Ob Studium, Doktortitel oder Trainerlaufbahn: So arbeiten die DFB-Frauen an ihren Karrieren neben und nach dem Fußball
Anders als die meisten männlichen Fußballprofis, bemühen sich die weiblichen Berufskicker verstärkt schon während ihrer sportlichen Karriere ein zweites Standbein aufzubauen oder arbeiten sogar bereits nebenher in einem Job. Dies gilt auch für unsere DFB-Heldinnen der Europameisterschaft. Sie studieren, promovieren oder machen ihre Trainerlizenz.
Der Großteil der DFB-Spielerinnen studiert
Wie die Website Sportbuzzer berichtet, haben gleich 15 Nationalspielerinnen ein Studium angefangen oder abgeschlossen. Damit sei das Studieren im DFB-Team eher die Regel als die Ausnahme. Linda Dallmann und Giulia Gwinn vom FC Bayern München sollen an einem Abschluss in Sportwissenschaften arbeiten, Lina Magull, ebenfalls vom FC Bayern München, studiere Sportmarketing und Svenja Huth vom VfL Wolfsburg habe bereits ein Sportmanagementzertifikat abgeschlossen. Doch die Fußballerinnen sind nicht nur in sportlichen Studiengängen eingeschrieben. Sara Däbritz von Olympique Lyon interessiert sich beispielsweise für Wirtschaftspsychologie und Klara Bühl, eine weitere Spielerin des FCB, ist Studentin im Bereich Medienmanagement. Etwas anders als ihre Teamkolleginnen macht Lea Schüller ihren Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen per Fernstudium. Sie hoffe laut Sportbuzzer auf eine spätere Tätigkeit im Automobil- oder Architekturbereich. "Ich weiß nur nicht, wie es ist, erst mit 30 oder 35 in die Berufswelt einzusteigen", fügt sie gegenüber der Website hinzu. Eine Fußballkarriere ohne etwas nebenbei zu machen, könne sie sich aber überhaupt nicht vorstellen: "Für mich wäre das gar nichts, einfach nur Fußball zu spielen und danach zu Hause rumzuhängen." Eine ähnliche Einstellung hat auch die SGE-Spielerin Laura Freigang. Sie studiert in Frankfurt an der Goethe-Universität und hatte vorher sogar ein Sportstipendium an der Pennsylvania State University in den USA. "Ich gehe mit mehr Elan ins Training, wenn ich nicht den ganzen Tag vorher an Fußball gedacht habe", erklärt sie gegenüber Sportbuzzer.
Überfliegerinnen in der Schule und im Studium
Eine besondere Überfliegerin im DFB-Team soll Lena Lattwein vom VfL Wolfsburg sein. Nach Angaben von Sportbuzzer beschreibe Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die 22-Jährige als extrem reif. Ihr Abitur machte Lattwein mit einem überragenden Schnitt von 1,0. Aktuell studiere sie Wirtschaftsmathematik im Master an der Universität Mannheim. Stochastik, Statistik, Finanzmathematik, Mikro- und Makroökonomik seien laut Sportbuzzer ihre ständigen Begleiter.
Eine weitere Nationalspielerin mit einer äußerst erfolgreichen akademischen Laufbahn ist Tabea Waßmuth. Die 25-Jährige Fußballerin des VfL Wolfsburg hat bereits einen Masterabschluss in Neuropsychologie. Nun soll sie in der Universitätsmedizin Mannheim arbeiten und promovieren. Dass man sie womöglich in zwei Jahren schon "Doktor" nennen könnte, kann sie nach Angaben von Sportbuzzer noch gar nicht richtig glauben.
Nach der Spielerkarriere folgt die Trainerkarriere
Zwei DFB-Spielerinnen, die sich offenbar beruflich nicht vom Fußball lösen wollen, sind die Abwehrchefin Marina Hegering und die Top-Stürmerin Alexandra Popp. Beide sollen Sportbuzzer zufolge nach dem Abschluss ihrer Spielerkarrieren eine Beschäftigung als Trainerin anstreben. Hegering wechsle hierfür extra zum VfL Wolfsburg, weil der Verein ihr bereits eine Stelle im Trainerstab zugesichert habe. Den Trainerschein würde sie schon besitzen. Popp opfere für den Erhalt der sogenannten "B-plus"-Lizenz sogar Teile ihres Urlaubs. Zuvor hat sie lange als ausgebildete Tierpflegerin gearbeitet.
Nicolas Flohr / Redaktion finanzen.net
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