Fondsexpertin Sutton: "Yellen wird pragmatisch handeln"
Einige Anleger setzen schon auf fallende Kurse an der Wall Street - Investmentdirektorin Stefanie Sutton vom Fondsanbieter Fidelity ist anderer Ansicht.
Werte in diesem Artikel
von Jörg Billina, Euro am Sonntag
Sie hält 2014 ein Plus von bis zu zehn Prozent für möglich. Gute Stimmung bei Verbrauchern, eine umsichtig agierende Notenbank und ungebrochene Innovationsstärke der Firmen sprächen für ein Engagement in den USA.
€uro am Sonntag: Frau Sutton, wie fit sind die USA sechs Jahre nach Beginn der Finanzkrise?
Stefanie Sutton: Die Wirtschaft ist in guter Verfassung. Von über neun Prozent im Jahr 2010 ist die Arbeitslosenquote mittlerweile auf unter sieben Prozent gesunken. Trotz höherer Hypothekenzinsen sind auch die Häuserpreise im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Das hebt die Laune der Verbraucher, ihr verfügbares Einkommen wächst, die Konjunktur belebt sich deutlich. 2014 dürfte das Bruttoinlandsprodukt um rund drei Prozent zulegen.
Die Vereinigten Staaten sind hoch verschuldet. Bleiben die notwendigen Sparmaßnahmen ein Risiko für den Aufschwung?
Die Lösung der Haushaltsprobleme wird sicher noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Der damit verbundene negative Einfluss auf das Wirtschaftswachstum nimmt jedoch allmählich ab.
Zur guten Stimmung der Konsumenten hat auch die Kursentwicklung beigetragen. Im vergangenen Jahr legte der S & P 500 um rund 30 Prozent zu. Rechnen Sie 2014 mit einer ähnlich guten Entwicklung?
Nein, eine so starke Rally lässt sich nicht wiederholen. Ich bin aber zuversichtlich, dass die Indizes am Ende dieses Jahres höher stehen werden als heute. Sechs bis zehn Prozent beim S & P sollten drin sein.
Die US-Notenbank wird in den kommenden Monaten immer weniger Liquidität zur Verfügung stellen. Drohen da nicht doch größere Verwerfungen an den Märkten?
Fed-Chefin Janet Yellen hat kein Interesse daran, die Börsen zu erschüttern. Sie wird sehr pragmatisch handeln und die Verringerung der Wertpapierkäufe danach ausrichten. Im vergangenen Jahr hat die Ankündigung des Tapering die Anleger viel mehr beunruhigt.
Mittlerweile ist viel davon eingepreist.
Die Normalisierung der Geldpolitik hat viele US-Anleger veranlasst, ihre in den Schwellenländern investierten Mittel abzuziehen. Droht durch den Rückfluss der Gelder nun ein Anstieg der Inflation? Muss die
Federal Reserve früher als geplant die Zinsen anheben?
Es könnte allenfalls eine durch höhere Löhne ausgelöste Preissteigerung geben. Allerdings sinken durch die Förderung von Schiefergas die Preise für Energie. Dadurch verbilligt sich die Produktion der Unternehmen. Die US-Zinsen werden daher voraussichtlich erst im kommenden Jahr erhöht werden.
Der Abzug ausländischer Investorengelder brachte die Währungen der Schwellenländer unter Druck. Deren Notenbanken haben die Zinsen
zum Teil drastisch erhöht, darunter dürfte das Wachstum leiden. Schadet dies den Gewinnaussichten von
US-Unternehmen?
Nur rund 15 Prozent der Erträge der S & P-500-Unternehmen kommen aus den Schwellenländern. Allerdings dürften multinationale Unternehmen von der Schwäche der Schwellenländer stärker betroffen sein. In unseren beiden Fonds, dem Fidelity America und dem Fidelity America Growth, konzentrieren wir uns daher auf Unternehmen, die stark auf den heimischen Markt setzen, also von makroökonomischen Risiken weniger betroffen sind, sondern aus eigener Kraft wachsen.
In welchen Branchen finden Sie diese Unternehmen?
