Dauerstress vermeiden: Mehr Motivation und Produktivität durch Leidenschaft bei der Arbeit
Während sich zu viel Stress negativ auf die Gesundheit auswirkt, geht zu wenig Stress häufig mit Desinteresse und Demotivation einher. Um die maximale Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu fördern, gilt es für eine gute Mischung aus Stress und Entspannung zu sorgen. Nur wie lässt sich ein gesundes Stressniveau ermitteln?
Wenn Dauerstress zum Problem wird
Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers in Phasen, in denen man stark gefordert ist: Der Organismus geht in Alarmbereitschaft und stellt sich darauf ein, mehr leisten zu können. Laut dem Fachportal business-wissen.de hilft Stress im Arbeitsalltag bei der Aktivierung von Körper und Geist und kann sich positiv auf die Motivation, Konzentration und Leistungsfähigkeit auswirken. Kurzfristiger Stress kann dabei helfen, neue Fähigkeiten zu erlernen und Herausforderungen zu meistern. Wird dieses Stressempfinden jedoch zu einem Dauerzustand, wirkt sich dieser schnell negativ auf Körper und Geist aus. Zu viel Stress geht meistens mit einem Gefühl der Überforderung sowie Leistungseinbußen einher - es entsteht das negative Stressempfinden (Distress). Auf Dauer kann dies zu negativen Beeinträchtigungen wie psychischen Erkrankungen führen, da der Körper dauerhaft in "Alarmbereitschaft" versetzt ist. Die von den Krankenkassen bekannt gegebene, kontinuierlich steigende Zahl von Burnout-Fällen und Abwesenheit aufgrund psychologischer Erkrankungen stellt laut business-wissen.de eine Herausforderung für Unternehmen dar.
Harmonische Leidenschaft steigert das Wohlbefinden
Wer mit Druck versucht, sein Team zu Höchstleistungen zu bringen, spielt mit der Gesundheit der Menschen und der Performance der Abteilung, erklärt t3n. Stattdessen erreiche man mit Faktoren, die die Arbeit erfüllender machen, deutlich bessere Arbeitsergebnisse. Laut des Psychologen und Leidenschaftsforscher Robert Vallerand sei das Konzept der Leidenschaft ein solcher Faktor. In seinem Buch "The Psychology of Passion: A Dualistic Model" wird Leidenschaft als "eine starke Neigung zu einer Tätigkeit, die Menschen mögen, die sie für wichtig halten, in die sie Zeit und Energie investieren und die Teil der Identität ist" definiert. Folglich kann Leidenschaft bei der Arbeit die Motivation der Mitarbeiter und ihr Wohlbefinden steigern. Sie verspüren einen Sinn in ihrer Tätigkeit. Jedoch kann Leidenschaft auch negative Emotionen hervorrufen, zu unflexibler Beharrlichkeit führen und ein ausgeglichenes, erfolgreiches Leben beeinträchtigen, so Vallerand. In der Psychologie wird deshalb häufig zwischen zwanghafter und harmonischer Leidenschaft unterschieden. Bei der zwanghaften Leidenschaft wird der leidenschaftlich verfolgten Tätigkeit (zum Beispiel der Arbeit) unverhältnismäßig viel Bedeutung zugeschrieben. Die Person glaubt, dass ihr Selbstwert von dieser Tätigkeit abhängig sei, was dazu führt, dass sich ihr Wohlbefinden auf Dauer eher verringert, so ein Beitrag der Uni Mannheim. Dahingegen bedeutet harmonische Leidenschaft, dass die Tätigkeit zwar eine wichtige Rolle im Leben einer Person spielt, aber nicht im Konflikt zu anderen Aktivitäten steht. Harmonische Leidenschaft führt dazu, dass sich Personen besser an die Herausforderung anpassen, weniger Distress empfinden und mit Begeisterung ihrer Arbeit nachgehen. Sie sind intrinsisch motiviert.
Intrinsische Motivation als Erfolgsfaktor
Im Job ist diese Fähigkeit ein wichtiger Erfolgsfaktor. Harmonische Leidenschaft steigert Motivation, Produktivität, Kreativität und die Qualität der Ergebnisse. Begeisterte Mitarbeiter sorgen für Erfolg - für sich selbst und das Unternehmen.
Laut t3n ist es umso wichtiger, dass Führungskräfte Strategien anwenden, die der Leidenschaft Raum geben. Ein Hauptkriterium für Leidenschaft bei der Arbeit ist das Gefühl der Selbstwirksamkeit, welches eng mit dem Selbstbewusstsein der Person verknüpft ist. Es ist wichtig, dass sich die Personen den erreichten Erfolg selbst zuschreiben können und an ihre eigenen Fähigkeiten glauben. Daher ist es besonders wichtig, dass Mitarbeiter selbstbestimmt arbeiten können und eine gewisse Verantwortung übertragen bekommen. Mikromanagement und fehlende Freiheitsgrade, machen es folglich schwer, mit Begeisterung an die Arbeit zu gehen, so das Online-Portal Karrierebibel. Darüber hinaus gilt die Selbstfürsorge als wichtiger Faktor für die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter, da sie selbst am besten einschätzen können, wann sie eine Pause brauchen, so t3n.
Begeisterung bei der Arbeit: Eine Sache der Einstellung
Laut Karrierebibel können verschiedene Strategien dabei helfen, mit mehr Begeisterung an die Arbeit zu gehen. Dabei sei es besonders wichtig, sich bewusst zu machen, dass es in jedem Job auch Stress oder Aufgaben gibt, die weniger Spaß machen. Bestehende Probleme sollten angegangen und gelöst werden. Dies erleichtert es, sich auf die positiven Bereiche im Job zu konzentrieren. Mithin kann es hilfreich sein, sich konkrete Ziele zu setzen, durch deren erreichen man regelmäßig kleine Erfolge verspürt. Zudem sollte man sich nach der Arbeit genügend Ruhezeit erlauben und einen Ausgleich zur Arbeit schaffen, um den Kopf freizubekommen.
Redaktion finanzen.net
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