Corona befeuert Geschäft mit Reiserücktrittsversicherungen
Das Reisen in Zeiten der Corona-Krise ist eine problematische Sache. Viele Grenzen sind dicht und etliche Flüge gestrichen. Die Urlaubsplanung dürfte sich dieses Jahr besonders knifflig gestalten. Eine Umfrage zeigt, wie die Deutschen darauf reagieren.
Unzählige Urlauber, die auf normalem Wege nicht mehr aus dem Ausland nach Deutschland heimreisen konnten, wurden im Rahmen einer Rückholaktion des Auswärtigen Amtes wieder nach Hause geholt. Und noch immer sitzen viele Deutsche in anderen, fernen Ländern fest, weil dort der Reiseverkehr eingestellt und die Flughäfen geschlossen wurden. Die Corona-Pandemie wirkt sich aber nicht nur auf bereits angetretene Urlaube aus. Auch zukünftige Reisen sind betroffen. Niemand weiß, wie lange die Einschränkungen noch gelten und was anschließend auf uns zukommen wird. Die Unsicherheiten sind derzeit besonders groß und etliche Reisewarnungen liegen vor. Eine Umfrage des Online-Versicherungsmanagers CLARK in Zusammenarbeit mit dem Befragungsinstitut YouGov hat nun die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Urlaubsplanung untersucht.
Viele Urlaube fallen aus oder müssen umgeplant werden
Im Auftrag von CLARK wurden zwischen dem 23. und 25. März 2020 2.042 Personen von YouGov online befragt. Hierbei gaben 19 Prozent an, dass sie aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus ihren bereits geplanten Urlaub nicht antreten konnten. Weitere 18 Prozent befürchten, eine Absage vornehmen zu müssen. Von einer notwendigen Umplanung der Reise gehen ganze 15 Prozent aus. Die Mehrheit der Befragten wartet allerdings erst einmal ab. Sie sagten, dass ihre Urlaube noch weit in der Zukunft liegen würden, und sie deshalb vorerst keine Aktionen ergreifen.
In Bezug auf die Planung geht laut der Umfrage jeder Dritte davon aus, dass ein längerer Urlaub dieses Jahr nicht möglich sein wird. 15 Prozent lassen hingegen ihre Pläne vorläufig so bestehen und passen sie gegebenenfalls erst im Laufe der weiteren Entwicklungen an. Komplett unbeeindruckt von der Pandemie äußerten sich fünf Prozent der Teilnehmer. Bei ihnen hat das Coronavirus keinerlei Einfluss auf die Urlaubsplanung.
Reiserücktrittsversicherung sind gefragter
Nach Angaben von CLARK, soll sich die Nachfrage nach Reiserücktrittsversicherungen in Deutschland geändert haben. Aufgrund der Corona-Krise wurde die Bevölkerung offenbar vorsichtiger in Bezug auf mögliche Urlaubsausfälle. Unter den Befragten hat fast jeder Zehnte erst kürzlich eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen oder einen Abschluss geplant. Außerdem haben sich jüngst 6 Prozent der Teilnehmer für eine Reisekrankenversicherung und 4 Prozent für eine Reiseabbruchversicherung entschieden. Der Großteil, stolze 67 Prozent, sind jedoch von ihrem bisherigen Versicherungsschutz überzeugt und glauben nicht, dass sie eine zusätzliche Versicherung für den Urlaub benötigen.
Versicherungsschutz sollte genau geprüft werden
Damit man auch im Urlaub den eigenen Vorstellungen entsprechend abgesichert ist, sollte man das Leistungsspektrum der vorhandenen Policen genau prüfen. Eine Reiserücktrittsversicherung schützt beispielsweise den Versicherten vor Stornokosten, wenn eine Reise nicht angetreten werden kann. Das ist jedoch nur der Fall, wenn die Person selbst an der Teilnahme gehindert ist. Die Ausbreitung einer Pandemie oder die Angst vor dem Coronavirus fallen deshalb nicht unter den Versicherungsschutz. Diese Sachverhalte müssen explizit in der Versicherung erwähnt werden, ansonsten bleibt den Urlaubern eine Erstattung verwehrt. Sogar eine verordnete Quarantäne kann zu Problemen führen. Nur wenn der Versicherte vor dem Antritt der Reise persönlich erkrankt, kommt die Reiserücktrittsversicherung in die Leistungspflicht. Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes können ebenfalls dazu verwendet werden, den geplanten Urlaub umzubuchen, kostenlos zu stornieren oder die Kosten zurückerstatten zu lassen.
Redaktion finanzen.net
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