Unter anderem in der Gesundheitsbranche. Schwere Krankheiten werden auch dann behandelt, wenn die Wirtschaft schlecht läuft. Speziell der Biotechsektor erzielt immer wieder bahnbrechende Forschungserfolge, vor allem im Kampf gegen Krebs, aber auch gegen andere Krankheiten. Die Bewertungen sind zwar schon hoch, doch sie sind durch Umsatz- und Gewinnerwartungen gerechtfertigt. Aussichtsreich ist sicherlich auch der Hightechsektor.
Unter dem Eindruck der Probleme der Automobilhersteller wurde schon vom generellen Niedergang der US-Industrie gesprochen. Teilen Sie diese Einschätzung?
Probleme hat es sicherlich gegeben. Aber gerade durch die Schiefergasrevolution kann es zur industriellen Renaissance kommen. Nicht zuletzt erwägen US-Unternehmen, ihre Produktion aus dem Ausland in die Staaten zurückzuverlagern. Auch europäische Unternehmen planen neue Niederlassungen.
Bleiben die USA Innovationsführer?
Ich denke, ja. Die Forschungsausgaben sind hoch, Wagniskapital ist reichlich vorhanden. Und es gibt ja immer wieder interessante Neuerungen. Nehmen sie nur die Nike+ Running-App für Jogger, die die während des Laufs zurückgelegte Strecke, Tempo und Kalorienverbrauch anzeigt.
Viele US-Unternehmen haben
zuletzt Aktien zurückgekauft.
Erfährt die Börse auch 2014
dadurch Unterstützung?
Ja, es wird erwartet, dass Unternehmen das Volumen ihrer Aktienrückkaufprogramme um noch einmal rund 35 Prozent auf rund 600 Milliarden Dollar steigern werden.
Investor-Info
Fidelity American Growth
Index abgehängt
Fondsmanager Aditya Khowala hat rund 550 Millionen Euro in US-Unternehmen investiert, die von langfristigen Wachstumstrends profitieren. Aussichtsreiche Aktien findet er unter anderem in der Gesundheits- und in der Hightechbranche. Zu den Top-Ten-Positionen im Portfolio zählen Google, Amgen und United Health. Finanzwerte werden dagegen weitgehend gemieden. Auf Sicht von einem Jahr legte der Fonds um 27,5 Prozent zu,
der S & P 500 schaffte lediglich 20 Prozent.
iShares US Small Cap ETF
Abhängig vom Aufschwung
Der Exchange Traded Fund (ETF) bildet die Wertentwicklung von US-Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung ab, wie United Rentals. Das Unternehmen vermietet unter anderem Hebebühnen, Poliermaschinen und auch Bagger. Solche Small Caps sind im Vergleich zu Bluechip-Unternehmen deutlich stärker von einer Erholung der US-Wirtschaft abhängig. Für 2014 wird eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von drei Prozent erwartet. Die Gewinnaussichten der Unternehmen sind daher gut - und weitere Kurszuwächse drin.
Ausgewählte Hebelprodukte auf United Rentals
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf United Rentals
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Weitere News
Nachrichten zu United Rentals Inc.
Analysen zu United Rentals Inc.
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
14.12.2018 | United Rentals Equal Weight | Barclays Capital | |
23.10.2018 | United Rentals Buy | Standpoint Research | |
26.01.2018 | United Rentals Buy | Stifel, Nicolaus & Co., Inc. | |
13.12.2017 | United Rentals Underweight | Barclays Capital | |
18.10.2017 | United Rentals Buy | Stifel, Nicolaus & Co., Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
23.10.2018 | United Rentals Buy | Standpoint Research | |
26.01.2018 | United Rentals Buy | Stifel, Nicolaus & Co., Inc. | |
18.10.2017 | United Rentals Buy | Stifel, Nicolaus & Co., Inc. | |
18.08.2017 | United Rentals Buy | Stifel, Nicolaus & Co., Inc. | |
17.07.2017 | United Rentals Outperform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
14.12.2018 | United Rentals Equal Weight | Barclays Capital | |
03.10.2017 | United Rentals Hold | Deutsche Bank AG | |
02.02.2017 | United Rentals Hold | Argus Research Company | |
07.09.2016 | United Rentals Hold | Deutsche Bank AG | |
20.07.2015 | United Rentals Mkt Perform | Avondale Partners LLC |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
13.12.2017 | United Rentals Underweight | Barclays Capital |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für United Rentals Inc. nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen