ArbeitsbedingungenDie schlechtesten Länder zum Arbeiten
Das folgende Ranking beleuchtet "die Kehrseite der Medaille" - bezogen auf den Traum des Auswanderns sowie der beruflichen und sozialen Lebensmittelpunktverlagerung ins Ausland.
Werte in diesem Artikel
Rohstoffe
73,77 USD -0,60 USD -0,81%
69,63 USD -0,49 USD -0,70%
Betrachtet man die Lebensläufe früherer Generationen, so stellt man fest, dass diese auffällig linear verliefen. Job-Wechsel galten als Seltenheit; der Blick ins Ausland oft undenkbar. Die Optionen der beruflichen Weiterentwicklung sind mit den Jahren gestiegen. Wer den Verlauf seiner Karriere neu bestimmen möchte, geht daher auch oft ins Ausland. Welche Länder jedoch weniger geeignet für den Aufbau eines beruflichen und sozialen Umfelds sind, wurde im InterNations-Report 2022 festgehalten. Die Daten wurden im Februar 2022 veröffentlicht.
Redaktion finanzen.net
Platz 11: Das Ranking
Nicht selten geht mit der Suche nach einer neuen beruflichen Orientierung auch ein Blick ins Ausland einher. Dabei bietet jede Region individuelle Vor- und Nachteile. Welche Länder zu den ungünstigsten gehören, wenn es um den Aufbau einer beruflichen Zukunft geht, wurde von der Organisation InterNations in ihrem Report "Expat Insider 2022" zusammengetragen, der die Bewertung von 181 Ländern umfasst. Diese durchliefen bis zu 56 Bewertungskategorien, zu welchen unter anderem die Aspekte der Lebensqualität und Lebenshaltungskosten gehören. In diesem Ranking wird eine Top-Ten der schlechtesten Länder zum Arbeiten beleuchtet; Stand der Daten ist Februar 2022.
Quelle: InterNations, Bild: granata68 / Shutterstock.com
Platz 10: Malta
Das Ranking der zehn schlechtesten Länder zum Arbeiten wird durch Malta eröffnet. Die Inselgruppe befindet sich im Mittelmeer zwischen Sizilien und der Küste Nordafrikas und macht es Jobsuchenden vor allem durch das hohe Preisniveau schwer, Fuß zu fassen. Ob es sich um die Mahlzeit in einem Restaurant oder die monatliche Rate für den Mobilfunkvertrag handelt - Maltas Preise sind im Vergleich zu jenen Deutschlands um einiges höher. Vor allem die Mietpreise haben es jedoch in sich. So kostet eine Einraumwohnung im Stadtkern beispielweise durchschnittlich zwischen 800 Euro und 1.200 Euro im Monat.
Quelle: InterNations, hikersbay, Bild: istock / Yuriy Kirsanov
Platz 9: Italien
Den neunten Platz des Rankings belegt Italien. Mietwohnungen sind rar in dem Land mit langer Mittelmeerküste. Grund dafür ist die hohe Anzahl privater Immobilien. Weiterhin sind in Italien gute Kenntnisse der Landessprache Pflicht, da es aufgrund der Sprachbarriere sonst sehr schwer ist, ein soziales und berufliches Umfeld aufzubauen.
Quelle: InterNations, Bild: leoks / Shutterstock.com
Platz 8: Türkei
Auf Platz acht befindet sich ein Land, das sich über den östlichen Zipfel Europas und Vorderasien erstreckt: die Türkei. Laut Expat schneidet die Türkei bezüglich Karriereaussichten, Work-Life-Balance, Gehalt und Jobsicherheit sowie Arbeitskultur sehr schlecht ab. Auch der Aufbau sozialer Kontakte in der Türkei stelle sich als schwierig heraus, was durch die Sprachbarriere weiter verstärkt wird.
Quelle: InterNations, Bild: dgcampillo / Shutterstock.com
Platz 7: Südafrika
Wer in Südafrika Fuß fassen möchte, sollte eine Grundvoraussetzung erfüllen: Den Besitz sehr guter Englisch- oder Afrikaans-Kenntnisse. Ohne diese sinken die Chancen auf eine Anstellung im Land an der Südspitze des afrikanischen Kontinents. Zusätzlich erschwert die hohe Arbeitslosigkeit das Knüpfen sozialer und beruflicher Kontakte und die Sorge um die persönliche Sicherheit mindert die Lebensqualität, so InterNations.
