SJB FondsEcho. Strategic Selection Fund - European Value.
Qualitätswerte. Gesucht.
Werte in diesem Artikel
Europäische Aktien, und hier ganz besonders Substanzwerte und Value-Titel, hatten in den vergangenen Monaten eine schwere Zeit. Vor allem internationale Investoren verkauften unterschiedslos Aktien aller Branchen, da kräftige Zinserhöhungen, geopolitische Risiken sowie die unsichere politische Lage in Italien und Großbritannien für eine ganz schlechte Marktstimmung sorgten.
Doch nachdem der MSCI Europe allein im Handelsmonat September 6,3 Prozent seines Wertes eingebüßt hatte, kam es im Oktober auf der Basis eines äußerst niedrigen Bewertungsniveaus zu einer ersten Gegenbewegung. Überproportional profitiert von dieser Aufwärtskorrektur hat der von der Luxemburger FondsGesellschaft European Capital Partners (ECP) aufgelegte Strategic Selection Fund - European Value. Der Europa-Fonds mit Fokus auf attraktiv bewertete Substanztitel büßte nicht nur in der vorangegangenen Abwärtsbewegung weniger ein als der breite Markt, sondern konnte auch in der danach gestarteten Erholungsrallye überdurchschnittlich zulegen. Allein seit Anfang Oktober gewann der von Marktstratege Léon Kirch gemanagte Fonds +5,3 Prozent auf Eurobasis hinzu und bewies damit seine Fähigkeit, mit seiner individuellen Sektoren- und Titelauswahl Mehrwert für seine Investoren zu generieren. FondsManager Kirch berichtet, dass sich im Umfeld steigender Zinsen vor allem die Banken und Finanzinstitute positiv entwickelten. Hier ragte die spanische CaixaBank mit einer Performance von +10,0 Prozent auf Monatsbasis hervor, aber auch weitere Finanztitel wie die niederländische Exor-Holding oder die ING Group zeigten eine positive Entwicklung. Mit dem Beginn der Berichtssaison für das dritte Quartal erwartet FondsManager Kirch weiter überdurchschnittliche Ertragszahlen der von ihm ausgewählten Unternehmen - trotz einem schwierigen Umfeld sich verlangsamenden Wirtschaftswachstums und stärker restriktiver Geldpolitik. Doch Kirch ist sich sicher: Gerade Qualitätsunternehmen haben zu stark korrigiert und werden aktuell auf einem sehr attraktiven Bewertungsniveau gehandelt, was sie bei einer allgemeinen Trendwende zu soliden Ertragsbringern machen wird und ihnen hohes Kurssteigerungspotenzial verleiht.
Der Strategic Selection Fund - European Value A EUR (WKN A14YQK, ISIN LU1169207518) wurde am 08. August 2015 aufgelegt und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 26,2 Millionen Euro. FondsManager Léon Kirch, der auf eine rund zwanzigjährige Anlageerfahrung zurückblicken kann, verwaltet den europäischen Aktienfonds mit seinem wertorientierten Investmentansatz und wird bei der Titelselektion von Co-Manager Mohamed Afifi unterstützt. FondsWährung ist der Euro, in dem nach Bottom-up-Prinzipien zusammengestellten, sehr konzentrierten Aktienportfolio befinden sich im Schnitt 30 bis 40 Einzeltitel. Der Blick auf die vergangenen Performanceergebnisse zeigt, wie gut die Anlagestrategie von Value-Experte Kirch aufgegangen ist, unterbewertete Titel mit hohem Aufwärtspotenzial fürs Portfolio ausfindig zu machen: Seit FondsAuflage wurde eine positive Wertentwicklung von +3,07 Prozent auf Eurobasis generiert, im volatilen Handelsjahr 2022 verzeichnete der ECP-Fonds ein vergleichsweise moderates Minus von 12,98 Prozent seit Jahresbeginn. Was sind die Eckpunkte der so erfolgreichen Investmentstrategie?
FondsStrategie. Unterbewertung. Ermittelt.
