Nachhaltig anlegen: So kommen Berufsstarter rasch auf einen grünen Zweig
Viele Anleger fragen sich, wie sie Geld abseits der Versprechen der Finanzindustrie wirklich nachhaltig anlegen können. Heute stehen Berufsstarter um die 30 Jahre im Fokus.
Ausgangslage: Als Beispiel nehmen wir eine 30-jährige Single-Frau, die in einem Großunternehmen arbeitet. Sie hat von ihren Großeltern 70.000 Euro geerbt, die bislang minimal verzinst auf einem Tagesgeldkonto liegen. Monatlich kann sie 500 Euro sparen. Ansonsten hat sie kein weiteres Vermögen. Das Geld möchte sie rentabel und nachhaltig anlegen und dazu die Chancen der Aktienmärkte nutzen.
Vorbereitung: Um für größere Anschaffungen und Notfälle wie etwa Arbeitslosigkeit gewappnet sein, sollte die junge Frau den Geldbedarf für ein Jahr risikolos anlegen, etwa auf einem Tagesgeldkonto. Damit können noch 50.000 Euro investiert werden. Wegen ihres langen Zeithorizontes von bis zu 30 Jahren und ihres offensiven Risikoprofils kann die komplette Summe weltweit in Aktien fließen. Dabei steht die Anlegerin vor der Wahl, ob sie das selbst in die Hand nehmen oder erste Erfahrungen mit einer Vermögensverwaltung sammeln will, mit der sie langfristig zusammenarbeiten könnte.
Portfolio: Die 50.000 Euro für das Portfolio werden über einen aktiven Investmentfonds sowie über mehrere ETFs in den globalen Aktienmarkt investiert.
Aktiver Fonds: Der von uns ausgewählte Fonds orientiert sich an einem Index, der in Sachen Nachhaltigkeit als Vorbild gilt und zwei Mal im Jahr neu bestimmt wird. Aktiv ist der Fonds vor allem deshalb, weil er in Krisenzeiten das Portfolio über Derivate absichern kann - und nicht, weil er Einzeltitel aus diesem Index auswählen würde. Wegen dieser Absicherung schütteln Abschwünge am Aktienmarkt das Portfolio weniger stark durch, als dies bei einem gewöhnlichen Fonds der Fall wäre.
ETFs: Das verbleibende Portfolio-Volumen wird in regionale ETFs auf die USA und die Schwellenländer sowie auf mehrere Megatrends-ETF verteilt. Wir setzen auf den ETF-Typ "Socially Responsible Investing" (SRI) statt auf die oft benutze ESG-Variante. Der Grund ist, dass in den SRI-ETFs weit weniger Unternehmen aus dem Basis-Index enthalten sind als im ESG-Typ und sie deutlich nachhaltiger wirtschaften.
Sparplan: Für den ETF-Sparplan auf den Weltaktienmarkt halten wir es möglichst unkompliziert. Wir nutzen einen ETF auf den MSCI World SRI und integrieren die Sparplan-Bestände einmal jährlich in das oben beschriebene Portfolio.
Vermögensausblick: Wegen der zu erwartenden Rendite des Depots mit sieben Prozent jährlich und dem Sparplan könnte das Vermögen der Frau im Alter von 45 Jahren zwischen 200.000 und 250.000 Euro betragen. Dies ergibt sich aus den 50.000 Euro, die in 15 Jahren auf rund 130.000 Euro anwachsen könnten, sowie den 90.000 Euro an Einzahlungen in den Sparplan, die ebenfalls eine gewisse Rendite abwerfen.
von Andreas Enke, Vorstand der Geneon Vermögensmanagement AG, Hamburg Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie auf https://www.v-check.de/?utm_source=finanzennet&utm_medium=ppc&utm_campaign=leuapress&utm_content=textlink
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