Haben Sie den richtigen Job? Diese Anzeichen verraten es Ihnen
Acht Stunden am Tag, 40 Stunden die Woche, fast das ganze Jahr lang - unterbrochen von einigen erholsamen Urlaubstagen - tun die meisten eines: Arbeiten. Dabei sollte man auch zufrieden sein. Diese Anzeichen verraten, ob Sie den richtigen Job haben.
"Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast, desto besser wird sie bezahlt", wusste schon der amerikanische Schriftsteller Mark Twain und gibt damit einen wichtigen Hinweis, der auch in der heutigen Arbeitswelt noch gilt. Man sollte an dem Spaß haben, was man macht, sich gut fühlen bei der Arbeit und allgemein mit seinem Job zufrieden sein. Nicht jeder Deutsche ist das, doch manchmal verzerren zusätzliche Faktoren das Bild, das man über seine Berufswahl und die aktuelle Beschäftigung hat. Wer unsicher ist, ob er im richtigen Job ist, sollte sich deshalb überlegen, welche der folgenden Anzeichen auf ihn zutreffen, denn sie sind ein Hinweis darauf, ob man im richtigen Job arbeitet - oder eben auch nicht.
Gehen Sie gerne zu Arbeit?
Die wichtigste Frage, die man sich zuerst einmal stellen sollte, ist die, ob man gerne zur Arbeit geht. Wer am Wochenende schon mit Grauen an den kommenden Montag denkt oder seinen Urlaub gar nicht wirklich genießen kann, weil er mit Schrecken an die bald wieder auf ihn zukommenden Arbeitstage denkt, ist vermutlich nicht wirklich richtig in seinem Job. Dass man morgens nicht immer freudestrahlend aufspringt, nachdem einen der Wecker wieder einmal viel zu früh aus dem Schlaf gerissen hat, ist normal - auch wenn man seinen Job eigentlich mag. Deshalb ist ein wichtiger Faktor bei dieser Frage vor allem auch der, wie es nach der Mittagspause steht. Gehen Sie dann gerne zurück an die Arbeit und motiviert an die auf sie zukommenden Aufgaben oder zählen Sie innerlich schon die Minuten, bis endlich Feierabend ist? Wenn einem die Arbeit nur mehr als Belastung vorkommt und man überhaupt keine Lust hat hinzugehen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man im falschen Job oder zumindest unter den falschen Bedingungen arbeitet.
Stört Sie der Job an sich oder das Arbeitsumfeld?
Um hieran weiterzuarbeiten, sollte man sich dann fragen, woher diese Arbeitsunlust rührt. Ist es wirklich der Job an sich, der einem den Spaß nimmt, oder liegt die Demotivation anderswo begründet? Hier gibt es viele Faktoren, die dazu führen können, dass einem die Motivation zur Arbeit schwerfällt.
Da wäre zunächst einmal das Umfeld: Wie fühlt man sich bei der Arbeit im Team und in der Firma allgemein? Gibt es hier vielleicht Differenzen mit Kollegen, die einem beim Gedanken an die Arbeit Bauchweh bereiten? Hat man innerlich den Chef schon lange gefressen und kommt mit ihm und seinen Anweisungen einfach nicht zurecht? Wenn das so ist, könnte ein klärendes Gespräch möglicherweise Besserung bringen. Wenn man mit den Kollegen und dem Chef aber sowieso nicht reden kann, sollte man auch über einen Jobwechsel nachdenken. Denn dann ist es nicht die Tätigkeit an sich, die einem keinen Spaß macht, sondern das Umfeld.
Stören Sie die Arbeitsbedingungen?
