Autoreparaturen

Darum steigen die Kosten für Autoreparaturen immer weiter an

08.11.21 23:48 Uhr

Darum steigen die Kosten für Autoreparaturen immer weiter an | finanzen.net

Der Besuch in der Kfz-Werkstatt wird immer teurer. Komplexere Fahrzeugtechnik, gestiegene Stundensätze und ähnliche Faktoren haben die Reparaturkosten fürs Auto in den letzten Jahren geradezu explodieren lassen.

Am teuersten sind Schäden am Motor

Wer wegen eines Schadens an seinem Fahrzeug eine Werkstatt aufsucht, muss immer tiefer in die Tasche greifen: Wie die "Welt" auf ihrer Website berichtet, sind die Kosten für Autoreparaturen seit 2015 um ganze 21 Prozent angestiegen. Die Gründe für diese Kostenexplosion sind laut "FAZ" die immer komplexer werdende Technik und der ständig zunehmende Einsatz von Elektronik.

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Eine Schadensanalyse des Freiburger Versicherers Car Garantie hat ergeben, dass die durchschnittlichen Kosten je Schadensfall im letzten Jahr mit 572 Euro einen Höchststand erreicht haben. Sortiert man die Schäden nach der Höhe der Kosten, liegen Motorschäden mit 23,6 Prozent ganz vorne. Dies ist vor allem in dem sich entwickelnden Trend zum Downsizing der Triebwerke begründet. Damit gemeint ist die Reduzierung von Zylinderzahl und Hubraum in Verbindung mit dem verstärkten Einsatz von Turboladern. Nach Ansicht der durch die Experten der "FAZ" befragten Fachleute führt dies zu einem deutlich spürbaren Rückgang der Lebensdauer, wenn man diese mit der von nach in der Vergangenheit üblichen Konstruktionskriterien gebauten Fahrzeugen vergleicht. Nach dem Motor werden die höchsten Regulierungskosten mit 18,8 Prozent von der Kraftstoffanlage inklusive Turbolader verursacht, danach folgen das Getriebe mit 11,8 Prozent und die Elektrik mit 10,5 Prozent.

Höhere Stundensätze für die Angestellten

Doch nicht nur die in modernen Fahrzeugen verbaute komplexere Technik schlägt auf die Gesamtkosten, sondern auch die immer höheren Stundensätze der Mechaniker. Wilhelm Hülsdonk, der Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe, erklärte gegenüber BR24: "Wenn ein Mitarbeiter eine Stunde werkelt im Auto, dann braucht er 30-40 % der Kosten dieser Stunde für Software, für eine Standleitung ins Werk, für digitale Services und dadurch steigt natürlich der Verrechnungssatz und er kommt dann auch mal auf 150 Euro die Stunde".

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Obwohl die Ausgaben für Reparaturen dem DAT-Report zufolge im letzten Jahr im Schnitt gesunken sind, darf dies nicht als ein Abreißen des Trends zu höheren Kosten missverstanden werden: Der Grund dafür ist nämlich die Corona-Pandemie. Laut BR24 sanken 2020 die jährlichen Fahrleistungen, da eine große Zahl der Beschäftigten gezwungenermaßen im Home Office war. Außerdem beschränkten sich viele deutsche Autofahrer bei Reparaturen auf das absolut Notwendige. Dies erklärt die gesunkenen durchschnittlichen Reparaturausgaben.

Vorsicht: Auch E-Autos können zur Kostenfalle werden

Aktuell ist die Entscheidung für ein Elektrofahrzeug durch die deutsche Klimapolitik so attraktiv wie nie zuvor: Beim Kauf eines Stromers profitiert man von Vorteilen wie Prämien und Vergünstigungen, die bei einem Verbrenner entfallen. Doch wie sieht es mit den Reparaturkosten aus? Wie "Welt" berichtet, warnen Autohausbesitzer entschieden vor allzu vorschnellem Enthusiasmus bei E-Autos, was die Ausgaben für Reparaturen angeht. Laut der Prognose von Thorsten Wiesner, dem Werkstattleiter von "Autohaus Peter", können sich die anfangs niedrigen Werkstattkosten bei Elektroautos gar verdoppeln, sobald die Fahrzeuge etwas älter werden. Der Grund dafür ist nach Ansicht des Fachmanns, dass die für die Instandhaltung der Stromer erforderlichen Schulungen und Werkzeuge überdurchschnittlich teuer sind.

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Thomas Weschle / Redaktion finanzen.net

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