€uro-FondsNote: Das sind die besten Fonds im Mai

von Ralf Ferken, Euro am Sonntag

Wer den Namen Bernhard Langer hört, denkt vermutlich zuerst an Deutschlands berühmtesten Golfspieler. Etliche Anleger kennen aber noch einen ­anderen Bernhard Langer - er ist Fachmann für computergestützte Anlagestrategien und arbeitet seit über 20 Jahren für die US-Fonds­gesellschaft Invesco. Das Team von Langer managt zum Beispiel den ­Invesco Pan European Structured Equity Fund (siehe Investor-Info unten), den €uro am Sonntag auf FondsNote 1 hochstuft. Die Bestnote erhalten Fonds, die in der Vergleichsgruppe eine besonders hohe Wertentwicklung ausweisen und gleichzeitig schwankungsarm sind.

"Wir bauen Aktienportfolios mit einem sehr guten Rendite-Risiko-Profil", sagt auch Langer mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein. Um diese Mischung aus guter Wertentwicklung und annehmbarem ­Risiko zu erreichen, werten seine Modelle die Kapitalmärkte systematisch aus, ohne dass menschliche Emotionen ins Spiel kommen. Langer setzt auf viele kleine Wetten. "Hier wirkt das Gesetz der großen Zahl", erklärt der gebürtige Bayer. Zudem hat er gelernt, auf besonders schwankungsanfällige Aktien zu verzichten - auch wenn er damit auf etliche Highflyer-Titel verzichten muss. Aber das stört ihn kaum. "Ich beglückwünsche jeden, der die nächste Apple-Aktie findet. Wer auf hochvolatile Aktien setzt, greift aber auch zehnmal daneben. Das ist wie bei einer Lotterie, bei der man für das Risiko nicht belohnt wird", erläutert er.

Einen anderen Ansatz verfolgt Björn Glück, der seit 2009 den Lupus alpha Smaller German Champions managt, der ebenfalls auf Note 1 hochgestuft wird. Glück ist klassischer Stock-Picker. Für seinen Fonds für deutsche Nebenwerte kauft er am liebsten sogenannte Hidden Champions - also kleine Weltmarktführer wie Gea, Kion oder Krones, die profitabel und in ihrer Nische weltweit führend sind. Zudem ist er vom langfristigen Erfolg der Nebenwerte überzeugt. "Small Caps waren langfristig immer attraktiver als Large Caps, das sollte in Zukunft auch so sein", sagt Glück.

Absteiger und Neueinsteiger

Unter den Absteigern fällt der iShares Global Government Bond ETF auf, den €uro am Sonntag auf FondsNote 5 herunterstuft. Grund für die Schwäche des Staatsanleihe-ETF: Er kann keine Währungen ­managen, was bei weltweiten Rentenfonds aber eine wichtige Renditequelle ist. Dass ETFs auf Dauer ­erfolgreicher sind als die meisten Fonds, stimmt offenbar nicht. In manchen Anlageklassen bekommen sie keinen Fuß auf den Boden.

Zu den weiteren Absteigern zählt auch der Loys Global P, der nur noch FondsNote 3 trägt. Fondsmanager Christoph Bruns verlor mit seiner vorsichtigen Strategie an Boden gegenüber der globalen Aktienfonds-Konkurrenz (siehe rechts). Bruns setzte zuletzt vor allem auf stabile Industrienationen, während die renditestärksten Fonds in dieser Klasse auch riskantere Börsen wie China oder Indien ansteuerten, die stark laufen aber traditionell schwankungsanfälliger sind.

Einen guten Einstand feierte der UBS Global High Dividend, der auf Anhieb FondsNote 2 erreichte. Der globale Dividendenfonds enthält 100 Einzelwerte, die im Portfolio jeweils mit einem Prozent gleich gewichtet werden. Die Fondsmanager Ian Paczek und Patrick Zimmermann Egloff kaufen neben Aktien aus Industrieländern auch Papiere aus China, Singapur oder Taiwan.

Wenig verheißungsvoll war der Start des ACMBernstein Emerging Markets Multi-Asset Portfolio, der nur Note 4 erhält. Der Fonds zählt zur neuen Gattung der Schwellenländermischfonds, die ein konzeptionelles Problem hat: Fallen Schwellenländer bei Anlegern in Ungnade, werden dort Aktien und Anleihen meist gleichzeitig abgestraft.

Investor-Info

Invesco Pan European Equity
Starke Aktienselektion

Beim Europafonds von Invesco werden Aktien sys­tematisch nach vier Kriterien ausgewählt: Gewinn­erwartungen, Marktsentiment, Management und Bewertung. Besonders aussichtsreich und zugleich stabil sind demnach derzeit Konsum- und Gesundheitsaktien wie Norvo Nordisk, Bayer oder Merck, die zu den Top-Positionen des Fonds zählen. Auf Länder­ebene dominieren Großbritannien, Skandinavien und Deutschland. Mit 108 Prozent Plus in fünf Jahren zeigt der Fonds eine sehr gute Wertentwicklung.

Loys Global P
Schwerpunkt Industriestaaten

Auch wenn in Börsen wie China oder Indien die Kurse zuletzt stark stiegen, setzt Fondsmanager Christoph Bruns auf Industrienationen. In seinem Loys Global P machen deutsche Aktien ein Drittel aus und amerikanische, japanische sowie britische je zehn Prozent. Dieser Fokus mag ein paar Prozente kosten, bringt langfristig aber Stabilität. Zudem geht die Wertentwicklung in Ordnung, der Loys Global P hat auf Sicht von drei Jahren den globalen Aktien­index MSCI World geschlagen. Wer investiert ist, sollte trotz Herabstufung dabeibleiben.