Alternativen zur Heizung

Die Feuerwehr warnt: Teelichtöfen sind "brandgefährlich"

28.10.22 21:52 Uhr

Die Feuerwehr warnt: Teelichtöfen sind "brandgefährlich" | finanzen.net

Im Internet kursieren Bauanleitungen für sogenannte Teelichtöfen. Doch die haben nicht nur eine sehr geringe Wärmeleistung, sondern sind auch extrem gefährlich.

Ein paar Teelichter und Muttern, ein Tontopf und ein Tonuntersetzer - fertig ist der selbstgebaute Teelichtofen. Was im Internet gerade als perfekte Lösung für die Gaspreise gehypt wird, ist im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich, erklären ein Schornsteinfeger und Experten von der Feuerwehr und des Brandschutzes.

Wegen des Wärmestaus unterm Tontopf kann ein gefährlicher Wachsbrand entstehen

Experten beschreiben, dass Teelichter eine sehr geringe Wärmeleistung haben - die übrigens auch im Teelichtofen nicht größer ist als sonst. "Gerade [deswegen] ist die logische Konsequenz, die Zahl der Teelichter zu erhöhen", so Bernd Rogge von der Feuerwehr Dortmund gegenüber dem WDR. Der Wärmestau unter dem Tontopf führe jedoch schnell zu einem Wachsbrand, was wiederum eine Verpuffung begünstige. Und Verpuffungen führen schnell zum Wohnungsbrand. Die Brandgefahr, so Rogge, sei also deutlich größer als die Wärmeleistung. Dem stimmt auch Frieder Kircher, Vorsitzender eines Ausschusses des Feuerwehrverband und der Brandschutzvereinigung, gegenüber BR24 zu.

Stillgelegte Feuerstellen im Haus sind genauso gefährlich

Genauso gefährlich sind, Andreas Walburg vom Schornsteinfeger-Verband zufolge, auch alle anderen eigentlich für den Außenbereich konzipierten brennstoffbetriebenen Geräte, wenn sie in Innenräumen als Alternative zur Gasheizung genutzt werden: Gas-Heizstrahler, Campingkocher, Grills, Feuerschalen & Co. bedeuten Erstickungsgefahr, weil sie die Kohlenmonoxyd-Konzentration in Innenräumen - auch bei offenem Fenster - deutlich erhöhen. Dasselbe gelte für stillgelegte Feuerstellen wie etwa alte Kachelöfen im Haus, die undicht sein könnten. Bevor man diese wieder in Betrieb nimmt, solle man sie unbedingt von einem Schornsteinfeger prüfen lassen.

Rogge: Teelichtöfen nie mit Wasser löschen

Die WirtschaftsWoche schreibt in einer Bauanleitung für einen Teelichtofen, dass die Konstruktion weniger die Raumtemperatur hebt, sondern vor allem die empfundene Wärme verbessert. Das schaffen auch normale Kerzen auf dem Tisch.

Rogge gibt allen, die trotz dieser Warnungen einen Teelichtofen bauen wollen, mit: Den Teelichtofen im Brandfall nicht mit Wasser löschen! Daraus entstehe eine große Stichflamme, die den Brand nur verschlimmere. Für solche Fälle empfiehlt die Feuerwehr Mending auf ihrer Webseite einen Feuerlöscher der Brandklasse ABF.

Olga Rogler / Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Animaflora/iStock