Einzelaktien besser als Fonds?
Was taugen Aktienfonds? - Deutsche Fondsmanager hinken meist den Indizes weit hinterher!
Inzwischen gibt es mehrere wissenschaftliche Studien, die belegen, dass es 80 Prozent aller aktiv gemanagten Aktienfonds nicht schaffen, ihre Benchmark zu schlagen. War das auch in den zurückliegenden fünf Jahren so?
Um das herauszufinden, habe ich die durchschnittliche Performance der 28 bei Fondsweb gelisteten Aktienfonds mit Anlageregion Deutschland, die bereits mindestens fünf Jahre auf dem Markt sind, ermittelt. Diese vergleiche ich dann mit der Rendite der drei großen deutschen Aktienindizes DAX, MDAX und TecDAX im gleichen Zeitraum.
Sehr schwache Fonds
Das Ergebnis bestätigt wieder einmal die wissenschaftlichen Thesen: Die 28 Fonds haben im Zeitraum 09.04.2005 bis einschließlich 08.04.2010 im Durchschnitt eine Rendite von 31,8 Prozent erzielt. Der beste Fonds, der DWS Deutschland, schaffte 65,2 Prozent. Der schwächste, der DAC Kontrast Fonds, der von der Kulmbacher GFBK beraten wird, musste sogar ein Minus von 19 Prozent hinnehmen.
Dem gegenüber stehen Gewinne im DAX von 40,9 Prozent, im TecDAX von 55,8 Prozent und im MDAX von 42,6 Prozent. Gemittelt ergibt das einen Wert von 46,4 Prozent. Im Fünf-Jahres-Vergleich ergibt sich also eine satte Renditedifferenz von 14,6 Prozent, um die aktiv gemanagte Fonds schlechter waren als ihre Benchmarks. Von 28 haben es lediglich zwei geschafft, besser als DAX, MDAX und TecDAX zu sein.
Eine extrem schwache Bilanz. Interessant ist der Vergleich mit den entsprechenden Indexfonds. Der iShares DAX schaffte mit 36,7 Prozent knapp vier Prozent weniger als der DAX, der iShares MDAX mit 37,6 Prozent exakt fünf Prozent weniger als der MDAX, wogegen der iShares TecDAX den TecDAX selbst um über elf Prozent geschlagen hat.
Mein Fazit:
Aktienmarkt-Kenner sollten Einzelwerte kaufen. Wenn Fonds, dann sind Indexfonds gegenüber aktiv gemanagten Fonds zu bevorzugen.
Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.