Quelle: InterNations, Bild: Peter Bischoff/Getty Images
Platz 6: Japan
Platz sechs des Rankings der schlechtesten Länder für Arbeitnehmer geht an Japan. Die Inselnation im Pazifik ist für hohen beruflichen Druck und eine geringe Anzahl verfügbarer Urlaubstage bekannt. In Japan ist die Arbeitsphilosophie "Kaizen" weit verbreitet, deren Basis durch eine kontinuierliche Optimierung von Arbeitsprozessen gebildet wird. Auf den beruflichen Alltag angewendet führen die "Kaizen"-Moralvorstellungen nicht selten zum Krankheitsbild des Burnout-Syndroms und zu anderen Erschöpfungs-Erkrankungen. Weiterhin gelten die Lebenshaltungskosten in Japan sowie die Kosten für Kleidung als überdurchschnittlich hoch.
Quelle: InterNations, Bild: istock/si-ki
Platz 5: Luxemburg
Im Mittelfeld des Rankings befindet sich Luxemburg. Die zwei wichtigsten Beschäftigungsbereiche des Landes sind der Technologie- und Finanzdienstleistungssektor. Allerdings führt der jüngste Anstieg an Arbeitslosigkeit zu eingeschränkten Karriereperspektiven. Auch hinsichtlich Work-Life-Balance und Arbeitskultur kann das Land im InterNations-Ranking nicht überzeugen. Luxemburgs Lebenshaltungskosten sind mit geschätzten monatlichen Kosten von 960 Euro pro Person (ohne Miete) vergleichsweise hoch. Auch die Miet- und Immobilienpreise haben es in sich. So kostet eine Einraumwohnung im Stadtkern beispielweise durchschnittlich 1.600 Euro bzw. außerhalb des Stadtkerns 1.300 Euro. Zudem stellt sich der Aufbau sozialer Kontakte in Luxemburg als besonders schwierig dar, was das Einleben erschwert.
Quelle: InterNations, Bild: Thomas Max Müller / pixelio.de
Platz 4: Zypern
Den vierten Platz belegt Zypern. Der Staat auf der gleichnamigen Insel im östlichen Mittelmeer stellt seinen Anwohnern aktuell kein einheitliches Gesundheitssystem zur Verfügung, sodass nicht selten hohe Kosten für hinreichende Gesundheitsversorgungsmaßnahmen anfallen können. Weiterhin wird bei InterNations der hohe bürokratische Aufwand in Zypern kritisiert, wenn es um den Aufbau eines neuen Lebensmittelpunkts geht.
Quelle: InterNations, Bild: Alexander Lebedev / Shutterstock.com
Platz 3: Hongkong
Die ehemalige britische Kronkolonie Hongkong ist aufgrund der langen Kolonialgeschichte sehr viel internationaler als der Rest des Landes. Hohe Lebenshaltungskosten und eine Minderung der Lebensqualität aufgrund von Einschränkungen in der freien Meinungsäußerung bringen der Metropole den dritten Platz im Ranking ein. Dennoch soll ein Umzug nach Hongkong die Karriereaussichten tatsächlich verbessern.
Quelle: InterNations, Bild: leungchopan / Shutterstock.com
Platz 2: Neuseeland
Der Inselstaat Neuseeland liegt im südlichen Pazifik und gilt als typisches Einwanderungsland. Expats schätzen die natürliche Umgebung und die Möglichkeiten für Freizeitsport. Allerdings stellen die hohen Lebenshaltungskosten eine finanzielle Herausforderung dar. Auch die hohen Transportkosten und ein Mangel an Kultur und Nachtleben mindern laut InterNations die gebotene Lebensqualität. Demnach erweist sich Neuseeland als zu teuer, was dem Inselstaat den zweiten Platz im Ranking einbringt.
Quelle: InterNations, Bild: Teaukura Moetaua/Getty Images
Platz 1: Kuwait
Den ersten Platz des Rankings der schlechtesten Länder zum Arbeiten belegt Kuwait. Das arabische Land am Persischen Golf lebt vorwiegend von seinen Erdölexporten, was die Arbeitsmöglichkeiten massiv einschränkt. Auch bezüglich Karrierechancen und Work-Life-Balance schneidet das Emirat schlecht ab. Zudem ist es laut InterNations schwer, soziale Kontakte zu knüpfen, worunter die Lebensqualität und soziale Integration leiden. Der Einkauf im Supermarkt gestaltet sich im Vergleich zu Deutschland zwar günstiger, wird jedoch von den Kosten für Aktivitäten der Freizeitgestaltung konterkariert. Auch das Gesundheitssystem Kuwaits ist überlastet, was das Auswandern in dieses Land risikoreich erscheinen lässt.
Quelle: InterNations, Bild: Jiri Flogel / Shutterstock.com
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