SJB FondsEcho. Salus Alpha Managed Futures. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 4
Profitieren. Beidseitig.
Managed Futures Fonds ermöglichen es dem Investor, sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen zu profitieren. Im Gegensatz zu „Long only“ aufgestellten Aktienfonds können sie an Kursbewegungen zu beiden Seiten partizipieren und deshalb auch mit Schwankungen bei Rohstoffen oder Währungen Gewinne erzielen. Die Korrelation von Managed Futures Fonds zu den traditionellen Märkten ist gering, weshalb die Investition in diese Fonds zur Verringerung der Wertschwankungen eines Depots beitragen kann. Managed Futures Fonds können schnell auf veränderte Marktbedingungen reagieren und durch ihre Fähigkeit, sowohl Long- als auch Shortpositionen einzugehen, aus unterschiedlichsten Marktentwicklungen Profit generieren.
Der Salus Alpha Managed Futures (ISIN: AT0000A08QH9) investiert in ein globales Portfolio, das sich im Schwerpunkt aus Rohstoffen, Währungen, Zinsen und internationalen Aktienindizes zusammensetzt. Der am 29.02.2008 aufgelegte Fonds besitzt die UCITS III Konformität und verfolgt eine kombinierte Strategie aus den Bereichen systematische Handelssysteme und Global Macro. Der Salus Alpha bekennt sich zu aktivem Portfoliomanagement und gibt als Zielrendite einen Wert zwischen 10,0 und 15,0 Prozent p.a. an. Dies hat zuletzt nicht ganz geklappt: 2010 wurde eine Rendite von +8,3 Prozent in Euro erzielt, 2011 liegt die Performance bislang bei +5,6 Prozent. Angesichts des derzeitigen Auf und Abs seit Jahresbeginn beeindruckend.
FondsStrategie. Handelssysteme. Systematisch.
Der Salus Alpha Managed Futures Fonds orientiert sich an dem an der Wiener Börse notierten MFX („Managed Futures Index“). Der MFX ist ein Multi-Manager Managed Futures Index, d.h., er bildet die Wertentwicklung von bis zu 20 etablierten Handelsstrategien internationaler Experten ab. Der MFX Index hat seit Beginn seiner Berechnung im Frühjahr 2002 eine durchschnittliche Performance von +15,0 Prozent p.a. erzielt und dabei eine Volatilität von 9,0 Prozent zu verzeichnen gehabt. Die genaue Zusammensetzung des MFX Index variiert, wobei dieser stets aus Managed Futures der drei Sektoren Rohstoffe, Währungen und globale Aktien- und Anleihenindizes zusammengesetzt ist.
Die aktuelle Strategieallokation des Salus Alpha Managed Futures besteht zu 75 Prozent aus systematischen Handelssystemen. Hier handelt es sich um computergestützte Handelsstrategien, die nach immer wiederkehrenden Kursmustern suchen, um - auch kurzfristig - Long- oder Shortpositionen einzugehen. Positionsgröße und Positionsanzahl werden aufgrund von mathematischen Modellen bestimmt, der Handel läuft voll automatisiert und wird nur hin und wieder an die Gegebenheiten angepasst. 25 Prozent der gehandelten Strategien werden durch den Bereich Trendfolger und Global Macro abgedeckt. Global Macro Manager treffen ihre Entscheidungen meist diskretionär und versuchen, die übergeordneten Tendenzen an den großen Märkten zu erkennen. Hier sind übergreifende weltwirtschaftliche Entwicklungen von zentralem Interesse, um sich dementsprechend in den Sektoren Rohstoffe, Währungen, Anleihen und Aktien zu positionieren. Geographische oder branchenmäßige Beschränkungen bei der Auswahl der Anlageobjekte gibt es nicht.
FondsPortfolio. Rohstoffe. Beliebt.
Bei den einzelnen Märkten, in die der Salus Alpha Managed Futures investiert, liegt aktuell der Bereich der Rohstoffe mit 39 Prozent vorn. Die Schwerpunktlegung auf den Rohstoffsektor deckt sich mit der im US-Sprachraum gängigen Identifikation von Managed Futures Fonds und CTAs (Commodity Trading Advisors). Zudem ist der Rohstoffbereich angesichts lang andauernder klarer Aufwärtstrends bei Gold und Öl derzeit eine der attraktivsten Anlagewelten. 35 Prozent des aktuellen FondsVolumens sind in Futures auf die Zinsentwicklung angelegt, was für einen Managed Futures Fonds eine überdurchschnittlich hohe Gewichtung darstellt. Zugleich sorgt sie aber für Stabilität im Portfolio und beeinflusst die Volatilität positiv. Futures auf globale Aktienindizes machen 18 Prozent des Gesamtportfolios aus – ein durchschnittlicher Wert. Long- oder Shortpositionen in einzelnen Währungen stellen mit 8 Prozent des FondsVolumens den geringsten Anteil am FondsVermögen dar. Hier zeigt sich der Salus Alpha Managed Futures Fonds konservativer als viele seine Mitbewerber, die teilweise ein Viertel ihres Bestandes in Devisenpositionen halten, dafür aber auch höhere Risiken eingehen.