Der Strategic Selection Fund - European Value legt schwerpunktmäßig in Aktien oder aktienähnlichen Wertpapieren von Unternehmen an, die in Europa ansässig sind oder dort ihre hauptsächliche Geschäftstätigkeit ausüben. Im Fokus stehen europäische Qualitätsaktien, die mit einem signifikanten Discount auf ihren inneren Wert erworben werden. Hierbei investiert FondsManager Léon Kirch nach dem "Value Investment"-Anlageansatz und legt schwerpunktmäßig in Stammaktien und eigenkapitalbezogene Wertpapiere von Unternehmen aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) an. Die von ihm verfolgte Anlagestrategie strebt die Identifikation ertragsstarker Unternehmen ohne Berücksichtigung von geographischen Zonen, Branchen- oder Marktkapitalisierungsfaktoren an, eine Benchmark wird nicht verwendet. Im Rahmen einer aktiven Portfolioverwaltung strebt der Aktienexperte danach, Anlagen in als unterbewertet eingestufte Unternehmen zu tätigen, um sie später zu einem höheren Preis zu verkaufen, wenn der Markt seinen Fehler korrigiert. Der Value-Stratege versucht bei der Aktienauswahl wie ein Unternehmer zu agieren und hat es sich zum Ziel gesetzt, Aktien mit einem 40-prozentigen Abschlag auf ihren intrinsischen Wert zu erwerben. So stellt er ein Portfolio aus attraktiv bewerteten Titeln mit großem Kurspotenzial zusammen, das ganz den Prinzipien des Value Investing folgt. Kirchs Investment-Horizont ist langfristig und liegt bei vier bis fünf Jahren - dies ist der Zeitraum, den der Markt normalerweise benötigt, um die Ertragskraft eines unterbewerteten Unternehmens zu erkennen, und in dem sich die Bewertungslücke zwischen dem Aktienkurs und dem geschätzten inhärenten Wert schließt. Der zuletzt nochmals optimierte Investmentprozess ermittelt für jedes einzelne Portfolio-Unternehmen seinen eigenen "Quality Score". Dieser dient als quantitativer Faktor, der Auskunft darüber gibt, wie effizient ein Unternehmen seine Vermögenswerte nutzt, um eine möglichst hohe Ertragskraft zu realisieren. Als positives Beispiel nennt der Value-Stratege die schwedische Husqvarna-Aktie, deren Anteil im Portfolio auch während des jüngsten Kursrückgangs aufrechterhalten wurde. Der Anbieter von Gartengeräten und Inhaber der Gardena-Marke erzielt beste Werte in den Kategorien Profitabilität, Wachstum, Ausschüttungen und Sicherheit, die die vier Grundpfeiler des hauseigenen "Quality Score" bilden. Wie ist das FondsPortfolio im Detail zusammengesetzt?
FondsPortfolio. Frankreich. Favorisiert.
In der Länderallokation des Strategic Selection Fund - European Value liegt Frankreich mit 18,0 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Knapp dahinter ist Deutschland platziert, wo 17,0 Prozent der FondsBestände investiert sind. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung befindet sich Schweden mit 14,0 Prozent des FondsVolumens, 12,0 Prozent der Bestände werden per Ende Oktober in einer Cashposition gehalten. Value-Aktien aus den Niederlanden besitzen einen Portfolioanteil von 9,0 Prozent, Unternehmen aus Großbritannien und der Schweiz sind mit jeweils 7,0 Prozent gewichtet. FondsBestände in Österreich und Spanien von jeweils 4,0 Prozent ergänzen das Länderportfolio des ECP-Produktes. Attraktiv bewertete Unternehmen aus Luxemburg, Irland, Dänemark und Italien runden das FondsVermögen ab.
