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Fondsmanager Leber: "Keine irrationale Übertreibung"

31.03.15 15:00 Uhr

Fondsmanager Leber: "Keine irrationale Übertreibung" | finanzen.net

Trotz Dollarstärke, drohender Zinswende und sinkender Gewinne der Unternehmen hält Hendrik Leber US-Aktien für attraktiv.

Werte in diesem Artikel
Fonds

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Aktien

224,45 EUR 5,15 EUR 2,35%

677.500,00 EUR -8.000,00 EUR -1,17%

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80,36 EUR 0,82 EUR 1,03%

171,02 EUR 1,24 EUR 0,73%

211,10 EUR -0,60 EUR -0,28%

Indizes

44.841,9 PKT 105,4 PKT 0,24%

2.432,4 PKT -20,2 PKT -0,82%

6.014,0 PKT 26,6 PKT 0,44%

von Jörg Billina, Euro am Sonntag

Rund 46 Prozent der Umsätze der im S & P 500 gelisteten Unternehmen werden im Ausland erzielt. Der anziehende Dollar verhagelt den US-Konzernen aber das Geschäft, die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Konkurrenten aus Europa leidet. Hendrik Leber, verantwortlich für den Acatis Aktien Global Fonds UI, glaubt dennoch nicht an ein Ende des nun sechs Jahre andauernden US-Bullenmarkts.

€uro am Sonntag: Herr Leber, der US-Aktienindex S & P 500 hinkt europäischen Börsenindizes derzeit hinterher. Zuletzt kam es zu erheblichen Schwankungen und empfindlichen Tagesverlusten. Ist das der Anfang vom Ende des Bullenmarkts in den USA?
Hendrik Leber:
Nein. Trotz der langen Hausse gibt es keinerlei Anzeichen einer irrationalen Übertreibung. Von Gier ist nichts zu spüren. Die Kurse werden daher wieder anziehen. Die temporäre Schwäche ist eine gute Kaufgelegenheit. Aktien wie jene des Modeherstellers Ralph Lauren gibt es zu einem Nachlass von bis zu 30 Prozent. Für eine Fortsetzung des Kursaufschwungs sprechen auch enorm hohe Aktienrückkäufe der Unternehmen.

Im vierten Quartal 2014 haben US-Unternehmen aber wegen des starken Dollars bereits Umsatzeinbußen gemeldet. Hat sich der Trend verstärkt?
Eindeutig. Die Ergebnisrückgänge bei Aktien wie etwa Dow Chemical, Procter & Gamble oder Apple, die bei Anlegern äußerst beliebt sind, dürften im ersten Quartal 2015 massiv ausfallen. Im Vergleich zum Euro und zum Yen hat der US-Dollar weiter dramatisch zugelegt. Das Exportgeschäft der Unternehmen hat gelitten, die in Dollar umgerechneten Auslandsumsätze haben sich verschlechtert. Die Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr müssen deshalb nach unten korrigiert werden.

Trotz all dieser Probleme glauben Sie, dass US-Aktien weiter steigen?
Ich denke ja. Im vergangenen Jahr war ich in US-Werten noch untergewichtet. Das hat mich Performance gekostet. Inzwischen habe ich den US-Anteil im Fonds im Interesse der Anleger nach oben gefahren.

Spiegelt der anziehende Dollar die wieder gewonnene wirtschaftliche Stärke der USA wider?
Nein, das ist bislang nur ein Boom zweiter Klasse. Zwar werden wieder deutlich höhere Wachstumsraten erzielt, auch die Arbeitslosenzahlen sinken. Aber die Erholung vollzieht sich noch nicht in der Breite. Und es gibt bedenkliche Entwicklungen, etwa in der Autofinanzierung. Die Kreditvergabe an Schuldner mit schlechter Bonität erinnert an die Subprime-Krise.

Was treibt dann den Dollar?
Vor allem die Aussicht auf eine Zinserhöhung durch die US-Notenbank. Der Greenback wird weiter zulegen, sollte es zu dem von mir erhofften Austritt Griechenlands aus der Eurozone kommen.

Derzeit wird viel über den Zeitpunkt einer US-Zinserhöhung spekuliert. Wird die US-Notenbank Fed angesichts des starken Dollars den Leitzins überhaupt anheben?
Es wäre gut, wenn sie das machen würde. Notenbankchefin Janet Yellen würde damit ihr Vertrauen in die konjunkturelle Entwicklung dokumentieren. Zwingend ist eine Zinswende aber nicht. Auch nicht im kommenden Jahr, da finden Wahlen statt. Die Fed wird dann nicht die Märkte abwürgen beziehungsweise die Bedienung von Schulden gefährden wollen.

Motiviert der starke Greenback die US-Unternehmen zu vermehrten Produktivitätsanstrengungen oder zu Preissenkungen?
Bislang nicht. US-Unternehmen sind der Auffassung, nicht sie müssen sich anpassen, sondern der Rest der Welt. Die Manager von Schweizer Unternehmen, die ja auch mit einem hohen Frankenkurs konfrontiert sind, reagieren da wesentlich flexibler und geschmeidiger.

Trotz der Aussicht auf eine Leitzinserhöhung sind die Renditen von US-Staatsanleihen gefallen. Was ist der Grund?
In den USA gibt es wie in Europa ein Geldüberangebot. Für europäische Anleger macht es auch Sinn, wegen der Aussicht auf Währungsgewinne in US-Papiere zu investieren.

Investor-Info

Acatis Aktien Global
US-lastiger Aktienfonds

Hendrik Leber sucht wie sein Vorbild Warren Buffett weltweit nach Unternehmen mit überdurchschnittlichem Gewinnwachstum. Die findet er überwiegend jenseits des Atlantiks: US-Werte machen 55 Prozent seines Fonds aus, jeweils knapp sechs Prozent hat er in japanische und deutsche Aktien investiert. Zu den US-Favoriten zählen die Technologiekonzerne Apple und Cisco Systems sowie Buffetts Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway. In den vergangenen drei Jahren erzielte der Fonds 60 Prozent Plus.

db x-trackers Russel 2000 ETF
Heimspiel mit Nebenwerten

Während die in Dow Jones und S & P 500 versammelten Aktien von Großkonzernen in den vergangenen drei Monaten nahezu stagnierten, legten die im Russel 2000 notierten US-Nebenwerte in US-Dollar gerechnet fünf und in Euro 17 Prozent zu. Der Grund: Die mehr auf den US-Markt fokussierten kleineren Unternehmen leiden weniger unter der aktuellen Dollarstärke als die US-Großkonzerne, die einen erheblichen Teil ihrer Gewinne im Ausland erzielen. Anleger können mit einem ETF auf die sogenannten Small Caps im Russel-2000-Index setzen.

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Bildquellen: ACATIS Investment GmbH

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