Neben dem kollegialen Faktor haben auch die allgemeinen Arbeitsbedingungen einen großen Einfluss darauf, wie zufrieden man mit seinem Job ist. Nicht jedem passen feste Arbeitszeiten, manchen liegen flexible Modelle mehr, bei denen Nachteulen spät kommen und Lerchen so früh beginnen können, wie sie wollen. Wer eine Familie hat, stört sich vielleicht auch an einer nicht optimalen Work-Life-Balance. Aber auch hieran kann man arbeiten: Mit dem Arbeitgeber lässt sich viel absprechen, sei es die Möglichkeit, einige Tage pro Woche ins Home-Office zu gehen und von zuhause aus zu arbeiten, oder ab und zu früher zu kommen oder dafür auch mal früher zu gehen.
Wie herausfordernd ist Ihre Arbeit?
Um motiviert an die Arbeit heranzugehen, spielen auch Herausforderungen im Arbeitsalltag eine große Rolle. Wer immer nur monoton das abspielt, was er sowieso schon kann und nicht Neues mehr in seinem Job lernt, wird schnell unzufrieden damit. Das heißt aber nicht, dass der Beruf an sich einem nicht liegt, sondern vielmehr, dass man nach Möglichkeiten suchen sollte, sich weiterzubilden und seine Kompetenzen weiter auszubauen. Wenn es solche Optionen beim momentanen Arbeitgeber nicht gibt, könnte über einen Jobwechsel nachgedacht werden. Denn auf Dauer ist immer dasselbe, ohne neues Wissen zu erlangen, einfach langweilig.
Welche Aufstiegschancen haben Sie?
Ein weiterer wichtiger Faktor sind in diesem Zusammenhang auch die Aufstiegschancen. Natürlich hat nicht jeder die Ambition, irgendwann einmal eine leitende Stelle zu übernehmen, doch wer sich den Aufstieg zum Ziel gesetzt hat, dürfte enttäuscht sein, wenn es im aktuellen Unternehmen in dieser Hinsicht keine Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Darunter leidet dann - wie auch an fehlenden Herausforderungen - die Arbeitsleistung. Wer sowieso das Gefühl hat, hier nicht weiterzukommen, strengt sich weniger an, macht seinen Job damit schlechter und wird noch unzufriedener - eine Teufelsspirale. Wenn es beim Arbeitgeber überhaupt keine Möglichkeiten zum Aufstieg gibt, ist auch hier ein Jobwechsel der einzige Ausweg.
Teile ich die Unternehmenswerte?
Unternehmenswerte spielen ebenfalls eine Rolle dabei, ob man sich im aktuellen Beruf wohlfühlt. So hat mittlerweile eigentlich jede Firma Werte und Ziele vorgesehen, an denen sich die Mitarbeiter orientieren, sie leben sollen. Doch wer im grundsätzlichen Widerspruch dazu steht, was sein Unternehmen an sich ausmacht, wird auch auf Dauer nicht zufrieden dort arbeiten. Sollte das der Fall sein, ist ebenfalls ein Jobwechsel das einzige Schlupfloch, um dem Dilemma zu entkommen.
Erzählen Sie Bekannten von ihrer Arbeit
Wenn Sie nach Beantwortung der vorangegangenen Fragen immer noch nicht sicher sind, ob ihre Berufswahl an sich oder nur die aktuelle Stelle für eventuelle Unzufriedenheit verantwortlich ist, tut es oft gut, einem Bekannten von ihrer Arbeit zu erzählen, der in einem ganz anderen Beruf arbeitet. Während man jemand anderem seine Arbeit und anfallenden Tätigkeiten beschreibt, reflektiert man gleichzeitig selbst ganz anders darüber. Oft haben Außenstehende auch einen guten Blick dafür, wo das eigentliche Problem liegt, und können hierbei helfen.
Wenn nun klar wird, dass der Job an sich für einen nicht das Richtige ist, sollte man sich überlegen, wo die eigenen Interessen liegen, wo die Stärken und wo die Schwächen sind. So kann herausgefunden werden, in welchem Beruf man zufriedener sein könnte. Wer allerdings gemerkt hat, dass er in seinem Job (fast) vollumfänglich zufrieden ist, kann sich glücklich schätzen: Bei Weitem nicht jeder deutsche Arbeitnehmer ist mit seiner aktuellen Stelle zufrieden.
Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net
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