Pioneer Investments-Kolumne

Die Rückkehr der Volatilität

15.12.14 10:00 Uhr

Die Rückkehr der Volatilität | finanzen.net

Nach fünf Jahren Bullenmarkt treten die Kapitalmärkte nun in eine neue Phase erhöhter Volatilität und steigender Bewertungsrisiken. Die neue Ära hat bereits begonnen.

Giordano Lombardo, Group CIO Pioneer Investments


Ungeachtet eines eher moderaten fundamentalen Umfeldes konnten viele Märkte in den vergangenen Jahren beständig Boden gut machen. Die Bewertungen mancher Unternehmen gelten inzwischen aber als hoch und geben Anlass zur Sorge, dass sich in bestimmten Marktsegmenten Preisblasen bilden könnten. Gleichzeitig ist die Volatilität an die Märkte zurückgekehrt. Mit einer baldigen Rückkehr zu schwankungsarmen Verhältnissen ist nicht zu rechnen. Im Gegenteil: vier Entwicklungen sprechen dafür, dass die Volatilität in den nächsten Jahren weiter zunehmen dürfte.

Wer­bung

Vier Volatilitätstreiber

Zunächst wird sich die Notwendigkeit eines globalen Verschuldungsabbaus auf die Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft auswirken. Unsicherheit und Nervosität an den Anlagemärkten bleiben damit an der Tagesordnung. Die Notenbanken können diesem Vertrauensverlust zunehmend weniger entgegenwirken. Sie haben ihr Pulver weitgehend verschossen. Der Zweifel an der Wirksamkeit ihrer geldpolitischen Maßnahmen dürfte die Schwankungen an den Märkten fördern.

Darüber hinaus stellt das vermutlich weiterhin anämische Wachstum in den Industrieländern einen wichtigen Treiber für Volatilität dar. In einem Umfeld globaler Wirtschaftsschwäche kann die Verunsicherung der Investoren nach der Reflexivitätstheorie von George Soros in einem selbstverstärkenden Prozess die Lage der Realwirtschaft weiter beinträchtigen und so zusätzlich Marktschwankungen fördern. Dieser Trend dürfte zudem durch deflatorische Tendenzen verschärft werden. Denn geringes Wachstum und geringe Inflation dürften zu einem Renditerückgang quer durch alle Anlageklassen führen. Die vor diesem Hintergrund dringlicher gewordene Suche der Anleger nach auskömmlichen Erträgen hat zu hohen Risiken in den Portfolios der Investoren geführt. Dies kann in schwierigen Marktphasen, in denen die Investoren Risikopapiere veräußern wollen die, Volatilität zusätzlich erhöhen.

Wer­bung

Effektive Diversifikation, Alpha und Risikomanagement

Pioneer Investments setzt angesichts dieser Analyse in den kommenden Jahren folgende drei Schwerpunkte im Investment Management: Erstens gilt es, eine effektive Diversifikation zu gewährleisten: Dabei sollen möglichst alle unkorrelierten Anlageklassen genutzt werden, da keine Anlageklasse "dominieren" dürfte. Doch selbst dies ist nicht genug, denn Korrelationen sind nicht stabil: Es sollen Faktoren, die das individuelle Verhalten der jeweiligen Assetklasse beeinflussen, analysiert und berücksichtigt werden. Ein Beispiel für eine solche besondere Einflussgröße ist das Aktivitätsniveau der Unternehmen im Bereich Fusionen und Übernahmen, welches Auswirkungen auf die Kurse an den Aktienmärkten hat.

Zweitens müssen angesichts niedriger Zinsen Mehrrenditen gegenüber dem Markt (Alpha) erzielt werden. Dabei geht es vor allem um Mehrerträge, die nicht mit der Marktentwicklung (Beta) korrelieren. Gelingt dies, steigt die risikoadjustierte Rendite eines Investments deutlich.

Wer­bung

Drittens gilt es, das Risiko effektiv zu managen und vor allem in volatilen Zeiten auch verhaltenspsychologische Aspekte miteinzubeziehen. Sämtliche Rechte sind vorbehalten. Alle hier geäußerten Meinungen beruhen auf heutigen Einschätzungen und können sich ohne Vorankündigung ändern. Die in dieser Unterlage dargestellte Anlagemöglichkeit kann je nach Anlagezielen und finanzieller Situation für bestimmte Anleger ungeeignet sein.



Sofern nicht anders angegeben, beruhen die in dieser Unterlage enthaltenen Informationen auf Recherchen und Berechnungen von Pioneer Investments sowie auf öffentlich zugänglichen Quellen, die für zuverlässig gehalten werden, für deren Richtigkeit aber keine Garantie übernommen werden kann. Die Ansichten können sich jederzeit ändern, abhängig von wirtschaftlichen und anderen Rahmenbedingungen. Die Informationen wurden aus den internationalen Einheiten der zur Pioneer Global Asset Management S.p.A. gehörenden Unternehmen zusammengetragen. Das Dokument wurde mit der im Geschäftsverkehr erforderlichen Sorgfalt erstellt. Pioneer Investments übernimmt jedoch keinerlei Haftung für jedwede Fehler oder Versäumnisse und schließt ausdrücklich jegliche Haftung für Fahrlässigkeit und grobe Fahrlässigkeit aus. Dies gilt neben dem Empfänger dieses Dokuments auch gegenüber Dritten, die dieses Dokument möglicherweise prüfen oder Informationen hieraus verwenden. Der Ausschluss der Haftung bezieht sich auf sämtlich Verluste sowie unmittelbare Schäden und Folgeschäden.

Pioneer Investments ist ein Markenname der Unternehmensgruppe Pioneer Global Asset Management S.p.A.

Seit 85 Jahren ist Pioneer Investments ein Vorreiter in der Investmentbranche. Das Unternehmen ist weltweit in 26 Ländern präsent, hat über 2.000 Mitarbeiter und verwaltet in seinen Fonds ein Vermögen von rund 160 Milliarden Euro. Pioneer Investments deckt die attraktivsten Anlagemärkte der Welt ab und bietet Investmentlösungen für Privatkunden, institutionelle Investoren, Versicherungen, Pensionsfonds, Banken und Sparkassen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der europäischen Bankengruppe UniCredit.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: Pioneer Investments