Bei der Branchenallokation des europäischen Value-Fonds liegen Industrietitel mit einem Anteil von 15,9 Prozent am FondsVermögen auf Platz eins. Den zweiten Platz in der Branchenstruktur nimmt der Finanz-Sektor mit 15,1 Prozent ein, gefolgt von Aktien aus dem Energiesektor (10,3 Prozent). Im Mittelfeld der Sektorenaufteilung befinden sich Nicht-Basiskonsumgüter (8,3 Prozent) sowie das Gesundheitswesen (7,9 Prozent). IT-Unternehmen repräsentieren 7,7 Prozent in der Portfoliogewichtung des Fonds, der Bereich der Basiskonsumgüter deckt 7,6 Prozent des FondsVolumens ab. Kleinere Positionen bei Grundstoffproduzenten (5,6 Prozent) sowie Kommunikations-Dienstleistern (5,3 Prozent) komplettieren die Portfoliostruktur. Hinzu kommen 16,4 Prozent an Value-Aktien aus diversen Sektoren. Größte Einzelposition ist aktuell der französische Mineralölkonzern Total Energies mit 7,1 Prozent, auch die niederländische ING Group und die Deutsche Telekom befinden sich weit vorn unter den Top-Holdings. Wie FondsManager Kirch berichtet, lieferten der schwedische Bergbaukonzern Boliden sowie die spanische Caixa Bank zuletzt hohe positive Performancebeiträge, während der britische Mode-Online-Händler Asos enttäuschte und Ende Oktober aus dem FondsPortfolio entfernt wurde.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den Strategic Selection Fund - European Value dem MSCI Europe Value EUR NETR als Benchmark gegenübergestellt. Die Korrelation mit dem Kursbarometer für europäische Value-Aktien ist deutlich: Mit 0,93 befindet sie sich über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für zwölf Monate fällt die Korrelationskennziffer mit 0,87 kaum geringer aus. Der ausgeprägte Gleichlauf der Kursbewegungen von Fonds und SJB-Vergleichsindex wird auch durch die Kennzahl R² bestätigt. Diese liegt für drei Jahre bei 0,87, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,75 an. Damit haben sich mittelfristig 13 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 25 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Kirch mit seiner Value-Strategie zuletzt stärker vom Vergleichsindex abgewichen ist und seinen Spielraum für die aktive Einzeltitelauswahl genutzt hat. Der Tracking Error des ECP-Fonds liegt über drei Jahre bei moderaten 6,62 Prozent, womit sich das aktiv eingegangene Risiko innerhalb des Portfolios als gering darstellt. Mit welchen Volatilitätszahlen hat das FondsProdukt von European Capital Partners aufzuwarten?
FondsRisiko. Beta. Gedämpft.
Der Strategic Selection Fund - European Value weist über drei Jahre eine Volatilität von 23,40 Prozent auf, die nur hauchdünn oberhalb der 23,27 Prozent liegt, die der MSCI Europe Value EUR NETR als Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Über ein Jahr ist die Schwankungsneigung des Aktienfonds im Vergleich zum passiven Referenzindex tendenziell stärker ausgeprägt: Hier beträgt die "Vola" des aktiv gemanagten Fonds 21,70 Prozent, während die Benchmark eine mittlere Schwankungsbreite von 19,93 Prozent an den Tag legt. In beiden Zeithorizonten fällt die Schwankungsintensität des ECP-Fonds demnach etwas höher aus - der Volatilitätsvorsprung von knapp zwei Prozentpunkten zum europäischen Aktienmarkt der Substanzwerte ist aber moderat und noch nicht als Nachteil mit Blick auf die Risikostruktur zu bewerten. Was können die Beta-Werte zur Einschätzung des ECP-Fonds beitragen?
Im letzten Dreijahreszeitraum generierte der Value-Fonds ein Beta von 0,96, womit sich die Sensitivität für Kursschwankungen noch unterhalb des Marktniveaus befindet. Für ein Jahr legt der Beta-Wert auf 1,03 zu - jetzt reagiert das FondsProdukt überdurchschnittlich auf Bewegungen der Benchmark und schwankt stärker als der Marktrisikofixwert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre macht deutlich, dass die ECP-Strategie mehrheitlich über die geringere Schwankungsanfälligkeit als der Gesamtmarkt verfügt: Die Risikokennziffer befindet sich in 24 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume unter Marktniveau und erreicht dabei einen Wert von zutiefst 0,69. Dem stehen 12 Einjahresperioden gegenüber, in denen das Beta mit 1,26 in der Spitze stärker ausgeprägt war - ein gutes Ergebnis für Aktienstratege Kirch, der die Volatilität seines Aktienportfolios gut unter Kontrolle hat. Insgesamt ist das Risikoprofil des Strategic Selection-Fonds günstiger als das des MSCI-Referenzindex, wenn man die rollierenden Beta-Werte als Grundlage nimmt. Welche Renditen kann der Value-Fonds auf dieser Basis erzielen?