FondsVergleichsindex. Freiheitsgrad. Hoch.
Als „Enhanced Index Tracker“ bildet der Salus Alpha Managed Futures Fonds den MFX Index nicht 1:1 ab, sondern versucht, durch individuelle Schwerpunktlegung die Performance noch weiter zu verbessern. Dies ist ihm in den letzten drei Jahren auch überzeugend gelungen, in denen einem Plus des Fonds von +6,50 Prozent eine negative Wertentwicklung des Index bei -3,86 Prozent gegenübersteht. Die Korrelation zwischen Fonds und Vergleichsindex liegt für ein Jahr bei 0,66, über drei Jahre fällt sie mit 0,70 etwas höher aus. Hier zeigt sich, dass der Salus Alpha durch die individuelle Auswahl der Managed Futures seine eigenen Wege geht und deshalb selbst bei negativer Entwicklung der Futuresmärkte punkten kann. Der Blick auf die Kennzahl R² kommt zum selben Ergebnis. Für ein Jahr liegt die Kennzahl bei 0,44, für drei Jahre beträgt der Wert 0,49. Damit haben sich kurzfristig 56 Prozent der Wertentwicklung des Fonds indexunabhängig vollzogen, mittelfristig sind es 51 Prozent. Dieser hohe Freiheitsgrad des Fonds vom MFX Index wird auch durch die Spurabweichung („Tracking Error“) demonstriert, die für ein Jahr bei 10,36 Prozent liegt. Auf drei Jahre sind es 8,44 Prozent.
FondsRisiko. Schwankungen. Intensiver.
Die relative Unabhängigkeit des Salus Alpha von seinem Vergleichsindex führt in der Konsequenz zu Volatilitätskennzahlen, die diejenigen des MFX klar überschreiten. So hat der Managed Futures Fonds über ein Jahr eine Schwankungsbreite von 12,23 Prozent aufzuweisen, während der Vergleichsindex mit 2,72 Prozent deutlich darunterliegt. Über drei Jahre wich der Fonds 10,86 Prozent vom Kursmittelwert ab, beim MFX waren es 3,79 Prozent. Die Risikokennziffer Beta, die die Schwankungsintensität von Fonds und Index vergleicht, liegt in der Konsequenz bei 2,08 für drei Jahre. Mit Blick auf ein Jahr stellt sich die Kennziffer mit 3,26 nochmals deutlich höher dar. Hier liegt somit eine ganz erhebliche Abweichung der Volatilität nach oben vor, was jedoch richtig eingeordnet werden muss. Zum einen ist die Volatilität des MFX Index außergewöhnlich niedrig, da dieser die durchschnittliche Volatilität aus bis zu 20 verschiedenen Managed-Futures-Strategien abbildet, was zu einer klaren Verminderung der Gesamtschwankung führt. Zum anderen geht die erhöhte Volatilität des Salus Alpha Fonds mit einer wesentlich besseren Wertentwicklung einher. Hier macht sich die gesteigerte Schwankungsintensität also bezahlt. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich für die letzten drei Jahre schwankt das Beta in einem sehr weiten Band zwischen 0,71 und 3,48. Während der Fonds damit auch eine unter Marktniveau liegende Schwankung aufweisen kann, bestätigt die Zahl von 32 Werten größer als 1,00 insgesamt die Diagnose einer deutlich höheren Volatilität.
FondsRendite. Alpha. Positiv.
Per 30. Mai 2011 hat der Salus Alpha Managed Futures über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +6,50 Prozent erzielt. Dies entspricht einem Wert von +2,12 Prozent p.a. Den Vergleichsindex MFX kann der Fonds damit klar hinter sich lassen, denn dieser hat im selben Zeitraum um -3,86 Prozent nachgegeben. Der Renditevorsprung des Fonds zum Index drückt sich konsequenterweise in einem positiven Alpha aus. Auf Dreijahressicht liegt die Kennzahl bei 0,44, für ein Jahr fällt sie mit 0,23 zwar niedriger, aber weiter positiv aus. Denn auch im zurückliegenden Einjahreszeitraum lag die Performance des Salus Alpha Managed Futures mit +6,38 Prozent erheblich oberhalb der des MFX Index, der nur mit einem Wertzuwachs von +1,09 Prozent aufwarten konnte. Das positive Alpha in 31 von 36 Monaten zeigt, dass die FondsHistorie von einer dauerhaften Mehrrendite zum Vergleichsindex geprägt ist. Kurz- wie mittelfristig wird die Wertentwicklung des MFX überboten, womit der Salus Alpha offensichtlich die richtige Strategie bei der Auswahl seiner Märkte und Positionen verfolgt.
SJB Fazit.
Dass die Kombination systematischer und diskretionärer Handelsstrategien funktionieren kann, zeigt der Salus Alpha Managed Futures eindrucksvoll. Der Investor hat die Möglichkeit, sowohl von steigenden als auch von fallenden Märkten zu profitieren. Zudem kann er mit Managed Futures die Depotrendite bei gleichzeitiger Risikoreduktion steigern. Optimal.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.
Beta
Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.
Dividendenrendite
Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.
Information Ratio
Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.
Korrelation
Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.
R²
Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.
Sharpe Ratio
Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.
Tracking Error
Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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