SJB FondsEcho. Mediolanum Industrials and Materials Equity Evolution.
Werkstoffe. Gefragt.
Die Zahl der global anlegenden Aktienfonds, die über den letzten Einjahreszeitraum ein deutlich positives Performanceergebnis oder gar zweistellige Renditen aufweisen, ist überschaubar. Nur wenige Spezialisierungen haben dazu geführt, in einem insgesamt problematischen Marktumfeld überdurchschnittliche Ergebnisse zu erzielen - die Fokussierung auf Aktien von Unternehmen aus den Sektoren Industrie und Werkstoffe ist mit Sicherheit eine davon.
Exakt in diesem Anlageuniversum bewegt sich der von Mediolanum International Funds aufgelegte Challenge Industrials and Materials Equity Evolution. Die Schwerpunktlegung auf den Industrie- und Werkstoffsektor hat sich hier gerade in den letzten Jahren als überaus erfolgreich erwiesen. Der Industriesektor umfasst dabei Unternehmen, die in der Forschung, im Design, in der Entwicklung, der Herstellung und im Vertrieb von industriebezogenen Maschinen tätig sind. Auch Firmen, deren Geschäftsfeld in der Lieferung oder dem Verkauf von Werkstoffen, Anlagen, Produkten oder Dienstleistungen besteht, gehören ins Portfolio. Letztlich wird der Industriesektor im Fonds vor allem durch Unternehmen aus den Branchen Bau, Maschinenbau, Luft- und Raumfahrt, Transport, elektrische Geräte und Investitionsgüter abgebildet. Das zweite Standbein des Mediolanum-Fonds stellt der Werkstoffsektor dar, der insbesondere in den Bereichen Entdeckung, Erschließung und Verarbeitung von Rohstoffen tätige Unternehmen umfasst. Wichtige Themen sind beispielsweise Bergbau und Metallveredelung, aber auch die Herstellung von Chemieprodukten, Baustoffen, Containern und Verpackungen sowie Papier- und Forstprodukten.
Der Mediolanum Challenge Industrials and Materials Equity Evolution - LA EUR (WKN 803787, ISIN IE0004462408) wurde im Februar 2001 aufgelegt und besitzt ein beachtliches FondsVolumen von 965,13 Millionen Euro. Der weltweit anlegende Aktienfonds der im irischen Dublin ansässigen FondsGesellschaft engagiert sich auf der Grundlage einer "Long-only"-Philosophie ohne jede geographische und währungsmäßige Beschränkung bei internationalen Unternehmen. Der Mediolanum Industrials and Materials verfolgt ein aktives Titelmanagement und verwendet keinerlei Benchmark. Wie gut das Konzept aufgegangen ist, mit dem alleinigen Schwerpunkt auf die Sektoren Industrie und Werkstoffe einen langfristigen Wertzuwachs zu erreichen, verdeutlicht die Performanceentwicklung des Fonds: Über die letzten zehn Jahre wurde eine kumulierte Wertentwicklung von +139,92 Prozent auf Eurobasis generiert, im jüngsten Fünfjahreszeitraum ergibt sich eine Performance von +54,33 Prozent in Euro. Auch auf kurze Sicht funktioniert das Konzept gleichermaßen, wie die FondsEntwicklung von +10,50 Prozent im bisherigen Jahresverlauf demonstriert. Was sind die Details der so erfolgreichen Anlagestrategie des Mediolanum-Produktes?
FondsStrategie. Bottom-up-Analysen. Vollführt.
