Do Investment-Vorstand Rüttgers: "Den Blick nach Rumänien gerichtet"

von Birgit Haas, €uro am Sonntag

€uro am Sonntag: China will mit Strafzöllen auf Soja auf die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump reagieren. Sie investieren derzeit in Anbauflächen in ­Uruguay. Wie wirkt sich das aus?
Dirk Rüttgers: Wir investieren seit 2016, da war diese Entwicklung nicht absehbar. China produziert nur noch rund zwölf Prozent seines Sojabedarfs selbst. Sollte es zu Strafzöllen auf amerikanisches Soja kommen, erwarten wir eine höhere Nachfrage nach Soja aus Lateinamerika. Langfristig rechnen wir mit einer signifikanten Wertsteigerung der Flächen, deren Preis aktuell bei 4000 bis 7000 US-Dollar pro Hektar liegt. Vor allem der steigende ­Lebensmittelbedarf bei gleichzeitiger Verknappung von Ressourcen ist ursächlich.

Do Investment hat einen globalen Aktienfonds und einen Absolute-Return-Fonds am Markt. Sie investieren für die Familie Silvius Dornier und andere vor allem in ­Agrarflächen. Wie kamen Sie auf Uruguay?
Vor zwölf Jahren konnte man in Mecklenburg noch einen Hektar Agrarboden für etwa 8000 Euro kaufen. Heute kostet dieser rund 40.000 Euro - das ist in unseren Augen nicht mehr gerechtfertigt. 2006 ­haben wir den Blick nach Rumänien gerichtet, wo wir seither bei Agrarland kontinuierliche Preissteigerungen im oberen einstelligen Prozentbereich beobachten. Außerhalb Europas investieren wir in Uruguay. Uruguay gilt als die Schweiz Lateinamerikas. Das Land bietet ebenfalls Rechtssicherheit, dazu erstklassige Böden mit Wasserversorgung und guter logistischer Anbindung.

Viele Unternehmen sind an dieser Anlageklasse gescheitert. Was unterscheidet Sie?
Stimmt, im Agrarbereich haben wir in Deutschland wenig Konkurrenz. Wir ­investieren langfristig, nachhaltig und ­setzen außerdem nur Eigenkapital ein.



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