SJB FondsEcho. Robeco Investment Grade Corporate Bonds.
Unternehmensanleihen. Erstklassig.
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Das Fortdauern der EU-Währungs- und Finanzkrise lässt viele Investoren weiter einen großen Bogen um Euro-Staatsanleihen machen. Während die Papiere aus den EU-Peripherieländern mit einem zu hohen Risiko behaftet sind, liefern Staatsanleihen aus den EU-Kernstaaten wie Deutschland oder Frankreich keine attraktiven Renditen, erbringen sogar nach Anrechnung der Inflationsrate ein reales Minus.
Um trotzdem solide Erträge bei einem vertretbaren Risiko zu erwirtschaften, bieten sich europäische Unternehmensanleihen an. Anleger können hier höhere als die mit Staatsanleihen erzielbaren Renditen erzielen und müssen nicht notwendigerweise das gesteigerte Risiko von High-Yield-Titeln eingehen. Denn auch mit Euro-Unternehmensanleihen von hoher Bonität können attraktive Renditen generiert werden, wie der Robeco Investment Grade Corporate Bonds DH EUR (WKN A0RNKA, ISIN LU0427063705) beweist. Der Fonds investiert in europäische Unternehmensanleihen mit einem sehr guten Rating, schließt jedoch Finanztitel aus seinem Anlageuniversum bewusst aus. Hoch gewichtet innerhalb des FondsPortfolios werden hingegen Unternehmensanleihen von Industrietiteln und Versorgern. FondManager Peter Kwaak betreut den Fonds seit dessen Auflage am 11. Mai 2009 und kann derzeit über ein Volumen von 1,27 Milliarden Euro verfügen. Als Vergleichsindex wird der Barclays Euro-Aggregate: Corporates ex Financials 2% Issuer Constraint (EUR) genutzt, wobei das FondsManagement im Sinne einer aktiven Portfolioverwaltung agiert und von der Benchmark innerhalb der vordefinierten Risikogrenzen abweichen darf. Die Total Expense Ratio (TER) des Fonds, die die laufenden Kosten pro Jahr misst, liegt bei moderaten 0,89 Prozent. Im Gesamtjahr 2012 konnte der europäische Rentenfonds eine attraktive Rendite von +9,80 Prozent in Euro erzielen; seit Jahresbeginn 2013 legte er um +1,56 Prozent zu. Wie sieht die Anlagestrategie des Robeco-Produktes im Detail aus?
FondsStrategie. Finanzwerte. Gemieden.
Der Robeco Investment Grade Corporate Bonds investiert in auf Euro lautende europäische Unternehmensanleihen mit sehr guter Bonität. Die Unternehmensanleihen müssen mit einem S&P Rating von mindestens BBB- bzw. einem Moody's Mindestrating von Baa3 ausgestattet sein. Aufgrund des erhöhten Risikos werden Schuldpapiere von Banken und Finanzdienstleistern grundsätzlich ausgeschlossen. Das FondsPortfolio umfasst derzeit Titel von rund 80 Emittenten, wobei die attraktivsten Anleihen durch eine Kombination von marktspezifischen und unternehmensspezifischen Analysen ausgewählt werden. FondsManager Peter Kwaak geht in seinem Selektionsverfahren nach einem Bottom-up-Ansatz vor und wendet zudem eine aktive Diversifizierungsstrategie über Sektoren, Rating-Kategorien und Laufzeiten an. Bei seiner Titelauswahl wird er von den Finanzanalysen des Robeco Credit Teams unterstützt. Der Fonds investiert ausschließlich in auf Euro lautende Papiere und wendet ein striktes, vollständig in das Anlageverfahren integriertes Risikomanagement an. FondsManager Kwaak verfolgt keine aktive Durationspolitik, sondern orientiert sich hierbei an der Benchmark. Die Duration seines Anleihenportfolios liegt derzeit bei 4,6 Jahren und damit ganze 0,1 Punkte unter der des Referenzindex. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen strukturiert?
FondsPortfolio. Industrietitel. Dominant.
Das Portfolio des Robeco Investment Grade Corporate Bonds wird von europäischen Unternehmensanleihen aus dem Industriesektor dominiert, die mit 68,7 Prozent des FondsVermögens mehr als zwei Drittel der Bestände ausmachen. Anleihen von Versorgungsunternehmen kommen auf einen Anteil von 15,4 Prozent an der Gesamtallokation. 9,5 Prozent des FondsPortfolios sind in Schuldpapiere von Agenturen investiert, die im Staatsbesitz befindliche Versorger repräsentieren. Ein geringer Bestand von 2,6 Prozent Staatsanleihen bester Bonität rundet das FondsPortfolio des Robeco-Fonds ab. Per Ende April 2013 liegt der Barbestand des Fonds bei 3,8 Prozent.