Der Mediolanum Challenge Industrials and Materials Equity Evolution hat sich langfristiges Kapitalwachstum zum Ziel gesetzt und ist bestrebt, sein Anlageziel durch weltweite Investments in ein diversifiziertes Portfolio aus Aktien von Unternehmen aus den Sektoren Industrie und Werkstoffe zu erreichen. Der Fonds kann mehr als 20 Prozent seines FondsVermögens in Wertpapiere aus Schwellenmärkten anlegen und bei der Portfoliokonstruktion auch auf Fremdfonds zurückgreifen. Das FondsManagement-Team nimmt die Allokation nach einem Anlageprozess unter Verwendung von qualitativen und quantitativen Ergebnissen vor. Durch die fundamentale Analyse wird der innere Wert einer Anlageklasse nach einer Analyse von Faktoren bestimmt, die für die makroökonomische Bewertung maßgeblich sind, wie beispielsweise die Auswirkung von Inflation oder Erwartungen bezüglich der Verbraucherstimmung. Die technische Analyse zielt hingegen darauf ab, die zukünftige Richtung der Preisbildung einer Anlageklasse zu prognostizieren, indem Handelsaktivitäten und Preisänderungen in der Vergangenheit als Indikator für zukünftige Bewegungen herangezogen werden. Dieser Vorgehensweise zufolge, werden zur Identifizierung geeigneter Anlagemöglichkeiten für das Portfolio hauptsächlich Bottom-up-Analysen verwendet, die sich auf die Geschäftsmodelle und fundamentalen Kennzahlen einzelner Unternehmen konzentrieren. Hierbei kommen Kennzahlen wie historisches und künftiges Ertragswachstum, Gewinnmargen, Eigenkapitalrendite und Wettbewerbsposition zum Einsatz, um die attraktivsten Aktien herauszufiltern. Auch die Beurteilung der Qualität und Erfolgsbilanz des Managements ist ein wichtiger Punkt, um diejenigen Unternehmen zu identifizieren, die am besten von Chancen in den Sektoren Industrie und Werkstoffe profitieren und voraussichtlich langfristig positive Renditen erzielen werden. Insgesamt folgt der Portfolioaufbau einem benchmarkunabhängigen Konzept, bei dem eine angemessene Diversifizierung bezogen auf Anlagechancen und individuelle Wertpapiere angestrebt wird. Ziel der Titelallokation ist es, erwartete Änderungen in den Wirtschafts- und Marktbedingungen zu berücksichtigen und flexibel darauf zu reagieren. Wie ist das Portfolio des Industrie- und Werkstoff-Fonds im Einzelnen zusammengesetzt?
FondsPortfolio. US-Titel. Favorisiert.
In der geographischen Aufteilung des Mediolanum Challenge Industrials and Materials Equity Evolution liegen die USA mit 41,9 Prozent klar vorn. Den zweiten Platz in der Länderallokation belegt Japan, wo 9,7 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Aktien aus Großbritannien nehmen 8,3 Prozent des FondsVolumens ein, in Frankreich ist der Fonds mit 7,1 Prozent des Anlagevermögens engagiert. Wertpapiere aus Deutschland machen 6,6 Prozent der FondsBestände aus, 5,6 Prozent der ausgewählten Industrie- und Werkstoff-Aktien kommen aus den Niederlanden. Titel aus Australien (3,7 Prozent) und Kanada (3,3 Prozent) ergänzen das Länderportfolio des Mediolanum-Fonds. Komplettiert wird die geographische Aufteilung des FondsPortfolios durch kleinere Positionen in Irland, Hongkong, Taiwan und Brasilien. Die Liquiditätsquote liegt aktuell bei 6,3 Prozent. Welche Sektorenaufteilung nimmt das FondsManagement vor?