FondsRendite. Alpha. Wechselnd.
Per 04. November 2022 hat der Strategic Selection Fund - European Value über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von -5,83 Prozent in Euro zu verzeichnen. Eine leicht negative Performance für den wertorientierten Europafonds, die einer Rendite von -1,98 Prozent p.a. entspricht. Etwas besser stellt sich die Wertentwicklung des MSCI Europe Value EUR NETR als Vergleichsindex dar: Dieser legte im selben Zeitraum um +3,46 Prozent auf Eurobasis zu, was einem jährlichen Ergebnis von +1,14 Prozent gleichkommt. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung gerät der ECP-Fonds vermehrt ins Hintertreffen: Während der aktiv gemanagte Fonds von Léon Kirch in den volatilen Börsenzeiten ein Ergebnis von -13,86 Prozent in Euro aufweist, kann die passive Benchmark mit -3,19 Prozent ihre Verluste stärker begrenzen. Die Auswahl unterbewerteter Titel von Marktstratege Kirch hat offensichtlich kurz- wie mittelfristig ihr Aufwärtspotenzial noch nicht realisiert - umso besser stehen die Chancen für langfristige Kursgewinne in einem weiter ruppigen Marktumfeld. Zu welchen Ergebnissen kommt die Alpha-Analyse?
Der Value-Fonds von ECP verzeichnet im jüngsten Dreijahreszeitraum ein negatives Alpha von -0,25. Auf Jahressicht rutscht die Kennzahl mit -0,95 deutlicher ins Minus. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre zeigt ein stärker ausgeglichenes Szenario. Jetzt zeigt sich, dass FondsManager Kirch in immerhin 13 der untersuchten 36 Einjahresperioden ein Renditeplus gegenüber der Benchmark erwirtschaften konnte: In diesen Zeitintervallen gab es ein positives Alpha bis 1,00 in der Spitze zu verzeichnen. Dem stehen 23 Einzelperioden gegenüber, in denen vom European Value Fund ein negativer Alpha-Wert von zutiefst -1,21 generiert wurde. Insgesamt bleiben die Zeiträume mit einer unterdurchschnittlichen Performance in der Mehrzahl, weshalb der Renditewettbewerb zwischen MSCI-Benchmark und ECP-Fonds zugunsten des Referenzindex ausfällt. Dass FondsManager Kirch über die letzten Jahre seine nachgewiesenermaßen hohe Fähigkeit zur Outperformance gegenüber dem breiten europäischen Aktienmarkt zu wenig nutzte, wird abschließend durch die negative Information Ratio des Fonds von -0,47 im letzten Dreijahreszeitraum illustriert.
SJB Fazit. Strategic Selection Fund - European Value.
Europäische Aktien sind im Rahmen der jüngsten Korrekturbewegung kräftig unter die Räder gekommen und haben jetzt ein sehr attraktives Bewertungsniveau erreicht. In besonderem Maße gilt dies für Substanzwerte und Value-Titel, wie sie ECP-FondsManager Léon Kirch in seinem Strategic Selection Fund - European Value favorisiert. Sein Ansatz des Value-Investing, Qualitätsaktien mit einem hohen Abschlag auf ihren inneren Wert zu erwerben und dann von einer langfristigen Aufwärtsbewegung der Titel zu profitieren, ist in Zeiten höherer Zinsen und schwächerer Wirtschaftsdaten aktueller denn je. Der richtige Fonds für Investoren, die zur Erreichung ihrer Anlageziele auch Tugenden wie Geduld und Beharrlichkeit aufweisen!
Nicht nur in den Finanzzentren Deutschlands ist ausgewiesene FondsExpertise zu Hause, sondern auch im niederrheinischen Korschenbroich. Am 1. Januar 1989 gegründet, ist die SJB FondsSkyline eines der ältesten und größten privaten Finanzdienstleistungsinstitute in Deutschland. Seit über 30 Jahren verfolgt die SJB ihren antizyklischen Investmentansatz und publiziert regelmäßige Newsletter und FondsAnalysen für Privatinvestoren.
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Bildquellen: SJB Deutsches FondsResearch