Beförderung

Diese fünf Karriere-Killer kosten die Beförderung

04.05.23 23:12 Uhr

Diese fünf Karriere-Killer kosten die Beförderung | finanzen.net

Eine Beförderung ist meist attraktiv und oft auch sehr erwünscht - nicht zuletzt wegen der daraus resultierenden Gehaltserhöhung. Wenn die sehnlichst erwünschte Beförderung trotz aller Bemühungen nicht kommt, sollte man sein Verhalten am Arbeitsplatz auf diese fünf Karriere-Killer untersuchen.

In diesem Artikel geht es insbesondere um Fehler, die Arbeitskräfte mit Führungsambitionen, also deren Wunsch der Aufstieg zu einer Führungsposition ist, vermeiden sollten.

1. Passives Mindset

Mit der falschen Einstellung an das Thema Beförderung heranzutreten, gehört zu den größten Karriere-Killern.

Eine problematische Einstellung ist, keinen "Karriere-Plan" zu haben: Normalerweise werden Angestellte nicht automatisch befördert, sondern müssen etwas dafür tun - schließlich müssen die aktuellen Vorgesetzten oder der neue Arbeitgeber überhaupt einmal wissen, dass das Interesse an einer Beförderung besteht. Es gilt also, aktiv zu werden und sich für die Beförderung oder einen neuen Job mit höherer Position zu bewerben. Man sollte dabei immer auch die Wettbewerbssituation im Blick behalten und wissen, welche Jobs wo und wann angeboten werden.

Ähnlich problematisch ist der Gedanke, dass man sich eine Beförderung "verdienen" kann, indem man seinen aktuellen Job besonders gut macht: Vorgesetzte möchten gute Mitarbeiter in der Regel behalten und sie nicht an andere Abteilungen der Firma oder gar an die Konkurrenz verlieren. Natürlich bedeutet das nicht, dass eine schlechtere Arbeitsleistung zur Beförderung führt - hilfreicher ist der Ansatz, bereits gute Qualifikationen und Arbeit auf dem Weg zur Beförderung stetig zu verbessern: Sich also selbst weiterzubilden und zu entwickeln, sodass auch die Qualität der Ergebnisse bei der Arbeit stetig steigt.

2. Kein Selbst-Marketing

Wer die obigen Punkte beachtet und lediglich diesen einen Karriere-Killer macht, wird in der Regel trotz aller Bemühungen nicht befördert: Fehlendes Selbst-Marketing. In einem Wettstreit um die Beförderung geht es für die Bewerber darum, zu zeigen, was sie alles können - übertriebene Bescheidenheit ist hier deswegen fehl am Platz. Selbstverständlich kann auch übertriebenes Prahlen negative Effekte haben, aber Fähigkeiten sollten den Vorgesetzten offenbart werden. Wer von seinen bisherigen beruflichen Erfolgen erzählt, zeigt, dass er gute Arbeit leisten kann und neuen Herausforderungen gewachsen ist.

3. Selbstüberschätzung

Es gilt, einen Balance-Akt zwischen Selbst-Marketing und Selbstüberschätzung zu meistern: Denn fachliche Kompetenz hilft nicht bei allen Herausforderungen von Führungsposten weiter. Deswegen sollten sich Bewerber für einen Führungsposten schon vor den Bemühungen um einen entsprechenden Posten folgende Fragen beantworten:

Wo möchte ich Führungskraft werden?
Was für eine Art Führungsperson möchte ich sein - wie soll das Verhältnis zum Team sein?
Bin ich den zwischenmenschlichen Herausforderungen, die mit der neuen Position einhergehen, gewachsen?

Es kann an dieser Stelle helfen, sich nicht nur auf fachliche Fortbildungen zu konzentrieren, sondern auch eine Fortbildung für Führungskompetenzen zu absolvieren. Wer seinem Chef zeigen kann, dass er auch auf die neue zwischenmenschliche Situation und mögliche Rollenkonflikte vorbereitet ist, hat bessere Chancen auf eine Beförderung.

4. Unbeliebtheit

Eine besonders große Wirkung hat Karriere-Killer Nummer vier, wenn es um einen firmeninternen Aufstieg geht: Hier kennen Kollegen und Vorgesetzte den Bewerber bereits etwas besser als Recruiter in fremden Unternehmen. Wer unbeliebt ist, bekommt deswegen vermutlich auch den Job nicht - schließlich möchten die (noch-)Vorgesetzten in Zukunft mit jemandem zusammenarbeiten, den sie gut leiden können und der auch zu den anderen Angestellten ein gutes Verhältnis hat. Besonders gut kommt es in Unternehmen an, wenn ein Mitarbeiter gut mit Kritik umgehen kann und sich selbst nicht für fehlerfrei hält, sondern die Meinung seiner Kollegen wertschätzt. Fairness und Höflichkeit sind natürlich auch wichtige Verhaltensweisen für Führungskräfte. Wie t3n erklärt, wurde bei einer Umfrage in den USA zudem deutlich, dass Negativität und Pessimismus (also Schmollen, Schimpfen, schlechte Laune, Dauerfrust, Ungeduld etc.) von Vorgesetzten genauso stark wahrgenommen werden wie von Kollegen und einer Beförderung deswegen nicht zuträglich sind.

5. Die Wirkung fehlt

Dieser Karriere-Killer verliert insbesondere in kleineren und alternativen Unternehmen mit vielen jungen Mitarbeitern an Bedeutung - sollte aber dennoch zur Kenntnis genommen werden: Oft haben die Führungskräfte in einem Unternehmen bestimmte gemeinsame Eigenschaften, häufig betrifft eine dieser Eigenschaften die Kleidung. So tragen beispielsweise in vielen sehr großen Unternehmen alle Führungskräfte Businesskleidung: Kostüm oder Anzug. Diejenigen, die über die Beförderung entscheiden, können sich den entsprechenden Mitarbeiter, der sich an solche ungeschriebenen Gesetze hält, auch besser als Führungskraft vorstellen - weil er bereits wie ein Vorgesetzter wirkt und sich nicht erst in einen verwandeln muss.

Selbstverständlich gibt es nicht den einen perfekten Plan für die Beförderung, weil alle Unternehmen unterschiedliche Strukturen, (offizielle sowie inoffizielle) Regeln und Anforderungen haben. Zu den essentiellen Eigenschaften von Führungskräften gehören aber ein aktives Mindset und der ständige Wunsch nach Verbesserung - also der Wille, an sich selbst zu arbeiten und in Verbindung damit auch Kritikfähigkeit.

Redaktion finanzen.net

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