Bio-Branche profitiert von größerem Umweltbewusstsein
Seit Monaten geht die Klimaschutzbewegung Fridays for Future auf die Straße.
Viele Menschen wollen umweltbewusster und nachhaltiger leben - und das bekommt auch die Bio-Branche zu spüren. Mehr Verbraucherinnen und Verbraucher kauften nach Angaben des Bundesverbands Naturkost Naturwaren (BNN) im vergangenen Jahr bei Bio-Händlern ein - und sie kauften dort auch größere Mengen. "Mit der Fridays-for-Future-Bewegung sind die zentralen Themen der Bio-Branche und wichtige Anliegen der Ökos mitten im gesellschaftspolitischen Diskurs angekommen", erläuterte Kathrin Jäckel vom BNN. Ab Mittwoch trifft sich die Branche in Nürnberg zur weltgrößten Messe Biofach und der parallel ausgerichteten Naturkosmetikmesse Vivaness.
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) und die britische Primatenforscherin Jane Goodall werden diese am Mittag (13.00 Uhr) offiziell eröffnen. Nachhaltigkeit, Klima und Umweltschutz stehen in diesem Jahr nach Angaben der Veranstalter im Mittelpunkt der Vorträge und Fachgespräche. Die Messe erwartet insgesamt 3800 Aussteller aus rund 100 Ländern, die 50 000 Fachbesuchern ihre Neuheiten präsentieren. Ein Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Konzepten, Plastikverpackungen einzusparen oder ganz auf diese zu verzichten.
Erstmals wird der Verband der Unverpackt-Läden auf der Biofach vertreten sein, um Händler bei der Umstellung zu beraten. Die Unverpackt-Läden erleben zurzeit einen Boom. Deutschlandweit gibt es dem Verband zufolge inzwischen mehr als 190 solcher Läden, allein im vergangenen Jahr kamen rund 40 neue dazu. 180 weitere werden in den nächsten Monaten eröffnen.
Die Gesellschaft stecke mitten in einer Zeitenwende, sagte Joyce Moewius vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft. "Deshalb greifen jedes Jahr immer mehr Menschen zu Bio und immer mehr Bauern und Unternehmen steigen auf Bio um." So stieg der Umsatz des Naturkostgroßhandels im vergangenen Jahr dem BNN zufolge um rund acht Prozent auf gut 1,92 Milliarden Euro. Die Zahl der Bioland-Betriebe erhöhte sich nach Angaben des gleichnamigen Öko-Landbau-Verbands um mehr als 400 auf fast 8200.
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NÜRNBERG (dpa-AFX)
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