Bei der Bonität der im Fonds enthaltenen Wertpapiere sind Titel mit dem Rating von Baa am häufigsten vertreten: Sie machen 50,1 Prozent des Portfolios aus. Mit einem A-Rating versehene Unternehmensanleihen bringen es auf einen Anteil von 38,8 Prozent am FondsVermögen. Relativ gering vertreten im Fonds von Peter Kwaak sind Unternehmensanleihen mit einem Rating von AA sowie Schuldpapiere der höchsten Bonitätsstufe AAA. Diese AAA-Positionen sind vor allem Bestände in deutschen und niederländischen Staatsanleihen.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Der Robeco Investment Grade Corporate Bonds wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem FTSE Euro Corporates Total Price Index als Benchmark gegenübergestellt. Mit dem europäischen Index für Unternehmensanleihen weist das Robeco-Produkt eine ausgeprägte Parallelität der Kursverläufe auf. Die Korrelation zwischen Fonds und Vergleichsindex liegt über ein Jahr bei 0,86, für drei Jahre geht sie leicht auf 0,83 zurück. Die Kursentwicklung von Fonds und Vergleichsindex ist damit eng miteinander verknüpft, was der Blick auf die Kennzahl R² bestätigt. Diese liegt für ein Jahr bei 0,74, über drei Jahre fällt sie mit 0,69 ähnlich hoch aus. Damit haben sich kurzfristig 26 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, mittelfristig sind es 31 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Kwaak durchaus individuelle Schwerpunkte setzt, in seiner Portfoliozusammensetzung aber nicht zu stark vom breiten Markt abweicht. Mit welchen Ergebnissen bei Volatilität und Rendite?
FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.
Der Robeco Investment Grade Corporate Bonds weist für ein Jahr eine moderate Volatilität von 2,59 Prozent auf, die noch leicht unterhalb der 2,68 Prozent liegt, die der FTSE-Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Über drei Jahre stellt sich das Risikoprofil ähnlich dar, auch wenn sich die Gewichte verschieben: Jetzt beträgt die Volatilität des Robeco-Fonds 2,73 Prozent und liegt damit etwas höher als diejenige des FTSE Euro Corporates Total Price Index, der mit 2,59 Prozent eine geringere Schwankungsintensität aufzuweisen hat. Absolut betrachtet sind die Kursschwankungen des Robeco-Produktes für einen Fonds mit Fokus auf europäische Unternehmensanleihen gering und zeugen von einem guten Risikomanagement.
Diese Einschätzung bestätigt auch der Blick auf die Risikokennzahl Beta. Mit einem Wert von 0,91 über ein Jahr liegt diese merklich unter dem Marktniveau von 1,00. Über drei Jahre weist die Risikokennziffer, die die Schwankungsanfälligkeit der Renditen von Fonds und Index vergleicht, einen Wert von 0,90 auf. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte ergibt, dass der Fonds im Risikovergleich klar besser abschneidet: Die Kennziffer lag in 28 der letzten 35 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte bis zutiefst 0,67 an. Lediglich in sieben der untersuchten Perioden weist der Fonds mit einem Beta-Wert von maximal 1,06 eine leicht ungünstigere Risikostruktur auf. Insgesamt verfügt der Unternehmensanleihen-Fonds damit über vergleichsweise geringe Wertschwankungen und ein attraktives Risikoprofil. Wie fallen die Zahlen zur Renditeentwicklung aus?
FondsRendite. Alpha. Generiert.
Per 17. Mai 2013 hat der Robeco Investment Grade Corporate Bonds über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +15,50 Prozent in Euro erzielt. Dies entspricht einer Rendite von +4,92 Prozent p.a. – für einen eher defensiv positionierten Anleihenfonds ein überzeugender Wert. Zudem wird die Performance des von der SJB ausgewählten Vergleichsindex FTSE Euro Corporates Total Price Index klar übertroffen: Für drei Jahre kommt dieser auf einen Wertzuwachs von +3,10 Prozent, was einem jährlichen Plus von +1,02 Prozent entspricht. Im Wechsel auf die kurzfristige Betrachtung kann der Fonds seinen Performancevorsprung gegenüber dem Referenzindex verteidigen: Über ein Jahr hat er +6,16 Prozent in Euro an Wert gewonnen, der FTSE-Vergleichsindex bringt es mit +3,64 Prozent auf ein geringeres Renditeplus. Die im kurzfristigen wie im mittelfristigen Zeithorizont erzielte Mehrrendite des Fonds ist auch in ihrer absoluten Höhe attraktiv und macht das Robeco-Produkt zum klaren Sieger im Performancevergleich.
Der ausgeprägte Renditevorsprung des Fonds zur Benchmark wird auch an dem positiven Alpha ersichtlich, das über drei Jahre bei 0,32 liegt. Auf Jahressicht fällt die Kennzahl etwas geringer aus und erreicht einen Wert von 0,23. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich zeigt sich, dass der Unternehmensanleihenfonds von Robeco mit absoluter Regelmäßigkeit eine Mehrrendite zur gewählten Benchmark aufweisen konnte. In allen untersuchten 35 Einzelzeiträumen verzeichnete der Fonds ein positives Alpha mit Werten bis 0,44 in der Spitze, selbst das schwächste Ergebnis liegt mit 0,21 noch im grünen Bereich. Damit kann der Robeco-Fonds mit einem sehr attraktiven Rendite-Risiko-Verhältnis aufwarten: Trotz seiner geringen Volatilität kann eine dauerhafte Outperformance zur Benchmark generiert werden.
SJB Fazit. Robeco Investment Grade Corporate Bonds.
Mit seinem Fokus auf europäische Unternehmensanleihen von hoher Bonität agiert FondsManager Peter Kwaak äußerst erfolgreich: Obwohl riskantere Werte wie Finanztitel aus dem Anlageuniversum ausgeschlossen sind und auch Schuldpapiere von Unternehmen aus Italien und Spanien untergewichtet werden, gelingt es ihm, ein nachhaltiges Renditeplus zum FTSE-Vergleichsindex zu erzielen. Ein grundsolider Rentenfonds, der durch seine geringen Schwankungen und den Schwerpunkt auf Investment-Grade-Titel auch für unruhigere Börsenzeiten geeignet ist.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem „fairen Wert“ gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines „risikolosen“ Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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