, wenn ich spiele und wenn ich singe. Ich meine, ich bin immer auf der Jagd nach Magie und mache dieses Cannabisgeschäft, weil es hier Magie gibt." Blues Brothers ist eine von drei Cannabis-Marken, die der Star vertreibt.
Belushi habe sogar kürzlich ein Rollenangebot für einen Film abgelehnt, um sich auf seine neue Leidenschaft konzentrieren zu können, so das Nachrichtenportal. Die Dreharbeiten hätten schließlich zur Erntezeit stattfinden sollen. Über 200 Tage im Jahr sei er auf seiner Farm, und genau das sei es, was ihn von anderen Stars im Geschäft unterscheide. Der Anbau von Cannabis sei für ihn mehr als ein Branding-Spiel, erklärte er TechCrunch. So tausche er nicht nur seine Bekanntheit und Arbeitskraft gegen einen Scheck. Er sei auf der Farm, kümmere sich um das Land und die Knospen, und das leidenschaftlich. Schließlich stehe er letztendlich mit seinem Namen für das Produkt.
Belushi ist einer von vielen Prominenten in den USA, die in das Geschäft eingestiegen sind. Auch Seth Rogen, Evan Goldberg und Jay-Z sind bereits in dem Geschäft tätig. Belushi hat sogar eine eigene TV-Show namens "Growing Belushi" auf Discovery. Und auch auf seinen Social-Media-Accounts zeigt der 67-Jährige seinen Fans stolz zahlreiche Videoclips und Bilder von seiner Farm und dem Marihuana.
"Cannabis ist kein Tor zu Drogen, es ist ein Weg zur Heilung"
Belushi verweist inständig auf die heilende Wirkung von Marihuana: "Cannabis ist kein Tor zu Drogen, es ist ein Weg zur Heilung", erklärte er in dem Interview, und führte aus: "Tumore schrumpfen, Anfälle hören auf, Menschen schlafen und es geht ihnen besser. Es ist interessant, egal ob Sie konservativ oder liberal oder alt oder jung sind […]". Doch ein gewisses Alter sollten Konsumierende schon erreichen. In einem anderen Interview mit der Nachrichtenwebsite Soft Secrets wies er darauf hin, dass Alkohol- und Cannabiskonsum für Minderjährige aus gutem Grund nicht gestattet seien. Belushi, selbst Vater von drei Kindern, stimmt der Verwendung lediglich ab einem Alter von 21 Jahren zu. Allenfalls in bestimmten medizinischen Situationen sei die Verwendung auch in jüngeren Jahren vertretbar, so Belushi gegenüber Soft Secrets im September letzten Jahres.
Steigende Konkurrenz führt zum Einsatz modernster Technik
Die Gewächshäuser des Prominenten wurden teilweise vom Unternehmen für landwirtschaftliche Produkte GrowGeneration ausgestattet. Wie viele Farmer, setzt Belushi Technologie ein, um die Erträge zu steigern und Schädlinge zu bekämpfen. GrowGernerations-Vice President Jeremy Corrao erklärt, dass die Cannabisindustrie von einer Reihe neuer Technologien profitiere, mit denen die Betreiber eine schnellere Rendite für ihre Investitionen erzielen können und verweist auf neue Lichttechnik als Beispiel.
Belushi setzt aber neben der Technologie auch auf die Hilfe der Natur. Die durchschnittlich 192 Sonnentage im Jahr böten günstige Bedingungen für seine Pflanzen, erklärte er.
Zunehmende Legalisierung führt zu wachsender Konkurrenz. Viele Farmer suchen ständig nach neuen Möglichkeiten der Effizienz- und Ertragssteigerung. Es tut sich einiges im Cannabis-Geschäft in den USA. Mehr und mehr Staaten entkriminalisieren die Substanz. Bereits im September 2019 berichtete die Nachrichtenagentur Reuters über ein vom US-Repräsentantenhaus entworfenes Gesetz, dass Banken die Zusammenarbeit mit Cannabis-Unternehmen ermöglicht. Im Mai dieses Jahres wurde es schließlich verabschiedet.
Noch zahlreiche Menschen wegen Cannabis inhaftiert
"Lasst sie raus", erklärte Belushi dem Interviewer von TechCrunch, als dieser ihn auf die zahlreichen inhaftierten Menschen ansprach, die wegen Vergehen in Verbindung mit Cannabis verurteilt wurden. Der Krieg gegen die Drogen habe alle ruiniert, besonders schwarze Gemeinden hätten unter dem Krieg gelitten.
Es gibt bereits einige Gefangenen-Projekte in den USA, die sich für eine Reform der Cannabis-Strafjustiz einsetzen. "The Last Prisoner Project" ist eines davon. Die Organisation besteht unter anderem aus Anwälten und Aktivisten und wurde 2019 von Steve DeAngelo gegründet. Jim Belushi ist für das Projekt als Berater tätig.
Deniz Pense / Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Lifestyle discover / Shutterstock.com, Oprea George / Shutterstock.com