Vergleich der Finanzämter: Wo geht die Steuererklärung am schnellsten durch?
In Deutschland gibt es deutliche regionale Unterschiede bei der Bearbeitung von Steuererklärungen. Welche Finanzämter waren im letzten Jahr am schnellsten und welche am langsamsten?
Verlängerung der bundesweiten Bearbeitungszeiten
Regionale Unterschiede bei der Bearbeitung von Steuererklärungen sind in Deutschland deutlich spürbar. Im Jahr 2023, bedingt durch die anhaltende Corona-Pandemie, blieben die Fristen für die Einreichung der Steuererklärung bis zum 2. Oktober 2023 bestehen. Dies führte dazu, dass besonders im Abgabemonat Oktober die Finanzämter vermehrt gefordert waren. Eine Studie, die das Steuerportal Lohnsteuer kompakt durchgeführt hat, zeigt, dass es deutschlandweit unter den mehr als 600 Finanzämtern regionale Unterschiede hinsichtlich der Bearbeitungsdauer der eingereichten Unterlagen gibt.
Durchschnittlich benötigten die Finanzämter im Jahr 2023 in Deutschland 56,86 Tage zur Bearbeitung einer Steuererklärung. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Verlängerung um rund 3,26 Tage, denn 2022 lag die durchschnittliche Bearbeitungszeit bei 53,6 Tagen. Trotz dieser Zunahme gibt es herausragende Beispiele für besonders schnelle Bearbeitungszeiten.
Rheinland-Pfalz am schnellsten
In Bezug auf die Bundesländer zeigte sich im Jahr 2023 eine interessante Entwicklung. An der Spitze der schnellsten Finanzämter steht nun Rheinland-Pfalz, das im Vorjahr noch auf dem vierten Platz lag. Im Durchschnitt warten die Steuerzahler hier 49,97 Tage auf ihre Erstattung.
Danach folgen die Bundesländer Hamburg und Nordrhein-Westfalen mit einer Bearbeitungszeit von 50,01 beziehungsweise 50,06 Tagen. Im Gegensatz dazu bildet Brandenburg das Schlusslicht und landet auf dem 16. Platz. Hier nimmt die Bearbeitung durchschnittlich 68,85 Tage in Anspruch.
Herne mit beeindruckender Bearbeitungszeit
Ein Blick auf die Städte zeigt ebenfalls bemerkenswerte Unterschiede. Am schnellsten werden die Steuererklärungen in der Stadt Herne bearbeitet. Lediglich 29,8 Tage nimmt die Bearbeitung durchschnittlich in Anspruch. Allerdings gibt es auch Städte, die mit dem Spitzenreiter nicht mithalten können. Das Finanzamt Hameln-Holzminden benötigte beispielsweise im Schnitt über drei Monate für die Bearbeitung und bildet damit das Schlusslicht.
Redaktion finanzen.net
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