thyssenkrupp-Anteilseigner Elliott übernimmt Fußballclub AC Mailand

Paul Singer, Chef des Hedgefonds Elliott Management Corporation, hat wieder zugeschlagen: Die Investmentfirma übernimmt die Macht beim italienischen Traditionsclub AC Mailand - und kündigte direkt eine Finanzspritze an.

50 Millionen für mehr Wettbewerbsfähigkeit

In einem Statement teilte der Hedgefonds mit, der vormalige Besitzer des AC Mailand sei seinen Verpflichtungen gegenüber Elliott nicht nachgekommen. Vor rund einem Jahr hatte der chinesische Unternehmer Li Yonghong den Club von Geschäftsmann Silvio Berlusconi übernommen. Das Geld zur Finanzierung des Geschäftes lieh sich Li von Elliott - verpasste aber offenbar die Rückzahlungsfrist. Nun hat der Hedgefonds die vollständige Kontrolle über den Club übernommen und kündigte eine Finanzspritze in Höhe von 50 Millionen Euro an, mit der der AC Mailand wieder wettbewerbsfähig gemacht werden soll.

Das Ziel sei "ein nachhaltiges Betriebsmodell, das die Vorschriften des Financial Fair Play der UEFA respektiert", so Elliott weiter. Dafür seien künftig weitere Investitionen geplant.

Stühlerücken im Management

Am Donnerstag kommt der Aufsichtsrat des AC Mailand zu einem Treffen zusammen. Medien spekulieren bereits im Vorfeld, welche personellen Änderungen der erneute Besitzerwechsel im Management des Traditionsvereins mit sich bringen könnte. Möglicherweise wird Paolo Maldini zum Sportdirektor ernannt, daneben soll Umberto Gandini, ein Mailand-Urgestein, zum Geschäftsführer aufsteigen. Zu erwarten ist darüber hinaus, dass Elliott eigene Vertreter in die Führungsebene einbringt und die bisherigen Amtsinhaber aus China ihre Posten räumen müssen.

Elliott auch Anteilseigner bei thyssenkrupp

Erst kürzlich war der Hedgefonds auch beim deutschen Stahlriesen thyssenkrupp eingestiegen. Der als unbequem geltende Investor unter Führung von Paul Singer kritisierte seitdem mehrfach öffentlich die Führungsebene des DAX-Konzerns und die operative Entwicklung. Infolge der Entwicklungen hatte thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger in der vergangenen Woche seinen Rücktritt bekannt gegeben.

Redaktion finanzen.net