Mehr Urlaub: Was Startup-Mitarbeiter dafür tun müssen
Zu mehr Urlaubstagen pro Jahr würde wohl niemand nein sagen. Was man in der Zeit alles machen könnte. Ein Kölner Startup-Unternehmen schenkt seinen Mitarbeitern bis zu fünf Tage mehr - allerdings unter einer Bedingung.
Mehr Urlaub - wenn man sich weiterbildet
Mitarbeiter beim Kölner Startup Userlike können mehr Urlaub bekommen, wenn sie sich neben der Arbeit weiterbilden. Die zusätzlichen Urlaubstage werden für die persönliche Entwicklung gegeben, ein Bildungsbudget gab es auch vor der Einführung des Zusatzurlaubs. Allerdings wurde das Budget nur wenig genutzt, wie einer Pressemitteilung des Unternehmens zu entnehmen ist.
"Wenn man nach einem langen, fordernden Arbeitstag nach Hause kommt, braucht es schon eine stählerne Disziplin, die freie Zeit zum Lernen einzusetzen. Die Aussicht darauf, mit Urlaub für diese Mühen belohnt zu werden, kann genau den nötigen Motivationsschub bringen", sagte der CEO und Co-Gründer Timoor Taufig.
Pro Quartal können Lernziele mit den Teamleitern festgelegt werden
Das kennt wohl jeder: Wer einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich hat, hat selten die Muße, sich nebenher weiterzubilden. Statt Bücher zu lesen, die einen weiterbringen, oder Online-Kurse zu absolvieren, schaltet man lieber Netflix an oder liest Unterhaltungsliteratur. Wer aber weiß, dass er für seinen Aufwand belohnt wird und dafür in Summe mehr Urlaub hat, rafft sich wohl eher nochmal dazu auf, sich persönlich fortzubilden.
Natürlich reicht es auch bei Userlike nicht, einfach zu behaupten, man habe sich privat weitergebildet und schon bekommt man mehr Urlaubstage. Die Mitarbeiter legen mit ihren Teamleitern quartalsweise Lernziele fest. Lernprojekte könnten beispielsweise Online-Animationskurse für Designer, Videoproduktionskurse fürs Marketing oder ein Buch mit den besten Verhandlungsstrategien für Vertriebsmitarbeiter sein.
Präsentation der Inhalte vor Kollegen
Nach dem Absolvieren müssen die Mitarbeiter dann belegen, dass sie ihr Lernziel erreicht haben. Das gehe beispielsweise durch eine Urkunde, eine schriftliche Zusammenfassung oder indem die Mitarbeiter ihr neues Wissen vor interessierten Kollegen präsentieren.
Vor allem die Präsentationen scheinen gut anzukommen. So berichtete ein Mitarbeiter, der kürzlich ein Buch vorstellte davon, dass die Lerninhalte sich bei ihm durch das Präsentieren viel besser festgesetzt hätten. "Indem man den Vortrag vorbereitet und letztlich vor den Kollegen präsentiert, verarbeitete man den Inhalt viel intensiver als wenn man das Buch ‚einfach so‘ lesen würde." Auch der Austausch mit der Gruppe im Nachgang gebe viele weitere Denkanstöße. CEO Taufig geht davon aus, dass lebenslanges Lernen der Schlüssel zum Erfolg ist. "Wissen schafft einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil."
Redaktion finanzen.net
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