Studie: Welche Automobilclubs im Test am besten abschneiden
Mehr als 20 Prozent der Deutschen sind Mitglied in einem Automobilclub - die meisten darunter beim ADAC. Eine Studie hat die Qualität von neun deutschen Automobilclubs verglichen und in Rankings gegenübergestellt.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) hat im Sommer 2019 eine Studie über neun große deutsche Automobilclubs veröffentlicht. Statista zufolge ist der ADAC mit über 21 Millionen Mitgliedern der beliebteste und auch bekannteste Automobilclub Deutschlands - doch das DISQ erklärt, dass es noch viele weitere Clubs gibt, die oft ebenso oder gar bessere Konditionen und Services bieten als der ADAC.
DISQ: Verdeckte Qualitätstests
Fast alle Clubs bieten ihren Mitgliedern der Studie zufolge eine europaweite Pannenhilfe und einen Schlüsselservice, weitere Leistungen seien zudem der Abschleppdienst, Fahrzeugbergung nach Unfällen, der Rücktransport aus dem Ausland, eine anwaltliche Erstberatung sowie die Kostenübernahme für Übernachtungen und Ersatzwagen.
Genauer untersucht hat das DISQ die drei verschiedenen Tarif-Kategorien: "Junge Fahrer", "Basis" und "Premium/Plus". Die neun untersuchten Clubs, die Objekt der Studie waren, wurden in verdeckten Rollenspielen getestet - unter anderem auf folgende Kriterien: Tarifempfehlung, Verhalten im Pannenfall (im Ausland), Aufstellung des Warndreiecks, Pannenhilfe für elektrische Rollstühle, Mitgliedsvoraussetzungen, Qualität der Internetpräsenz, Social Media, Übersichtlichkeit der Leistungen und Erreichbarkeit.
Getestet wurden die Automobilclubs ACE, ACV, ADAC, ARCD, Automobilclub KS, AvD, BAVC, Mobil in Deutschland und VCD. Ursprünglich war auch Jimdrive Teil der Studie, der Club befand sich allerdings den Studienautoren zufolge zur Testzeit in einem Insolvenzverfahren.
Große Preisunterschiede bei den Automobilclubs
Dabei schnitten einige Clubs deutlich schlechter ab als man vielleicht hätte erwarten können: So ergab die Studie, dass mehr als 70 Prozent der Telefonate mit dem Service-Center der Clubs zu wenig individuell und auf den Anrufer zugeschnitten waren und ein Drittel der Service-Anfragen per Mail erst nach mehr als 24 Stunden beantwortet wurde - ein Fünftel der Anfragen wurde innerhalb der Testzeit sogar überhaupt nicht beantwortet.
Außerdem gibt es wohl große preisliche Unterschiede: Offenbar gilt für alle drei untersuchten Kategorien, dass das günstigste Angebot mindestens 50 Prozent niedriger ist als das teuerste Angebot. Im Falle des Basistarifs sind es sogar ganze 71 Prozent, also knapp 80 Euro im Jahr.
Mobil in Deutschland im Gesamtranking auf Platz eins
Die Studie besteht aus den fünf Teilkategorien Service, Konditionen, Preise, Leistungen und Internetauftritt - im Gesamtranking steht der Automobilclub Mobil in Deutschland mit der Bewertung "sehr gut" und 84,1 von 100 Punkten auf Platz eins. Mobil in Deutschland bietet der Studie zufolge eine gute Website und zufriedenstellende Beitragshöhen und besetzt zudem Platz eins in den Kategorien Service und Konditionen.
Platz zwei belegt der AvD ("sehr gut") mit 81,6 Punkten - dicht gefolgt vom BAVC ("gut") mit 79,3 Punkten. Der ADAC schneidet angesichts seiner Beliebtheit erstaunlich schlecht ab und steht auf Platz sechs im Gesamtranking: mit 67,8 Punkten und der Bewertung "befriedigend".
ADAC: Service nur "ausreichend"
In der Kategorie Leistungen schneiden die meisten Clubs mit "sehr gut" ab, nur der Automobilclub KS bekommt die Bewertung "gut" und der VCD wird von den Studienautoren mit "befriedigend" betitelt.
In der Kategorie Service überrascht der ADAC ebenso wie im Gesamtranking und belegt den letzten Platz im Ranking - die beste Platzierung bekommt er in der Kategorie Internetauftritt mit Rang zwei und 83,2 von 100 erreichbaren Punkten.
Redaktion finanzen.net
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