Arbeitsrecht

Auszeit bei der Arbeit: Ein Leitfaden zu Pausen und deren Regelungen

06.11.24 06:16 Uhr

Auszeiten: Diese Regeln gelten bei Pausen bei der Arbeit | finanzen.net

Pausen bei der Arbeit sind mehr als nur kurze Unterbrechungen der Arbeitstätigkeit. Sie dienen der Erholung, helfen, die Konzentration zu erhalten und das allgemeine Wohlbefinden der Arbeitnehmer zu fördern. Die Pausenregelung ist auch rechtlich in vielen Ländern festgelegt, einschließlich Deutschland.

Wie sind Pausen geregelt?

In Deutschland regelt das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) die Arbeitszeiten sowie die Pausenzeiten. Das Gesetz sieht vor, dass Arbeitnehmer nach spätestens sechs Stunden Arbeit eine Pause von mindestens 30 Minuten einlegen müssen. Arbeitet ein Arbeitnehmer mehr als neun Stunden, so erhöht sich die Mindestpausenzeit auf 45 Minuten. Diese Pausenzeiten können in Blöcken von jeweils mindestens 15 Minuten genommen werden. Das heißt, bei einer Arbeitszeit von über sechs Stunden könnte man zum Beispiel zwei Pausen von jeweils 15 Minuten einlegen.

Ein häufig diskutiertes Thema betrifft den Verzicht auf Pausen. Ist es möglich, auf die Pause zu verzichten, um früher Feierabend zu machen? Grundsätzlich ist das in Deutschland nicht zulässig. Die im Arbeitszeitgesetz festgeschriebenen Pausen dienen dem Arbeitnehmerschutz und sollen sicherstellen, dass Arbeitnehmer genügend Zeit zur Erholung haben. Einen freiwilligen Verzicht auf die Pausenzeit mit dem Ziel, die Arbeitszeit zu verkürzen und somit früher Feierabend zu machen, ist demnach nicht erlaubt, so betriebsrat.com in einem Online-Beitrag.

Weitere Regelungen

Eine weitere oft gestellte Frage betrifft die Festlegung der Pausenzeit. Kann man selbst entscheiden, wann man Pause macht? In der Regel legt der Arbeitgeber die Pausenzeiten fest, wobei er sich an die gesetzlichen Vorgaben halten muss, so Haufe in einem Beitrag. So darf eine Pause nicht am Anfang oder am Ende der Arbeitszeit liegen, sondern muss innerhalb der Arbeitszeit erfolgen. Arbeitnehmer haben jedoch das Recht, eine Pause zu machen, sobald sie mehr als sechs Stunden gearbeitet haben. In einigen Fällen, etwa in bestimmten Branchen oder bei bestimmten Arbeitsverträgen, kann es flexible Regelungen geben, die es den Arbeitnehmern ermöglichen, ihre Pausenzeit individuell zu gestalten.

Ein weiteres Thema, das oft aufkommt, ist die Frage, ob Pausen bezahlt sind. In Deutschland sind Pausen grundsätzlich unbezahlt, es sei denn, es wurde im Arbeits- oder Tarifvertrag anders vereinbart, so arbeitsrechte.de.

Besondere Beachtung verdienen sogenannte Raucherpausen. Diese sind in Deutschland nicht gesetzlich geregelt und fallen daher nicht unter den Schutz des Arbeitszeitgesetzes. Ob und in welchem Umfang Raucherpausen gewährt werden, liegt im Ermessen des Arbeitgebers und sollte idealerweise in einem Betriebs- oder Arbeitsvertrag festgehalten sein, so Arbeitsvertrag.org in einem Beitrag.

Pausenräume und Jugendliche

Eine weitere wichtige Frage ist, ob Arbeitgeber verpflichtet sind, Pausenräume zur Verfügung zu stellen. Die Arbeitsstättenverordnung in Deutschland sieht vor, dass Arbeitgeber einen geeigneten Raum zur Verfügung stellen müssen, wenn der Betrieb mehr als zehn Beschäftigte hat oder die Sicherheit und der Schutz es erfordert, so Haufe in einem Beitrag.

Für bestimmte Gruppen von Arbeitnehmern gelten in Deutschland besondere Pausenregelungen. Dazu gehören beispielsweise Jugendliche. Laut dem Jugendarbeitsschutzgesetz müssen Jugendliche unter 18 Jahren nach 4,5 Stunden Arbeit eine Pause von mindestens 30 Minuten einlegen, so Haufe.

Redaktion finanzen.net

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