Bei den Branchen befinden sich die Industrieprodukte mit 18,4 Prozent des FondsVermögens auf Platz eins, unter den Top 10 durch die Aktie der deutschen Siemens AG vertreten. Platz zwei nimmt der Sektor Luftfahrt und Verteidigung mit 12,2 Prozent ein - aus diesem Bereich stammt mit der französischen Airbus der am stärksten gewichteten Einzeltitel des Fonds. Den dritten Platz in der Branchengewichtung belegt die Bauwirtschaft mit 11,8 Prozent, unter den zehn größten Einzelpositionen durch den US-Konzern Builders FirstSource repräsentiert. Chemieunternehmen (10,8 Prozent) und Firmen aus dem Bereich Bergbau und Metalle (9,1 Prozent) bewegen sich im Mittelfeld der Sektorengewichtung. Unterdurchschnittlich im FondsPortfolio des weltweit anlegenden Aktienfonds vertreten sind Unternehmen aus den Segmenten Transport und Landwirtschaft sowie die Recycling-Branche. ETFs auf den MSCI World Industrials sowie den MSCI World Materials runden mit Beständen von 3,40 bzw. 2,50 Prozent die Portfoliostruktur des Mediolanum-Fonds ab.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Mediolanum Challenge Industrials and Materials Equity Evolution dem MSCI World Materials USD NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Über drei Jahre liegt die Korrelation mit dem weltweit diversifizierten Aktienindex für den Werkstoffsektor bei 0,93, für ein Jahr fällt sie mit 0,95 noch etwas höher aus. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und SJB-Referenzindex stark ausgeprägt, beide Elemente bewegen sich im Einklang. Die Kennzahl R² bestätigt diese Diagnose: Sie beträgt für drei Jahre 0,87 und legt über ein Jahr auf 0,91 zu. Damit haben sich mittelfristig 13 Prozent der Fondsentwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es neun Prozent. Das Management-Team von Mediolanum hat sich bei der Titelselektion demnach auf kurze Sicht stärker an den internationalen Werkstoffsektor angelehnt, insgesamt bleibt der Freiheitsgrad des Fonds in den beiden untersuchten Zeiträumen relativ konstant. Der Tracking Error des Investmentproduktes fällt mit 7,82 Prozent im jüngsten Dreijahreszeitraum vergleichsweise moderat aus; das FondsManagement geht nur geringe aktive Risiken in seiner Portfoliokonstruktion ein. Mit welchen Volatilitätswerten hat der Mediolanum-Fonds aufzuwarten?
FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.
Der Mediolanum Challenge Industrials and Materials Equity Evolution hat im letzten Dreijahreszeitraum eine annualisierte Volatilität von 15,73 Prozent aufzuweisen, die noch unterhalb der Schwankungsneigung liegt, die der MSCI World Materials Index im selben Zeitraum mit 16,99 Prozent zu verzeichnen hat. Über den Einjahreszeitraum präsentiert sich der Fonds für Industrie- und Werkstoffaktien mit Blick auf seine Schwankungsanfälligkeit ebenfalls besser als der Vergleichsindex: Das Mediolanum-Produkt weist eine Volatilität von 22,20 Prozent auf, während die MSCI-Benchmark für den internationalen Werkstoffsektor eine "Vola" von 23,62 Prozent an den Tag legt. Damit verfügt der aktiv gemanagte Fonds in beiden Untersuchungszeiträumen über die geringere Schwankungsintensität als der passive Referenzindex - ein Hinweis auf erfolgreiches Portfoliomanagement und der Beweis für ein attraktives Risikoprofil. Kommt die Beta-Analyse zu einem ähnlich positiven Ergebnis?
Der Mediolanum-Fonds verzeichnet über die letzten drei Jahre ein attraktives, unter Marktniveau liegendes Beta von 0,84. Im Einjahreszeitraum legt die Risikokennzahl, die die Wertschwankungen von aktiv gemanagtem Fonds und passivem Index vergleicht, auf 0,86 zu, verbleibt aber weiterhin unter dem marktneutralen Wert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre bestätigt das positive Bild aus FondsPerspektive: In allen 36 untersuchten Zeitintervallen gelang es dem globalen Aktienfonds, eine unter Marktniveau liegende Beta-Kennziffer von zutiefst 0,62 auszuweisen. Selbst in der vergleichsweise volatilsten Einzelperiode war das Beta mit einem Wert von 0,97 immer noch vergleichsweise gering ausgeprägt. Die Beta-Analyse demonstriert: Das Mediolanum-FondsManagement ist sehr erfolgreich darin, die Schwankungen seines Portfolios unter die des weltweiten Werkstoffsektors zu drücken - in sämtlichen analysierten Einzelperioden reagierte das Portfolio nur unterdurchschnittlich auf die Kursbewegungen der MSCI-Benchmark. Welche Renditen kann der Fonds auf dieser Basis erwirtschaften?
FondsRendite. Alpha. Generiert.
Per 17. Juni 2023 hat der Mediolanum Challenge Industrials and Materials Equity Evolution über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +40,82 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +12,09 Prozent p.a. entspricht. Eine attraktive Wertentwicklung, die vom MSCI World Materials USD NETR noch übertroffen wird: Das Kursbarometer für den globalen Aktienmarkt des Werkstoffsektors bringt es im selben Zeitraum auf eine Gesamtrendite von +48,60 Prozent in Euro bzw. ein Ergebnis von +14,13 Prozent jährlich. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr übernimmt der Mediolanum-Fonds klar die Führung im Performancevergleich: Mit einer Wertentwicklung von +19,70 Prozent erreicht er das klar bessere Ergebnis als der Referenzindex, der mit einer Rendite von +5,40 Prozent in Euro aufwartet. Die kurzfristig erzielte hohe Outperformance vermag die mittelfristig leicht schwächere Wertentwicklung zu kompensieren - insgesamt steht das FondsManagementteam von Mediolanum im Renditewettbewerb mit dem MSCI World Materials gut da - auch deshalb, weil das starke Renditeplus der jüngeren Vergangenheit ein Fortdauern der beschleunigten Aufwärtsbewegung erwarten lässt.
Den attraktiven Renditezahlen entsprechend, verzeichnet der Mediolanum-Fonds im letzten Dreijahreszeitraum ein positives Alpha von 0,10. Auf Jahressicht präsentiert sich die Renditekennzahl mit 11,49 klar verbessert und liegt deutlich im grünen Bereich. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre enthüllt ein stärker ausgewogenes Szenario. In 15 der letzten 36 betrachteten Einjahreszeiträume wies der Mediolanum-Fonds eine Mehrrendite zum MSCI World Materials Index auf und markierte Alpha-Werte bis 11,49 in der Spitze. Dem stehen 21 Einzelperioden mit negativen Alpha-Werten gegenüber, in denen die Renditekennzahl einen Wert von zutiefst -10,46 erreichte. Die Quintessenz der Alpha-Analyse: Auch wenn die vom Mediolanum-FondsManagement selektierten Einzelwerte aus den Bereichen Industrie und Werkstoffe nicht jeden Monat eine Outperformance zum Vergleichsindex generieren, so stimmen doch die Gesamt-Performance sowie das Chance/Risiko-Profil. Dass eingegangene Risiken und erwirtschaftete Renditen innerhalb des FondsPortfolios in einem guten Verhältnis zueinander stehen, beweist abschließend die über den jüngsten Einjahreszeitraum klar positive Information Ratio des Fonds von 1,51.
SJB Fazit. Mediolanum Industrials and Materials Equity Evolution.
Der globale Sektor der Industrie- und Werkstoffaktien bietet im Vergleich zum breiten internationalen Aktienmarkt weit überdurchschnittliche Renditechancen - die Kursentwicklung der letzten Jahre bestätigt dies eindrücklich. Wem als Investor die Spezialisierung auf vergleichsweise volatile Sektoren wie Rohstoff-Verarbeitung, Bergbau, Maschinenbau oder Luft- und Raumfahrt keine zu große Beschränkung des Anlageuniversums darstellt, der findet in dem Mediolanum Challenge Industrials and Materials Equity Evolution Fund ein klug gemanagtes FondsProdukt mit langfristiger Erfolgshistorie, das neben guten Performancezahlen auch mit unterdurchschnittlichen Wertschwankungen überzeugt.
Autor: Dr. Volker Zenk ist Fondsanalyst bei der SJB FondsSkyline 1989 e.K., einem der größten und ältesten bankenunabhängigen Finanzdienstleister in Deutschland. Die wöchentlich erscheinenden, speziell auf Privatinvestoren zugeschnittenen Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder auf www.sjb.de.
Nicht nur in den Finanzzentren Deutschlands ist ausgewiesene FondsExpertise zu Hause, sondern auch im niederrheinischen Korschenbroich. Am 1. Januar 1989 gegründet, ist die SJB FondsSkyline eines der ältesten und größten privaten Finanzdienstleistungsinstitute in Deutschland. Seit über 30 Jahren verfolgt die SJB ihren antizyklischen Investmentansatz und publiziert regelmäßige Newsletter und FondsAnalysen für Privatinvestoren.
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